Sollte es eine Trans 🏳️‍⚧️ Quote im Unternehmen geben?

13 Antworten

Es gibt in keinem Unternehmen eine Frauenquote bei Einstellungen. Es gibt nur in manchen Unternehmen oder öffentlichen Einrichtungen eine Frauenquote auf Führungsebene. Die liegt aber selten genug bei 50 Prozent, obwohl Frauen in vielen Betrieben und Einrichtungen mehr als 50 Prozent der Arbeitskräfte stellen.

Bei einem geschätzten Bevölkerungsanteil von einem Prozent wirkt eine Trans-Quote von einem Prozent auf der mittleren Führungsebene beispielsweise der Deutschen Bahn schon richtig lächerlich.

Warum sollte es das geben? Das Unternehmen weiß ja auch gar nicht, ob eine Person trans ist oder nicht. Es gibt ja auch wenige trans Menschen. Wo sollen die Unternehmen die her nehmen, wenn es nur sehr wenige gibt.

Dann müßte man ja auch eine Quote für Schwule einführen. Oder für kleine, oder für große Menschen. Oder für rothaarige.

Nein, und das hat einen ganz einfachen Grund. Es geht Arbeitgeber nichts an, ob man trans ist oder nicht. Das ist keine Information, die ein Arbeitgeber über einen haben muss. Wenn es nicht okay wäre für einen Arbeitgeber, eine Cisperson zu fragen, welche Genitalien sie hat, dann ist es auch nicht okay, wenn Arbeitgeber das bei angestellten Transpersonen wissen.

Ob man eine Frau oder ein Mann ist, kann man nicht verheimlichen, und deshalb kann man auch aufgrund dessen diskriminiert werden bei der Bewerbung. Aber man kann verbergen, das man trans ist - und deshalb macht hier so eine Quote wenig Sinn.

Man kann über so Sachen reden wie eine Person in der Personalabteilung, die Ansprechpartner ist bei Problemen, die Queere Arbeitnehmer haben. ZB Diskriminierung durch Kollegen, Kompliziertere Wege um zu Elternzeit zu kommen wenn man rechtlich nicht mit seinem Kind verwandt ist usw.
Aber eine Quote ist nicht wirklich zielführend.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Bin bisexuell und nichtbinär & kenne viele andere 'Queere'.

Meines Erachtens sollte es weder eine Quote für das eine, noch für das andere geben. Nicht weil ich Probleme mit dem einen oder anderen habe, sondern weil ich finde, dass es andere Qualifikationen gibt, nach denen sich die Auswahl ergeben sollte.


ErsterSchnee  19.07.2023, 13:54

Die Frauenquote wurde ja aber eingeführt, weil die Sache mit der "Auswahl nach Qualifikation" nicht geklappt hat.

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T3Fahrer  19.07.2023, 13:56
@ErsterSchnee

Das ist aber auch keine Lösung eine solche Quote einzuführen, die genauso an den Haaren herbeigezogen ist. Sie ist einfach in eine andere Richtung unfair, ungleich und sinnlos.

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ErsterSchnee  19.07.2023, 13:57
@T3Fahrer

Ich bin auch kein Fan der Quote - aber irgendwie scheint es nicht anders zu funktionieren.

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pistazien  19.07.2023, 13:57
@T3Fahrer

Ist die Schwerbehindertenquote eigtl auch an den Haaren herbeigezogen?

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T3Fahrer  19.07.2023, 14:00
@pistazien

Nein, das ist aber auch was anderes. Das ist eine Gruppe von Menschen, die es sicherlich schwerer haben im normalen Alltag integriert zu werden und einen Job zu finden. Viele Behinderte sind ja leider von Natur aus benachteiligt und haben ihre eigenen Schwierigkeiten und Nachteile. Du möchtest jetzt also Frauen mit Behinderten gleichsetzen und wir müssen deswegen die benachteiligten Frauen unterstützen?

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ErsterSchnee  19.07.2023, 14:00
@pistazien

Ja... Auch wenn du mich nicht gemeint hast.

Niemand wird gerne als der Quoten-Erfüller angesehen. Und es hilft auch niemandem, wenn es heißt "das ist unser Quoten-Spas...ti". Glaubst du, ein Behinderter fühlt sich dann besser?

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T3Fahrer  19.07.2023, 14:04
@ErsterSchnee

Ich weiß nicht. Mir ist es eigentlich ziemlich egal ob Mann oder Frau Kollege oder Vorgesetzter/Vorgesetzte ist. Aber ein zufällig von der Natur für dich ausgewähltes Geschlecht kann doch nicht für oder gegen den Job sprechen. Es wird eine mögliche Benachteiligung der Frau in einer Firma damit ausgeglichen, dass eine geplante Benachteiligung des Mannes festgelegt wird? Abgesehen davon kann man doch nicht eine Ungerechtigkeit, die womöglich stattfindet, mit einer anderen Ungerechtigkeit, die dann geplant stattfindet, ausgleichen.

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ErsterSchnee  19.07.2023, 14:08
@T3Fahrer

Komisch - bei Benachteiligung von Frauen herrscht oftmals Ruhe. Bei Benachteiligung von Männern geht das große Geschrei los.

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warning534  19.07.2023, 14:20
@ErsterSchnee

Nein, das ist nicht ganz richtig. Das Gesetz verpflichtet Unternehmen zur Handlung, bis jeweils eine Frauenanteil von 30 Prozent erzielt ist. Ist der jeweilige Frauenanteil bei den betroffenen Unternehmen geringer als 30 Prozent, besteht die Pflicht in Kennzahlen hierüber zu berichten. Auch dort wo sie -(nur)- gemäß Unternehmensleitlinien verpflichtend ist will fra/man mit der Quote bewusst den Anteil von Frauen erhöhen - unabhängig von der allgemeinen Qualifikation.

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T3Fahrer  19.07.2023, 14:31
@ErsterSchnee

Warum dürfen sich Frauen denn über eine Benachteiligung, die womöglich stattfindet, auslassen, Männer aber entsprechend nicht?
Ich denke zwar nicht, dass es in allen Bereichen heute komplett ausgeschlossen ist, dass Frauen benachteiligt werden, aber ich denke gleichzeitig auch nicht, dass es heute noch generell die Regel ist, dass sie benachteiligt werden, so dass man von annähernd immer sprechen könnte. Und an der Stelle möchte ich doch mal die Argumentation hören, warum Männer gezielt und bewusst benachteiligt werden sollten für den Fall, dass Frauen möglicherweise noch irgendwo benachteiligt werden. Da muss doch ein klar denkender Mensch auch drauf kommen, dass das nicht die Lösung des Problems sein kann - sofern dieses Problem tatsächlich heute noch so greifbar und anzuprangernder Art und Weise vorliegt.. Wie gesagt, ich bezweifle, dass die Mehrheit der Betriebe heutzutage noch Frauen benachteiligt.

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ErsterSchnee  19.07.2023, 14:39
@T3Fahrer
Wie gesagt, ich bezweifle, dass die Mehrheit der Betriebe heutzutage noch Frauen benachteiligt.

Die Praxis zeigt etwas anderes. Das beginnt schon damit, dass Mütter bei der Einstellung oftmals gefragt werden, wie sie das regeln, wenn die Kinder krank sind - Väter aber nicht...

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Ich fände es sinnvoller, wenn Stellen nur nach Eignung und vorhandenen Fähigkeiten vergeben werden. Eine Quote ist da eher kontraproduktiv. Und es gibt ja auch genug Beispiele die zeigen, dass durch Quoten nicht immer fähige Leute auf gewisse Positionen gelangen.


ErsterSchnee  19.07.2023, 14:01

Ohne Quoten aber genausowenig. Oftmals zählen das richtige Parteibuch, gewachsene Männerfreundschaften oder Standesdünkel mehr als Fähigkeiten.

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ErsterSchnee  19.07.2023, 14:05
@Svensson70

Ja. Aber du schriebst auch, dass durch Quoten nicht immer fähige Leute auf die Positionen gelangen.

Dieses Argument macht aber nur Sinn, wenn es ohne Quoten besser wäre. Das ist es aber leider nicht.

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