Soll ich mich von meinem Partner trennen?
Hallo zusammen :)
Ich weiß nicht mehr was ich tun soll. Ich bin jetzt fast 2 Jahre mit meinem Freund zusammen, anfangs war es auch schön aber mittlerweile ist es nicht mehr auszuhalten. Mein Freund trinkt relativ häufig ziemlich viel und ist dann unerträglich im alkoholisierten Zustand. Er ist mich dann ständig am beleidigen und macht mir Vorwürfe. Wenn er am nächsten Tag dann wieder nüchtern ist behauptet er, es wäre gar nicht so gemeint gewesen und er entschuldigt sich. Das Problem ist, dass das fast 3 mal die Woche so geht. Dann kommt noch dazu, dass er sich so gut wie nie an Abmahnungen hält-Ich plane z.B. mit ihm Ausflüge oder andere Unternehmungen auf die ich mich dann wochenlang freue (wo er auch zugesagt hat), aber dann will er das doch nicht mehr weil er entweder verkatert ist oder sich einen anderen Grund aus den Ärmeln zaubert um das nicht zu machen. Ich liebe meinen Freund, aber Ich bin einfach nur total unglücklich mit der aktuellen Situation. Mir ist es unangenehm meine Familie oder meine Freunde nach Rat zu fragen-Ich möchte nicht dass die meinen Freund als Alkoholiker ansehen, deswegen frage ich Anonym in diesem Forum was ich tun soll. Ich möchte mich eigentlich nicht von ihm trennen, da ich ihn liebe, aber manchmal bin ich mir nicht sicher ob es das bessere wäre für uns beide..Ich bin übrigens 21 und er 37
13 Antworten
Mein Freund trinkt relativ häufig ziemlich viel und ist dann unerträglich im alkoholisierten Zustand. Er ist mich dann ständig am beleidigen und macht mir Vorwürfe.
Und das sollte so der Moment sein zu sagen "und tschüss". Denn Co-Alkoholikerin bist du scheinbar bereits, wenn deine Familie ja nichts von der Trinkerei erfahren soll. Denn damit kehrst du es genauso unter den Teppich.
Wirklich helfen kannst du einem Alkoholiker auch nicht, solange er sich nicht helfen lassen will. Und da gilt auch der Spruch: ein Alkoholiker muss fallen, damit er erkennt, dass er wirklich wieder aufstehen will.
Alkoholismus in Verbindung mit Beleidigungen sind aber nichts, was man sich antun sollte. Du wirst langfristig daran zerbrechen, wenn du es mitmachst. Denn du wirst dir jeden Tag aufs Neue vormachen, dass er sich bessern wird. Wird er aber nicht, solange er nicht erkannt hat, dass er ein Problem hat. Und da du dann bereitwillig ihn auch deckst und es auch hin nimmst, wird sich nichts, aber auch gar nichts ändern.
Und die jetzt noch vorhandene Liebe wird irgendwann auch umschlagen in permanentes Lügen deinerseits gegenüber Freunden und Familie, vertuschen der Trinkerei, sich seinem Schicksal ergeben.
Ihr habt eine Chance wenn er das Problem erkennt und sich wirklich Hilfe sucht. Nur zwingen kannst du ihn nicht. Er muss es sehen und wollen!
Entzug oder Trennung. Knallhart. In Deinem eigenen Interesse. Alkoholismus endet zu 100% in Katastrophen.
Mein Freund trinkt relativ häufig ziemlich viel und ist dann unerträglich im alkoholisierten Zustand. Er ist mich dann ständig am beleidigen und macht mir Vorwürfe. Wenn er am nächsten Tag dann wieder nüchtern ist behauptet er, es wäre gar nicht so gemeint gewesen und er entschuldigt sich.
Und da das jetzt zwei Jahre lang gut funktioniert hat, gibt es aus seiner Sicht keinen Grund, irgendwas dran zu ändern.
Du wirst sicherlich auch früher schon was gesagt haben, und doch brauchte er offenbar nichts zu ändern, um das zwischen euch zu retten. Also wird er auch in Zukunft, wenn du sagst dass sich was ändern musst, damit rechnen dass er nichts zu ändern braucht, weil sowieso nichts passiert.
Es wird für euch beide die bessere Option sein, ihm zu sagen dass du nicht mehr mit ihm zusammen sein willst, solange er mit dem Alkohol zusammen ist.
Du hilfst ihm auch nicht, wenn du ihm zeigst dass der Alkoholismus eine Option ohne unangenehme Konsequenzen ist!
Klingt als wenn das wenig Sinn ergibt weiter an der Beziehung festzuhalten.
Dann hast du jemand besseren verdient. Alkohol hin oder her, man beleidigt niemanden und erst recht nicht seine Freundin! Dann hat er sich nicht im Griff und wer weiß, was dann noch kommen kann....
Ohne dass er sein Alkoholproblem anerkennt und in eine Therapie diesbezüglich geht, macht die Beziehung definitiv keinen Sinn mehr. Selbst wenn er das tut, musst du dir klar machen, dass Alkoholsucht eine lebenslange Krankheit ist bei der man immer wieder rückfällig werden kann. Es kann sein dass er selbst bei Entzug und anschließender Therapie dieses Problem nicht dauerhaft in den Griff bekommt.
Ganz ehrlich: Ich würde dir bei diesem Verhalten, eurer aktuellen Konstellation (keine Ehe, keine Kinder, kein gemeinsames Haus etc.) und deinem Alter raten, dich in jedem Fall von ihm zu trennen, selbst wenn er aktiv versuchen würde an seiner Sucht zu arbeiten. Du bist noch so jung hast dein ganzes Leben vor dir. Mach dir nicht deine Zukunft kaputt, indem du in so einer Problematik hängen bleibst.
Wie schon geschrieben wurde zeigst du bereits jetzt Zeichen von Co-Abhängigkeit, indem du deine Sucht vor anderen Personen deckst. Damit nimmst du dir unter anderem auch die Chance selbst mit deinem Umfeld darüber zu sprechen wie dich das belastet und Unterstützung zu bekommen. Dieser Weg führt nur abwärts.
Denk das ganze mal weiter: Du möchtest vielleicht ja irgendwann mal etwas aufbauen und eine Familie gründen. Jemand wie dein Freund ist für stabile Zukunftspläne absolut ungeeignet. Einem Kind kann man das schon gar nicht als Vater antun. Es gibt wirklich nichts was dafür spricht, bei ihm zu bleiben.
Es gibt verschiedene Kategorien von Alkoholismus. Manche wollen nur momentan aktuelle Probleme im Alkohol ertrinken. Die Gründe sind nicht nur physische Abhängigkeit sondern eventuell auch allgemeine Lebensprobleme.