Sollten Jugendliche Vollkontakt kämpfen?
Es gibt Kampfsport Vereine, die Muay Thai, Kickboxen K1,… Vollkontakt Kämpfe für Jugendliche verbieten (stattdessen wird an K1- Sparring etc. teilgenommen). Wie ist eure Meinung dazu und ist das in jungen Jahren für das Gehirn so schädlich?
7 Antworten
Ein Helm dämpft den Schlag, aber dafür kann man mehr Schläge wegstecken. Wichtig ist auch dass sich das Gehirn erholen kann, also vielleicht maximal 3 Kämpfe im Jahr machen mit mindestens 3 Monaten Pause dazwischen.
Man sollte vielleicht auch die Regeln varieren und festlegen, dass bei Jugendkämpfen nach zb. 10 deutlichen Treffern zum Kopf der Kampf verloren ist. Auch zu krasse Kombinationen zum Kopf sollten unterbunden werden.
Die Jungs sollten schwerpunktmäßig den Kopf decken und ihre Oberschenkel und Bäuche gut trainieren und abhärten. Ist auch ein Vorteil vom Thaiboxen, dass sich die Schläge und Tritte auf den ganzen Körper verteilen und weniger auf den Kopf konzentrieren. Tritte und Knie zum Kopf können ebenfalls verboten werden, dafür kriegen die Jungs mehr in den Magen getreten, was ein gutes Training für ihre Bauchmuskeln ist.
Es sollte auch nicht zu entschärft werden, also Muay Thai sollte schon ein harter Sport bleiben, soweit es nicht direkt gefährlich ist.
Wenn einer im Clinch ein Knie nach dem anderen in sein Bauch gerammt bekommt bis er zu Boden geht, sollte nicht unterbrochen werden, weil die Kämpfe sonst zu abgehackt sind. Und man will ja logischerweise möglichst im Kampf Wirkung haben, also zb. dem Gegner der humpelt kriegt weiter Low Kicks auf den Oberschenkel und wenn der Bauch schon angeschlagen ist wird weiter reingetreten.
Die Bedenken mit inneren Verletzungen kenne ich schon, aber es werden auch Fußballspieler auf dem Platz vom Blitz erschlagen oder Fahrradfahrer verunglücken, normal passiert da nix.
Ja, wenn sie es wollen und mit Einverständnis der Eltern. Man sollte sich aber des Risikos bewusst sein und entsprechend vorbereitet sein. Für supergefährlich halte ich es nicht, wenn nicht ständig gekämpft wird sondern höchsten ein paarmal im Jahr. Ich hatte meinen ersten Vollkontakkampf, dazu noch Bareknuckle, mit 7 Jahren und lebe auch noch!
Das Hirn ist noch in Entwicklung, und der Schädel weicher, da auch Rippen etc. weicher sind kommt es zwar zu weniger Knochenbrüchen aber dafür v.a inneren gefährlichen Verletzungen wie Leberrupturen, Nierenschäden oder Organversagen.
Wie ich verschiedentlich gelesen habe, treten Langzeit-Hirnschäden fast ausschließlich bei Profi-Boxern auf. Und die wenigen betroffenen Amateurboxer sind wahrscheinlich auch welche, die im Laufe ihrer Boxerkarriere definitiv zu viel Schläge abbekommen haben.
Deshalb macht euch keine Sorgen. Die Risiken des Boxens sind deutlich geringer als die gesundheitlichen Vorteile.
Man sollte aber darauf achten, nicht zu viele harte Kopftreffer zu kassieren. Wenn es der Trainer oder Kampfrichter nicht tut, kann man Sparringskämpfe oder Wettkämpfe auch mal abbrechen, ohne sich einen Zacken aus der Krone zu brechen.
Ich bin 14, und mache Kickboxen...ich würde nicht sagen das es schlecht ist für ich, sondern eher umgekehrt
Ja sollten sie. Allerdings mit erhöhten Sicherheitsvorkehrungen wie Kopfschutz, dickere Handschuhe und shin-pads.
Nach derzeitigem Stand der Neurowissenschaft erhöhen Vollkontaktkampfsportarten das Risiko für CTE nicht, solange es beim Amateurbereich bleibt (selbst beim Boxen). Da sind auch Jugendliche keine Ausnahme. Allerdings sollten Jugendliche in der Regel unter sich kämpfen wenn betreffende Person nicht gerade ein super-Frühentwickler ist. Einfach deshalb weil die Knochendichte und der Muskelanteil bei Erwachsenen meist deutlich höher ist als bei Jugendlichen.
Welches Risiko denn?