Sollte man zuerst denken und dann schreiben, oder erst schreiben und dann korrigieren?

Das Ergebnis basiert auf 9 Abstimmungen

Zuerst denken 78%
Zuerst schreiben 22%

4 Antworten

Zuerst schreiben

Bei mir sprudelt es erst heraus, ich schreibe, wie es mir in den Sinn kommt, danach wird korrigiert. Bisher hat das immer ganz gut geklappt.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Augenarzt, Gyn. Psychiatrie, Kardiologie, Allgemeinmedizin.

Ich empfehle für Prüfungen gerne folgendes Vorgehen: Lies die Prüfungsfragen durch und beantworte direkt jene, bei denen du nicht nachdenken musst, weil du die Antwort aus dem FF weisst.

Dann geh die Prüfung ein zweites Mal durch und beantworte jene Fragen, für die du zuerst nochmals kurz nachdenken musst und dann die Antwort ebenfalls zusammenbekommst.

Am Ende geht man die Prüfung nochmals durch und verbeisst sich in die Knacknüsse. Oft ist es schon nützlich, ein paar Gedanken dazu aufzuschreiben, weil viele Dozenten dafür auch noch halbe oder ganze Punkte vergeben.

Das kann sich also lohnen, selbst wenn man die Antwort nicht weiss.

Nochmals durchlesen und korrigieren würde ich nur bei Aufsätzen. Ansonsten erscheint mir das eher Zeitverschwendung zu sein.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
RedPanther  16.04.2024, 12:09
Nochmals durchlesen und korrigieren würde ich nur bei Aufsätzen. Ansonsten erscheint mir das eher Zeitverschwendung zu sein.

Spannend, wie unterschiedlich da die Ansichten sind. Ich hätte es intuitiv genau andersrum gesagt: Bei einer Matheaufgabe kann man schnell noch ein paar Zahlen ändern, wenn einem beim Korrigieren ein Flüchtigkeitsfehler auffällt. Und ich Depp, der nach dem Motto "ich kann es eh alles" so richtig schnell-schnell durchs Matheabi ging, hatte hinterher reihenweise Flüchtigkeitsfehler auszubügeln. Mir die Zeit zu nehmen, hat mir die Note gerettet.

Um meine 12 Seiten Aufsatz im Deutsch-Abi nochmal sorgfältig durchzulesen, hätte mir hingegen erstens die Zeit gefehlt und zweitens hätte ich sicher nicht 10 Seiten nochmal neu geschrieben, wenn mir auf Seite 2 aufgefallen wäre dass ich da was vermasselt habe.

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LastDayofEden  16.04.2024, 13:06
@RedPanther

Ja, da kann es natürlich wirklich Unterschiede geben!

Bei mir wär's bei Mathe extrem unwahrscheinlich gewesen, dass ich einen Fehler überhaupt bemerkt hätte, und wenn, dann hätte ich es vermutlich verschlimmbessert. Aber in Mathe habe ich immer die Basisfunktionen geübt bis zum Umfallen, so dass es unwahrscheinlich war, dass ich Fehler machte.

Und bei einem Deutschaufsatz habe ich natürlich nur Orthografie und Zeichensetzung korrigiert - wenn ich die ganze Geschichte von Anfang an falsch aufgesetzt hätte, dann wäre das eben Pech gewesen.

Und wäre es ja auch geblieben, wenn es nicht mehr durchgelesen hätte.

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Zuerst denken

Allein schon, damit man nicht bei der Korrektur feststellt, die Frage komplett falsch verstanden zu haben und Zeit verschwendet zu haben, um was hinzuschreiben das überhaupt nicht gefragt war.

Am besten ist

  1. denken
  2. schreiben
  3. korrigieren

Ich hab beim Mathe-Abitur sicherlich 2 Notenpunkte allein dadurch rausgeholt, dass ich genau die Rechnungen, bei denen ich mir eigentlich 100% sicher war dass sie stimmen, nochmal durchgeschaut und nachkorrigiert habe.

BEIDES natürlich.

Die Alternative wäre ja, zu schreiben, ohne nachgedacht zu haben und alles zuerst zu korrigieren, bevor es überhaupt etwas zu korrigieren gibt, was gar keinen Sinn ergibt.

Idealerweise beherrscht man seine Muttersprache gut genug, um nicht jeden Satz nach dem Schreiben sofort korrekturlesen zu müssen. Und bevor man ihn aufschreibt, sollte man natürlich nachdenken.