Soll ich Das Dritte Lehrjahr Einzelhandelskaufmann machen?
Ich hab echt keine Lust mehr, es frisst mich mental und dieses Vollzeitkonzept macht mich total fertig, bin den ganzen Tag da 9-10 Stunden eingetrichtert und es ist einfach ein Alptraum für mich. Lieber mach ich 2x Teilzeit als 1x vollzeit, einfach für die Abwechslung und das Gefühl mal was anderes zu machen. Ich steh kurz vor der Prüfung im 2. Jahr und lasse die Arbeit schleifen, die Schule, stehe überall auf 4 und Das ganze an sich alles. Aber mir geht gerade so alles am Arsch vorbei. Mir wird wortwörtlich schlecht wenn ich nur dran denke, mich ein drittes Jahr für 4€ die Stunde vollzeit den ganzen Tag ohne Spannung und mehr Langeweile ausbeuten zu lassen. Vieles davon ist auch meinem Adhs geschuldet, was vieles nochmal um einiges schlimmer macht wenns darum geht im Alltag strukturiert zu bleiben und das zu machen was dir ohnehin schon keinen Spaß macht. Ich sehe zudem immer die ganzen Teilzeit Leute in meiner Filiale, die verdienen einfach in der halben Zeit das doppelte von mir, natürlich möchte ich das auch. Filialleiter möchte ich auch nicht werden, mich irgendwie hocharbeiten oder anderweitig Verantwortung bekommen, weil man für die Rolle auch miserabel bezahlt wird. Lohnt sich da das dritte Jahr überhaupt für mich? Ich möchte einfach nur meine Aufgaben machen und wieder gehen. Teilzeit wohlbemerkt. Mir wurde immer gesagt man hat bessere Chancen überall genommen zu werden und man wohl besser bezahlt wird als ein Verkäufer, allerdings glaub ich das nicht und genauso will ich weder woanders hin, wenn ich nicht gar ganz aus der Branche trete wenn das weiter so geht. Zumal ich ja mit der Einstellung in dem Jahr definitiv nix reißen werde wenn die Motivation und das Interesse nicht da ist. Und Wenn ich das Jahr verhauen sollte war das Jahr quälen dann auch für die Tonne.
Genauso macht es mich aber fertig zu wissen wenn ich jetzt aufhöre was ich mir von meinen Kollegen, Eltern und deren Bekannten weil mich ja mittlerweile auch jeder kennt anhören darf und ich ständig erniedrigt und runtergeredet werde, es als Jammern auf hohem Niveau und ich generell einfach als unfähig abgestempelt werde. Hat da jemand Erfahrungen und vielleicht nen Rat wie ich jetzt weitermachen soll? Verdient man nach dem 3. LJ echt so viel mehr als mach 2 Jahren? Macht das so einen Unterschied? Klar, ich soll glücklich werden und mich interessiert es auch nicht was der Rest sagt, aber sich das jedes mal anhören müssen will ich auch nicht. Ich könnte heulen, ich hab ja an sich nicht mal Probleme mit irgendwelchen Leuten, im Gegenteil die Kollegen kann man sich nur wünschen und beim Großteil der Kunden bin ich DER Mitarbeiter. Aber ich werd einfach nicht glücklich und denke einfach dass es mehr da draußen gibt, was mehr Spaß macht, was besser belohnt wird und was mich erfüllt - vor allem auf Dauer. Ich weiß nicht was ich noch will und was ich suche, aber Ich hab das Gefühl dass ich Potenzial wegschmeiße. Dass ich eigentlich mehr kann als nur irgendwo 9-5 billig arbeiten.
4 Antworten
Ich würde sagen, die Berufswahl an und für sich war schon nicht die beste, unabhängig von der Sache mit der Bezahlung, Voll-/Teilzeit und Abwechslung. Wie wäre es, wenn du dir jetzt einen neuen Ausbildungsberuf suchst, und zwar einen, bei dem idealerweise die Bezahlung schon in der Ausbildung etwas höher ist und der nur 8 Stunden Arbeit pro Tag hat?
Und so ein bisschen Widersprüchlichkeit in deinen Wünschen und Gefühlen lese ich da auch. Einerseits willst du „einfach nur“, d. h. du willst möglichst wenig machen, bist aber auch mit wenig Geld zufrieden (denn machen wir uns nichts vor, wirklich gut verdienen die Leute in Teilzeit da auch nicht, nur halt mehr als du jetzt). Auf der anderen Seiten sehnst du dich danach, dein Potential auszuschöpfen.
Bedenke, dass es den Job, bei dem man auch ohne besonderen Bildungsabschluss eingestellt wird, der von 10-15 Uhr geht, inhaltlich einfach aber trotzdem total abwechslungsreich ist, 3000 Euro im Monat bringt und zukunftssicher ist - halt nicht gibt. Wenn es ihn gäbe, hätten ihn sehr, sehr, sehr viele Menschen.
Mit der Einstellung wirst Du nirgendwo irgendwas.
Nicht der Mimimi-Laune hingeben, sondern ein Ziel setzen und das auch durchziehen. Wer Erfolg haben will, muss auch 8 bis 10 Stunden pro Tag dafür investieren, egal in welcher Branche. Du hast derzeit einfach Null Bock auf gar nichts und lebst das auch aus. Das führt nicht zu Erfolgserlebnissen. Verantwortung übernehmen ist eine Grundbedingung für Erfolg.
- Bildung lohnt sich IMMER
- Mit der Einstellung wirst du nirgendwo irgendwas reissen
Generell kann man sagen das mehr Bildung einem zugang zu interesannteren Tätigkeiten gibt. Je besser qualifiziert du bist, desto eher kommst du also an Tätigkeiten die andere nicht machen dürfen wg. fehlender formeller qualifikation oder die sie nicht machen können weil sie nicht wissen wie.
Da beist sich in deinem Fall aber die Katze in den Schwanz denn für diese Qualifikationen musst du halt in den meisten Fällen in Vollzeit irgendwo lernen.
Du wirst potentiell mit abgeschlossener Ausbildung als Kaufmann langfristig mehr machen dürfen und dir stehen potentiell weiterbildungsmöglichkeiten zur verfügung die dich z.b in eine Fillialleitung o.ä. mit noch mal anderen Tätigkeiten bringt.
Wenn du lieber ungelernt in 2 TZ Jobs rum turnst dann kannst du das natürlich machen. Aber ich würde da nicht die spannenden abwechslungsreichen Tätigkeiten erwarten.
An deiner Stelle würde ich überlegen was du langfristig spannend finden könntest und schauen wie du mit dem was du schon hast da hin kommen kannst.
Dann musst du ggf mal 3-4+ Jahre die zähne zusammenbeißen aber wenn du z.B. spaß daran hättest mit den Produzenten zu verhandeln dann gibt es sicher Wege in solche abwechslungsreichen Tätigkeiten.
Dann gib mir einen Rat wie ich es besser machen kann.