Soll ich meiner alkoholkranken Tochter Schnaps kaufen?

12 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Hallo!

Robi187 hat dir einen für dich hilfreichen link geschrieben. Ob und wenn ja was du, damit deine Tochter nicht ins Deleirium fällt, ihr besorgen solltest, da frag mal bei den Anonymen Alkoholikern. Die kennen sich damit aus: https://www.anonyme-alkoholiker.de/ Ziemlich weit unten findest du Erste-Hilfe-Team .


Nullschema84  29.05.2024, 20:15

Sehr gut gesagt war selber schwerer alkoholiker habe 2 pullen am Tag habe es oft alleine versucht aufzuhören bis ich sogar epileptischen Anfall bekam. Gab nur noch not Aufnahme. Mein Familie musste alles mit anschauen wie ich total zusammen gebrochen bin. Habe mir hilfe bei sucht Beratung gesucht und war die beste Entscheidung. Und niemals alleine aufhören das kann mit tot enden ich weiß wovon ich rede. Habe meine Familie Co abhängig gemacht jeden Tag mussten sie was bringen

0

moin,

Ich denke, das Ganze sollte etwas anders angegangen werden.

Zunächst einmal sollte geschaut werden, wie es den Kindern geht. Ist es vielleicht ratsam, hier Änderungen vorzunehmen? Für die Zeit des Klinikaufenthalts muss dies ja ohnehin geschehen.

Dann würde ich persönlich fragen, welche Klinik involviert ist und dort anrufen.

Dort nur fragen, ob die Tochter einen Termin hat. Manchmal kommen die an dieser Stelle mit dem Datenschutz, aber der greift hier nicht. Auch sollte man anführen, dass es um Kinder geht, die mit versorgt werden müssen.

Ferner haben die meisten Zentren eine Angehörigenstelle. Dort kann man nachfragen, ob das mit dem "ich soll weiter trinken bis dahin" stimmt.

Vorab - Es ist durchaus nicht ungewöhnlich, dass solche Ratschläge gegeben werden, aber eben auch nicht die Regel.

Entscheidend ist, heraus zu bekommen, an welchem Punkt des Leidenswegs die Tochter ist.

---

Ich persönlich würde vermutlich versuchen, die Enkel zu mir zu holen oder Ähnliches. Wenn dies nicht geht würde ich den Einkauf machen (mitunter auch so, wie er dort steht).

LG und viel Kraft

Angeblich habe man ihr im Vorfeld gesagt, sie soll nicht versuchen alleine mit dem Trinken aufzuhören.

Das ist tatsächlich die Empfehlung vor einem Aufenthalt in der Entzugsklinik. Da hat sie dir die Wahrheit gesagt.

Kaufe dennoch nur das Essen für sie und die Kinder ein. Sie wird andere Wege finden (müssen), ihren Alkohol zu besorgen.


Es ist richtig, dass sie nicht ohne ärztliche Aufsicht in den kalten Entzug gehen sollte. Das ist potentiell lebensgefährlich. Das wird in der Klinik geschehen. Die Empfehlung ist, möglichst moderat weiter zu trinken, bis der Entzug unter Aufsicht beginnt. Betonung auf moderat.

Den Schnaps gekauft hätte ich allerdings auch nicht. Die ist erwachsen, das kann sie selbst. Und das weicht Grenzen auf, die ich nicht aufgeweicht haben will. Dass sie mit dir gesprochen hat und in den Entzug geht ist ein gutes Zeichen, aber ob sie wirklich trocken wird, zeigt jetzt die Zeit.


Tottilotti 
Beitragsersteller
 02.03.2023, 13:44

Ja, mir ist das durchaus bewusst. Und ich hoffe, dass sie es schafft, wobei ich sie kenne und meine berechtigten Zweifel habe. Danke für Deinen Beitrag.

0

Ich habe im FSJ vor einigen Jahren mit Suchtkranken gearbeitet und habe daher ein wenig Erfahrung in diesem Bereich. Dass sie selbst nicht versuchen soll mit dem Trinken aufzuhören ist richtig, denn ein kalter Entzug kann zu extremen Entzugserscheinungen führen, die auch sehr gefährlich für sie sein können. Dennoch bedeutet das nicht, dass du ihren Konsum unterstützen oder fördern musst.

Versuch sie so gut es geht bei der Versorgung ihrer Kinder zu unterstützen. Kauf Essen für deine Enkel und verbring Zeit mit ihnen, wenn möglich. Du kannst auch mit deiner Tochter einfach etwas reden, vielleicht bringt ihr das ja etwas und sie kann sich dir gegenüber öffnen. In die Entzugsklinik muss sie aber so oder so, um überhaupt eine Chance zu haben trocken zu werden.

Ihren Alkohol wird sie sich schon auf die eine oder andere Weise besorgen, das schaffen Suchtkranke leider immer irgendwie. Aber sie könnte dabei ihre Kinder gefährden, indem sie sie z.B. über längere Zeit alleine lässt o.ä. Deswegen kannst du am besten helfen, indem du für die Kinder da bist und damit auch deiner Tochter etwas Stress, Sorgen und Schuldgefühle abnimmst.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung