Soll ich als Ältere immer klein beigeben?
Meine Frage ist eher allgemein gehalten. Ich habe im Büro, aber auch privat öfter festgestellt, dass man als Ältere belächelt wird, oder unterschwellige Bemerkungen fallen, die darauf hinauslaufen, dass man "ausgedient" hat. Soll ich darüber immer nur hinweg gehen, oder mich gewissermaßen zur Wehr setzen? Im Grunde habe ich wenig Lust, mich dafür zu rechtfertigen, dass ich nach wie vor arbeite und einiges aus Erfahrung einfach besser weiß. Das soll nicht überheblich klingen. Es ist nunmal ein Unterschied, ob man 30 oder 60 Jahre auf dieser Welt ist. Zum Beispiel gibt es bei uns eine Kollegin, die von allen hofiert wird, weil sie vom Teamleiter als "Prüferin" eingesetzt wurde. Ich schließe mich diesem Gebaren nicht an.
6 Antworten
Wenn jemand dich belächelt oder unterschwellige Bemerkungen macht ist es - egal in welchem Alter am Besten das direkt anzusprechen und darum zu bitten die Reaktion zu erklären. Man wird aufhören in deiner Gegenwarte solche Dinge zu machen weil die meisten Menschen an dem Punkt an einer Wand stehen weil sie es nicht erklären können. Wie immer an der Stelle: NICHT zwischen den Zeilen lesen. NIMM DAS was gesagt wurde und klatsch es mit Bravour wieder zurück. Dauert vielleicht eine Weile zum Üben aber das wirkt eigentlich bei Allem wo man indirekt "angegangen" wird. Die Dinge auszusprechen und die Menschen beim Wort zu nehmen.
Oder du verwendest zeitweise die Verwirrtaktik. So nenn ich das. Wenn irgendwer was sagt und die anderen lächeln über dich. Sagst einen Unsinnssatz wie: Meine Oma meinte immer ein Pinguin ist noch lange kein Adler. Irgendwas halt. Dann wirst vielleicht gefragt was das heißt und dann sagst so: Ich denke du weißt selbst was ich meine. Damit gibst du den Ball zurück und der Andere steht erstmal blöd da. Da erstmal ein Arsenal an komischen Vergleichen zulegen. Funktioniert nur solange die Leute nicht das Gefühl haben es wäre Taktik.
Glaub da hatte ich es auch mal her vor Ewigkeiten. Zumindest das mit dem Spruch. Das Andere im 1. Absatz ist... schwierig. Man neigt immer dazu sich verteidigen zu wollen oder sich zu rechtfertigen. Auf die Zunge beissen und lassen. "Wie meinst das" fragen. Und sich so lange dumm stellen bis "KLAR" ist, was er sagen wollte. Und solche Menschen kommen NIE an den Punkt wo sie dir sagen: Ey Mädel ich finde du bist zu alt für den Mist. Weil du dann alles Recht der Welt hast zu fragen was zur Hölle das den Anderen angeht. Einfach klar und sachlich bleiben. Nicht selbst einen Schritt zurückgehen in der Konversation sondern Antworten fordern. Wenn dann sowas kommt wie "Du verarscht mich doch oder?" Kannst sowas sagen wie "Nein wieso denkst du das? Tut mir leid, dass du das so empfindest". Zack. IMMER den Ball zurückwerfen und dafür sorgen, dass dir mit so unterschwelligen Dingern keiner auf den Nerv geht.
Ich meine worum gehts hier? Es geht dich nichts an was die Anderen über dich denken. Aber man muss dich auch nicht damit belästigen. DU machst deinen Job und deine Aufgaben. Dafür bist du da. Der Rest vom Kindergarten kann dir gestohlen bleiben. Auch eine Weise damit umzugehen. Es zu ignorieren. So tun als wäre es nicht gesagt worden. Weiter höflich und professionell bleiben. Nicht nachtragend sein - ist nicht nötig. Das ist es nicht wert.
Es dauert eine Weile bis man die innere Ruhe bekommt und auch ich tu mir ab und an noch schwer damit wie man hier im Portal ab und zu lesen kann - aber grade im RL hat es mir sehr viel Stress genommen wegen Vorurteilen und Menschen die sich in Dinge einmischen die sie nichts angehen.
Ich denke so wohl jüngere als auch ältere Leute können manchmal blinde Flecken haben.
Eben du bringst Erfahrung mit auf der anderen Seite gibt es ständig Erneuerungen, die nicht besser sein müssen aber manchmal eben doch Vereinfachungen bringen.
So gesehen führt die Kombination von Erfahrung aber auch dem Neuen zu den besten Lösungen. Von daher ist es klug offen für Beides zu sein.
Ich bin selbst 60 Jahre alt und arbeite als LKW-Fahrerin. Da hat sich im Laufe der Zeit auch vieles verändert. Zum Teil lerne ich von den Jüngern, zum Teil lernen sie von mir.
Man fährt am Besten wenn man flexibel bleibt und Erfahrung mit Neuem paart und kombiniert. Das gilt auch im privaten Bereich. So habe ich nicht das Gefühl, dass ich klein bei gebe, wenn ich in gewissen Punkten meine Meinung revidiere oder etwas einfach ausprobiere.
Denn die Welt verweilt nicht im gestern und wir alten Hasen müssen auch nicht jeden Spleen mitmachen aber trotzdem am Ball bleiben mit all dem Neuen, denn das ist ja auch spannend.
In dem Sinne, wähle den Mittelweg.
Im fortgeschrittenen Alter sollte man eigentlich über die notwendige Gelassenheit verfügen, um über solchen Dingen zu stehen.
Das kommt auf die jeweiligen Bemerkungen und Spitzfindigkeiten an.
Du hast mein voller Mitgefühl! Ich bin auch ein "analoger Dinosaurier" und habe das Gefühl, momentan gibt es auf der Welt zum einen die guten, alten Menschen mit Herz und Verstand, Jahrgang 1980 und früher, und andererseits,bös gesagt", junge Aliens mit Smartphone, Halbleiter statt Herz und Chip statt Gehirn.
Beide schauen sich an, als ob sie aus jeweils anderen Galaxien stammen....
GROSSER SEUFZER ....
Jahrgang 1980 und früher! Hast du schön gesagt! Mein ältester Sohn ist Jahrgang 1980. Trotzdem - dickes Danke für deine Antwort! 😊
Natürlich solltest du dich da nicht unterkriegen lassen man sollte die älteren immer respektieren. Wenn du die Erfahrung hast kannst du ja auch stolz darauf sein
Mein Stolz bringt mir nur wenig, wenn es nicht anerkannt wird.
Gut dann kann man aber auch sagen das passiert wahrscheinlich in jedem Alter egal in welcher Branche. Bleib einfach so wie du bist
Man muss deinen Stolz nicht anerkennen aber man sieht es Menschen an, die auf sich selbst stolz sind :) Also mach dir keine Sorgen. Es ist wichtig, dass DU stolz auf dich bist. Dann kannst du die Unwissenheit der Anderen belächeln ohne gleich überheblich zu wirken.
Das habe ich schon einmal gehört von einem Coach auf Youtube. Werde es versuchen!