Soll ich die Psychopharmaka nehmen oder nicht?
Ich weiß, dass ich das tendenziell für mich entscheiden muss aber vielleicht gibt es hier ja jmd der scjonmal vor demselben Problem stand und mir das ein bisschen weiterhelfen kann.
war Dienstag bei meinem 2. Psychiater Gespräch, der war auch sehr nett. Sie hat mir dann nach einem 30min Gespräch direkt Escitalopram verschrieben, was ich jetzt erstmal 1 Woche nehmen soll, um zu schauen wie ich mich damit fühle. Hab es bisher auch genommen aber bin mir nach wie vor so unsicher, ob das jetzt der richtige oder falsche Weg ist. Ich möchte zukünftig auch beim feiern noch was trinken, das sollte eigentlich kein Problem darstellen, weil ich das Medikament immer morgens einnehme. Bisher spüre ich aber auch noch nichts und ich habe auch totale Angst davor. Ich möchte, dass es mir besser geht aber gleichzeitig auch überhaupt nicht, weil ich mich so total wohlfühle. Was ist jetzt der richtige oder falsche Weg? Hat da jmd Erfahrungen die er teilen kann? Ist das überhaupt normal direkt nach einem so kurzen Gespräch ein Medikament zu verschreiben oder ist das fahrlässig? Ich meine im Endeffekt könnte dann jeder kommen und sagen mir geht’s so und so um Medikamente zu bekommen oder?
Ich bin total ratlos, hoffe mir kann jemand weiterhelfen 🙏
2 Antworten
Hast du auch regelmässige Gesprächstherapie? Wenn ja, dann solltest du dort erstmal ein paar Wochen hin und das dort besprechen. Ich finds etwas früh um ehrlich zu sein. Ansonsten sollte man immer neben den Psychopharmaka eine Gesprächstherapie machen. Die Tabletten helfen nur solange du sie nimmst. Eine Psychotherapie hilft dir grundsätzlich.
Ich hatte mal welche genommen aber das war eher um wieder aus einem Loch rauszukommen dass da schon ein paar Wochen war. Anfangs hab ich mich immer geweigert. Also mehr um aus meiner Denkschleife rauszukommen. Ob und was da genau richtig ist kann ich dir nicht sagen. Das hängt sicher damit zusammen wie groß deine Probleme sind.
Und Psychiater warten nicht lang mit sowas. Das ist normal. Wurde dir ja gesagt es ist deine Entscheidung. ICH würde erstmal mit der Gesprächstherapie anfangen und das dann dort besprechen ausser deine Probleme sind ganz ganz übel. Aber man hat dir SSRI gegeben und gesagt es ist deine Entscheidung. Das klingt nicht als würdest du psychisch am Rand des Abgrundes stehen. Was dein Problem nicht abwerten soll. Es ist sicher wichtig genug sich das mit einem Profi anzusehen sonst wärst du nicht dort. Aber ganz heftige Fälle wie Schizophrenie oder Psychosen bekommen wesentlich stärkere und andere Medis.
Naja am Abgrund stehe ich nicht aber es ist schon akut. Es kann auch sein das ich erst in ein paar Monaten einen Platz für die Gesprächstherapie bekomme, das weiß ich nicht. Aber eigentlich würde ich es auch so machen wollen wie du meintest. Das Ding ist nur ich brauche dringend Kraft für einige Bewerbungsgespräche die im Oktober anstehen. Ich will motiviert dafür sein aber schaffe es durch mein tiefes Loch nicht. Ich habe gehofft die medis könnten mir da schnell helfen😩
Frag mal nach Wellbutrin. Das hab ich bekommen bei der Aussage "Kraft bekommen". Die greifen nicht ins Serotoninsystem ein wie SSRI, sondern aktiviern Adrenalin und Noadrenalin. Frag mal ob das vielleicht eine Idee wäre. Ich bin aber kein Arzt gell - also keine Garantie auf Richtigkeit von irgendwas. Ich kann dir nur sagen wies bei mir war.
Aber am Ende wenn du sagst, dass du so wie jetzt nicht die Kraft hast oder klarkommst gehts eh nicht anders.
Ich habe unten gelesen ob man diese Tabletten so nehmen kann wie man möchte. Üblicherweise nein weil sie (sagt man) gut 2 Wochen brauchen um zu wirken und man beim Absetzen gröbere psychische Probleme vermeiden will. Also "schleicht" man Psychopharmaka aus. Man nimmt also über einen vorgegebenen Zeitraum immer weniger und immer kleinere Dosierungen. Die ersten 2 Wochen wo du zb SSRI nimmst können ebenfalls ganz schlimm sein. Steht auch auf der Packungsbeilage. Da treten oft auch Depressionen oder ähnliches auf. Merk dir: wenn das so kurz nach Beginn der Pilleneinnahme ist - also in den ersten 2 Wochen - kann das durchaus die "Startwirkung" des SSRI sein.
Ansonsten muss man diese Tabs recht regelmässig nehmen damit die Wirkung erhalten bleibt.
Wie gesagt - meine Erfahrung - kein Arztwissen. Ob sie also helfen und wie gut weißt du erst nach ca 2 Wochen regelmässiger Einnahme.
Hallo,
Ich denke, dass du für dich entscheiden musst wie du es handhaben möchtest. Meiner Meinung gibt es diesbezgl keinen richtigen und falschen Weg. Es gibt nur den Weg, den du eben wählst. Gott hat dir ja nicht umsonst den freien Willen gegeben. 😅😉 Ich kann aber verstehen, dass dich die Situation und Entscheidung schwer fällt. Depressive Menschen haben oft Schwierigkeiten, sich zu entscheiden. (https://bgd-os.de/nachrichten/warum-fallen-entscheidungen-in-der-depression-so-schwer#:~:text=In%20der%20Depression%20erfolgt%20alles,was%20er%20macht%2C%20ist%20falsch.)
Meine Devise zu Psychopharmaka ist: So wenig wie möglich, so viel wie nötig. Ich persönlich habe nur zum Bedarf etwas Da aber so Dauermedikation kann ich mir nicht vorstellen da mir die Nebenwirkungen zu wild sind. In akuten Krisen greife ich dankbar auf Psychopharmaka zurück. Ich weiß jedoch nicht, ob es bei Depressionen so akut Bedarfs Medikation gibt. Viele Sachen wirken ja auch erst nach längerer Einnahme
Kann ich die denn einfach immer so absetzen und einnehmen wie ich möchte?
Danke für deine Antwort 🙏
Eben, das weiß ich nicht. Das musst du mit deinem Arzt abklären. Mit Antidepressiva ist das anders als mit Neuroleptika, die schon oft nach erster Einnahme eine Wirkung erzielen.
Ich habe oft meine Medikamente selbst abgesetzt aber ich habe auch einen Schaden und es sollte deswegen nicht maßstäblich so gehandhabt werden.
Die Psychiaterin möchte einen Platz bei einer Gesprächstherapie organisieren also soll die nebenbei laufen