Sollte ich von der Gesellschaft verstoßen werden?
Ich bin bald 26 Jahre alt und lebe bis auf 2 Monate Vollzeitarbeit seit Anfang 2015 (18. Lebensjahr) von ALG 2. Zwar schon davor, aber es geht mir dabei um die Eigenständigkeit bzw. Selbstständigkeit. Da ich seit Ende 2016 auch noch in eigenen Wohnungen lebe, und mir Leistungen nie gekürzt worden sind, habe ich Staatskasse wahrscheinlich um mehrere hunderttausend Euro durch meine bloße Existenz erleichtert.
Hinzu kommen Kosten für mehrere Klinikaufenthalte als Heranwachsender und Erwachsener in psych. Einrichtungen, welche nochmal zusätzlich große Kosten verursacht haben.
Außerdem höre ich gerne folgendes Lied:
https://www.youtube.com/watch?v=aMMqcBzMkRQ
Was soll man mit mir tun? Ernsthaft gemeint. Das macht doch keinen Sinn.
7 Antworten
Ich würde mal sagen, dass NIEMAND es verdient verstoßen zu werden, allerdings ist Sozialbetrug kriminell und kann ggf. in einer Gefängnisstrafe münden - dessen solltest du dir bewusst sein.
Warum machst du denn nichts aus deinem Leben. Du merkst ja offenbar selber schon, dass das so nicht sehr erfüllend ist. Übrigens finde ich es sehr gut, dass du selbstreflektiert bist und dir darüber Gedanken machst! Das ist schon mal der erste Schritt in die richtige Richtung.
Überleg dir mal, welche Art Arbeit dich erfüllen würde. Hast du gern mit Menschen zu tun oder lieber nicht? Kannst du gut reden und bist offen oder bist du eher schüchtern? Wo liegen deine Talente? Und für welche Themenbereiche interessierst du dich? Ich bin sicher, dass es auf dieser Welt irgendwo einen Job gibt, der dir Spaß machen und dir auch Erfüllung bringen würde.
Seine Talente im Nichtstun zu vergeuden finde ich jedenfalls einfach nur schade.
Du schreibst:
Da ich seit Ende 2016 auch noch in eigenen Wohnungen lebe, und mir Leistungen nie gekürzt worden sind, habe ich Staatskasse wahrscheinlich um mehrere hunderttausend Euro durch meine bloße Existenz erleichtert.
Wenn du eine Eigentumswohnung besitzt musst du das dem Sozialamt melden und dann würde man dir sehr wahrscheinlich schon die Leistung kürzen, denke ich mal. Klingt für mich halt so, als ob da irgendwas nicht zusammenpasst.
Aber das war auch nicht der wichtigste Teil meiner Antwort. Was sagst du denn zu meinem Vorschlag dir mal Gedanken zu machen, ob du deine Talente in die Gesellschaft einbringen kannst?
Wenn du eine Eigentumswohnung besitzt
Damit meinte ich wohnen zur Miete.
ob du deine Talente in die Gesellschaft einbringen kannst?
Ich hab es versucht, aber ich wusste nie was ich werden will, hatte nie Interesse an etwas außer alleine sein und am PC Sim City oder sowas zu spielen oder Bücher zu lesen, und erzogen wurde ich nicht wirklich (kein Vater, Mutter überfordert).
Wie gesagt habe ich mal gearbeitet, aber selbst Fließbandarbeit konnte ich nicht verrichten weil ich geistig nicht mitkam und damit meine Karriere dort zu Ende war. Ich war nüchtern.
Damit meinte ich wohnen zur Miete.
Achso, dann habe ich das falsch verstanden. Sorry!
Was deine Talente angeht: Ich bin sicher dass du welche hast und dass diese bis jetzt nur nicht entdeckt wurden. Schade, dass versäumt wurde diese bei dir zu suchen und zu fördern. Aber ich denke auch, dass es nie zu spät ist.
Dass du SimCity spielst lässt mich vermuten, dass du gut planen und strategisch denken kannst. Das ist doch was, worauf man ggf. aufbauen könnte. Und du ließt gerne (was man auch an deiner sehr guten Ausdrucksweise und Rechtschreibung bemerken kann - auch das ist etwas das meiner Meinung nach dafür spricht, dass du noch eine Menge Talente versteckt hast). Was für Bücher ließt du denn gerne?
Ich überlege gerade, bei wem du dir Hilfe suchen könntest um deine restlichen Talente, Fähigkeiten und Interessen auszugraben. Am ehesten denke ich, dass da ein psychoanalytische Gesprächstherapie helfen könnte. Bei den Jobcentern sind sie ja leider meist ziemlich wenig motiviert jemandem bei seiner Suche nach sich selbst wirklich zu helfen.
Dass man mit Fließbandarbeit nicht glücklich wird kann ich übrigens verstehen. Für mich wäre das auch nix. Ständig die gleichen Handgriffe zu machen - da verblödet man ja mit der Zeit.
Was für Bücher ließt du denn gerne?
Bücher gelesen habe ich in meiner Jugend, jetzt bin ich schon fast 26. Das letzte, was ich vor einem Jahr gelesen habe, war das alte Testament.
Es waren meistens Bücher der Kategorie Geschichten bzw. Erzählungen, wie z. B. eine Geschichte in der zusammengefasst 2 Menschen im Körper des jeweils anderen aufgewacht sind (doch mit demselben "Geist, Seele). An die Titel der Bücher erinnere ich mich nicht mehr.
Leider hat die Isolation in Kombination mit Alkohol/Drogenkonsum das meiste zerstört.
Ich bin noch kaum Gesellschaftsfähig, Dinge fallen mir schwer. Ja, irgendwie wollte ich mich mit dem Beitrag nur selbst aufheitern.
Mein Lehrer sagte damals zu mir er kannte ähnliche Schüler wie mich die sich das Leben genommen haben. Geistig habe ich das wohl bereits getan.
Ich habe die schlimmsten Drogen für das Gehirn genommen. Die das Gehirn wirklich kaputt machen.
z. B. eine Geschichte in der zusammengefasst 2 Menschen im Körper des jeweils anderen aufgewacht sind (doch mit demselben "Geist, Seele).
Sowas finde ich wahnsinnig interessant. Mit so einem Gedankenexperiment habe ich mich auch schon mal beschäftigt und hatte schon überlegt ob ich auch mal eine Geschichte über sowas schreiben sollte. Aber das führt uns jetzt vom eigentlich Thema weg...
Leider hat die Isolation in Kombination mit Alkohol/Drogenkonsum das meiste zerstört.
Das ist sehr schade. Lass die Finger von Drogen und Alkohol und fang endlich an das Leben wertzuschätzen. Das Leben ist nämlich wunderschön und sehr erfüllend, wenn man selber was tut um einen Beitrag für die Gesellschaft zu leisten. Aber im Nebel von Drogen und Alkohol kann man das irgendwann nicht mehr wahrnehmen und dann endet man so, wie du es beschrieben hast:
sich das Leben genommen haben. Geistig habe ich das wohl bereits getan.
Wie traurig! So eine Verschwendung! Da ist ein junger Mann der vollgestopft mit Talenten und guten Gaben ist und dann lässt man zu, dass der im Drogen- und Alkoholkonsum verstrickt wird und sich selbst überlassen bleibt, somit zu einer Belastung für die Gesellschaft wird, obwohl er eigentlich alle Voraussetzungen gehabt hätte, für die Gesellschaft nützlich und hilfreich zu sein. Und das alles nur, weil sich keiner um ihn wirklich kümmert und seine Talente und Interessen zutage fördert. Sowas macht mich richtig sauer. Aber ich bin nicht sauer auf dich, sondern auf deine Mutter, deine Lehrer, die Leute vom Jobcenter und viele andere, die sich einfach nicht ausreichend darum gekümmert haben, dass du deinen Weg und deine Talente und Interessen findest. Deine Geschichte ist ein gutes Beispiel für das Generalversagen unserer Gesellschaft.
Ich kann dir nur raten, dass du dich in Therapie begibst. Vielleicht sogar in einer geschlossenen Klinik für den Drogen- und Alk-Entzug. In deiner Situation ist das die einzige Chance, damit du dein Leben doch noch zu etwas machen kannst, wo du am Ende deines Lebens (was hoffentlich noch ein paar Jahrzehnte in der Zukunft liegt) stolz drauf sein kannst.
Und noch was: Wenn du in die Therapie oder die Klinik gehst, dann zeig dem Therapeuten oder Arzt ruhig auch diese Frage und diese Kommunikation zwischen uns beiden. Ich denke, das könnte den Leuten helfen zu erkennen wo das Problem liegt.
Meiner persönlichen Meinung nach bist du wahnsinnig intelligent (das erkenne ich z.B. auch an deiner hervorragenden Ausdrucksweise und Rechtschreibung). Vermutlich hast du dich in der Schule ständig gelangweilt. Wie wärs, wenn du dieses Talent nutzt und dir selber mal eine Geschichte überlegst und schriftstellerisch tätig wirst? Und wenn dir keine erfundene Geschichte einfällt, dann scheib einfach auf, wie dein Leben bisher wirklich war. Lass alles raus und lass es in die Tastatur und auf ein Textdokument fließen. Schreib um dein Leben!
Du wärst übrigens nicht der erste, dem es hilft mal alles aufzuschreiben, was er so erlebt hat. Meine Schwester hat das nämlich auch schon erfolgreich gemacht und ihre Lebensgeschichte auf einer Fanfiktion-Plattform veröffentlicht. Aber auch seine Phantasie in Form einer erfundenen Geschichte niederzuschreiben kann hilfreich sein - das habe ich z.B. auch schon gemacht. Also nutz die Zeit die du dich sonst eh nur langweilst und sei ein Schreiberling.
Ich habe auch Menschen kennengelernt die in dieser Weise Sozialbetrug begingen, aber nur diejenigen, die auf die eine oder andere Weise etwas an die Gesellschaft zurückgaben, schienen mir damit auch glücklich zu sein. Diejenigen, die einfach nur Partys feiern und Spass haben wollten, machten auf mich immer einen unausgeglichenen und unglücklichen Eindruck und waren auch nicht besonders beliebt, weshalb ich solch ein Lebenskonzept für eher unbefriedigend halte.
Sozialbetrug
Wieso? Habe doch keine falschen Angaben gemacht
Sozialbetrug im Sinne von auf Kosten anderer leben, auch wenn man dazu in der Lage wäre seinen Lebensunterhalt auch alleine bestreiten könnte.
Dir scheinen andere wichtigere Details meiner Antwort in keiner Weise zu interessieren - dann warte mal ab was die Folgen aus solch einer Geisteshaltung sind (und damit meine ich nicht evtl Konsequenzen durch das Amt).
Bin ich denn arbeitsfähig? Hat das Amt wohl festgestellt.
Welche Partys? Warum sollte ich darauf eingehen, wenn solche Unterstellungen gemacht werden. Party für 500€ im Monat. Essen ist Party, oder was?
Nö, auch Du bist natürlich Teil unserer Gesellschaft. Die Frage, die sich mir stellt, ist, ob so ein Lebenskonzept zufrieden macht. Wenn Du meinst, dass das deine beste Option ist, dann sei es so.Ich bin völlig im Reinen damit, dass ein gewisser Prozentsatz der Bevölkerung aus welchen Gründen auch immer nicht arbeitet und ich finde es richtig, dass die Solidargemeinschaft deren Existenz sichert.
Jeder muss für sich wissen, welches Lebenskonzept zufrieden macht.
Das ist ein Spiel, bei dem du nur scheinbar gewinnst:
Du outest dich (anonym) mit deiner Lebensführung. Findet man das ok, fühlst du dich bestätigt. Findet man das nicht ok, springt sofort die Opfer-Automatik an.
Das ist also kein Outing und keine Frage, sondern einfach ein Versuch, dir Aufmerksamkeit und - so oder so - Bestätigung abzuholen.
Was du bedenken solltest:
Es ist dein Leben und deine Zeit. Die Bestätigung, die du hier auf GF bekommst, taugt nichts. Was dir abgeht, ist echte Wertschätzung. Und das fängt bei dir selbst an. Du schätzt dein eigenes Leben als zu gering ein.
So wird das aber nichts. Such dir eine Umgebung, in der du echte Wertschätzung erfährst. Das muss ja nicht unbedingt ein Vollzeitjob sein. Teilzeit oder Ehrenamt tun es auch, jedenfalls fürs erste.
Das ist ein Spiel, bei dem du nur scheinbar gewinnst:
Du outest dich (anonym) mit deiner Lebensführung.
Der DDos-Angriff ist bestimmt bereits im Gange.
Ne, mir geht's nicht gut.
ne man soll doch niemanden verstoßen nur bestrafen
Für was? Jedem deutschen Bürger steht das Existenzminimum zu.
Dessen wäre sich das Amt bewusst. Inwiefern begehe ich evtl. Sozialbetrug?