Sollte man immer den Künstler von der Kunst trennen? Was geht zu weit?
Es gibt zu der Frage viele Beispiele, ein paar will ich hier als Denkanstoß anführen.
Jackie Chan, für viele von uns wahrscheinlich ein Kindheitsheld, wird schon seit Jahren für seine Einstellung zur Chinesischen Regierung kritisiert. So gab er selbst an der Kommunistischen Partei beitreten zu wollen.
Roman Polanski, wegen der Vergewaltigung einer Minderjährigen angeklagt.
Extremes Beispiel: Adolf Hitler als Maler. Charles Manson als Musiker.
Natürlich ist es nicht die Kunst, welche die Taten vollbringen, deshalb finde ich es teilweise schwer sich eindeutig festzulegen.
Dementsprechend bin ich gespannt auf eure Antworten.
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6 Antworten
wenn ich mich für Kunst begeistere, dann begeistere ich mich doch nicht für die Künstler, die dahinterstehen
es ist völlig falsch, den Menschen dahinter zu glorifizieren und dann mordsenttäuscht zu sein, wenn er die Erwartungen nicht erfüllt
was ist das für ein Schmarrn, der in der Werbung vorkommt - wo mir ein Star erzählt, dass er täglich Null-acht-fünfzehn Kaffee trinkt - in Wirklichkeit mag er diesen Kaffee gar nicht oder vielleicht auch überhaupt keinen Kaffee
was interessiert es mich, welches Müsli irgendein Rennfahrer täglich zum Frühstück serviert bekommt, wird ihm das serviert, stülpt er dem Kellner den Napf über den Kopf und beschwert sich beim Hotelmanager, dass er seinen täglichen Speck mit Eiern nicht erhält
oder welcher Fußballer ein toller Familienvater ist (zwei Jahre später ist er geschieden)
oder die Bücher, die Prominente über sich und ihr Leben schreiben oder was ein Käseblättchen wöchentlich über die Publikumslieblinge berichtet: großer Skandal!! XXX hat im Urlaub vergessen, von seinem Lieblingswuffi ein Foto zu machen - jetzt weint die ganze Familie
wenn man über Prominente wirklich die Wahrheit erfahren will, muss man lange darauf warten, nämlich auf dem Zeitpunkt, an dem deren Persönlichkeitsrechte erloschen sind - vielleicht findet sich danach ein Historiker, der das tatsächliche Leben recherchiert und niederschreibt
alles andere ist Schall und Rauch und alles, was man dafür ausgibt, verplempertes Geld
Auch wenn es teilweise erschreckende Parallelen gibt zwischen gesellschaftlichen Strömungen und ihrem Klientel. Manche Künstler sind auch einfach gestört, das sieht man dann an der Kunst.
Hitler zum Beispiel war offenbar ein Psychopath, entsprechend wurde seine Kunst häufig als lieb- und leblos bezeichnet.
Durchaus Talent in objektiver Hinsicht, aber seine Störung lies eben keine höhere Kunst zu.
Ich denke da an Inge Meysel, die Mutter der Nation. In ihren Rollen kam sie durch die Bank äußerst sympathisch rüber, eben mütterlich. In Wirklichkeit war sie äußerst arrogant und ich-bezogen. Und eine "große Schnauze" (negativer Art) konnte ich auch immer wieder wahrnehmen. Joan Collins, das Biest aus der Serie "Denver Clan" ist hingegen bekannt als eine äußerst sympathische und lebensfrohe Frau von Welt ohne Allüren. Rollen erzeugen nur Illusionen, die wir uns von Künstlern machen, und die sind sehr oft unberechtigt.
Hallo
Ich würde gar nicht erst beginnen, über Menschen zu urteilen. Wenn dir Kunst gefällt, dann mag sie. Ist doch so leicht.
Man muss ja auch nicht "alle Kunst", bzw alle Taten mögen. Mag die, die du magst, und die anderen nicht.
Schlussendlich sind wir alle aus Natur. Willst du nun die Natur hassen, weil sie gewisse unschöne Dinge gemacht hat? Oder das geniessen, was dir daran gefällt?
LG
Der Hauptunterschied zwischen Kunst und Künstler ist, dass sich Künstler/Menschen ändern aber ein Kunstwerk nicht. (abgesehen davon, dass es kaputt wird oder so)