Soll die Wehrpflich wieder eingeführt werden?


06.07.2020, 16:25

die frau hat das sehrschön gesagt; wir stehen zusammen wir kömpfen zusammen wir fallen zusammen jeder mensch soll so eine zugehörigkeit erleben

17 Antworten

Ich finde die Wehrpflicht überholt. Man braucht heutzutage kein Militär mehr, um sich in der Welt einzumischen. Außerdem ist der Pflichtdienst an der Waffe ethisch nicht vertretbar. Klar gibt es auch andere Möglichkeiten, aber wenn ich mir auch gewisse Umstände in der BW anschaue (Extremismus, Überanstrengung, mangelhafte Ausstattung), sehe ich schon sie selber als gefährlich an und nicht erst das, was man macht.

Zum Dritten würden den Betrieben dann im Jahr der Einführung massig Azubis und den Unis massig Studenten fehlen und für die Betroffenen ist es ein enormer Einschnitt, wenn nach dem langen Lernrhythmus in der Schule erst etwas komplett anderes stattfindet, während sie danach wieder lernen.

Woher ich das weiß:Hobby – Ich beschäftige mich gerne mit aktueller Innen- & EU-Politik

ZITRONENEISLP  06.07.2020, 17:00

wie willst du sonst etwas durchsetzen ohne eine Staatsgewalt

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Kris, UserMod Light  06.07.2020, 17:13
@ZITRONENEISLP

Jap. Wofür haben wir denn eine UNO? Sicherlich nicht, damit sich die USA, Russland und China gegenseitig Vetos an den Kopf werfen können.

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Ich halte überhaupt nichts von der Wehrpflicht.

Mangelnde Motivation

Wer sich sprachlich schlecht ausdrücken kann, oder zu faul ist, sich um die Wehrdienstverweigerung zu kümmern, ist dadurch gezwungen, zur Armee zu gehen.

Das Ergebnis ist ein Haufen unmotivierter junger Leute, die überhaupt keine Lust haben und jede Möglichkeit nutzen werden, um Blödsinn anzustellen.

Tatsächlich habe ich kaum mehr betrunkene und bekiffte Menschen kennen gelernt, als unter jenen, die gegen ihren Willen Wehrdienst leisten mussten.

Berufssoldaten sind wenigstens überzeugt, von dem was sie tun.

Zweck der Bundeswehr

Ich finde die Bundeswehr als militärischen Verband ohnehin überflüssig und den Dienst an der Waffe unmoralisch, da man lernt, Menschen zu töten.

Von mir aus könnte die Bundeswehr in eine Art "Elite-THW" für Katastrophenschutz umgewandelt werden. Das fände ich besser, als Militär.

Zugehörigkeit

Zugehörigkeit kann man auch in Vereinen, ehrenamtlichen Tätigkeiten, oder politischen Organisationen finden. Dazu bedarf es keiner militärischen Ausbildung

Wer als junger Mensch unbedingt kleidungstechnisch Uniformität wünscht, kann sich ja einem der Pfadfinderbünde mit ihrer "Kluft" anschließen.

Wenn ich schon höre "Wir fallen zusammen"...hurra, geil, im Kollektiv krepiert es sich gleich leichter! Für Führer und Vaterland sterben ist ja sooo toll...kotz.

Patriotismus

Patriotismus ist für mich ohnehin Murks. In einer globalisierten Welt gehört Nationalstolz für mich auf den Müllhaufen der Geschichte.

Internationale Solidarität bedarf keiner Waffen - "Schwerter zu Pflugscharen" sollte das Ziel sein - und nicht der neuste Waffendeal mit fragwürdigen Partnern.

(und bevor wieder jemand wegen meines Profilbilds fragt...ich habe Verwandte und Freunde in Israel. Ich drücke damit kein patriotisches Gefühl aus).


olli20021  06.07.2020, 17:24

Du schreibst: Wenn ich schon höre "Wir fallen zusammen"...hurra, geil, im Kollektiv krepiert es sich gleich leichter! Für Führer und Vaterland sterben ist ja sooo toll...kotz.

Was hat die Bundeswehr mit dem "Führer" zu tun?

das verwechselst du mit der Wehrmacht.

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Enzylexikon  06.07.2020, 17:26
@olli20021

Nein, ich verwechsel es nicht mit der Wehrmacht.

Es ist für mich der gleiche Geist - den "Opfertod" zu glorifizieren, wie es in der Wortwahl "wir fallen zusammen" zum Ausdruck kommt, finde ich krank.

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olli20021  06.07.2020, 17:36
@Enzylexikon

Ich weiß nicht wo du gedient hast, während meiner BW Zeit gab es niemanden der den "Opfertod glorifiziert hat". Es wurde auch nicht einmal der Ausdruck verwendet wir "Fallen" zusammen, das ist völliger Schwachsinn und glaube mir ich war Zeitsoldat, und hatte mehrere Auslandseinsätze.

Allein in Afghanistan konnten wir mehrmals die Zivilbevölkerung vor den Milizen und Clans schützen. Das hat wahrlich nichts mit Heldentum und Kriegsverherrlichung zu tun.

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Enzylexikon  06.07.2020, 17:43
@olli20021

Ich glaube, hier gibt es ein Missverständnis: Ich beziehe mich damit auf ein nachträglich hinzugefügtes Zitat aus der Fragestellung. Dort heißt es:

die frau hat das sehrschön gesagt; wir stehen zusammen wir kömpfen zusammen wir fallen zusammen jeder mensch soll so eine zugehörigkeit erleben

So etwas finde ich krank.

Ich bestreite nicht, dass das Militär mitunter ein "notwendiges Übel" zu sein scheint - Israel würde ohne die IDF beispielsweise gar nicht mehr existieren.

Trotzdem ist mein langfristiger Wunsch die Abschaffung von Kampfverbänden, egal im Namen welcher Nation oder Ideologie sie dienen.

Von der Beleidigung gegenüber einzelnen Soldaten halte ich übrigens nichts - man sollte das System kritisieren, nicht persönliche Angriffe gegen Individuen führen.

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"die jungen menschen sollten mehr patriotimus lernen und einmal für ihr land einstehen."

Sehe ich genau so.


UschiMusch 
Beitragsersteller
 06.07.2020, 16:26

hör auf meine aussage voller rechtschriebfehler zu zitieren das macht man nicht

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therealkickers  06.07.2020, 16:28
@UschiMusch

???

Soll er den Satz jetzt komplett neu schreiben, weil Du zu faul bist Deine "Aussage voller Rechtschreibfehler" selbst zu korrigieren? Wenn Du weißt, dass Du lauter Fehler machst, dann verbesser sie doch, bevor Du absendest....

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Nein, das verstößt gegen das Recht auf Selbstbestimmung

Woher ich das weiß:Hobby – Ich beschäftige mich viel mit Geschichte und Politik

Das ist natürlich eine Diskussion, die oft sehr emotional geführt wird. Und wenn sogar die Wehrbeauftragte sich für eine Wiedereinsetzung der Wehrpflicht ausspricht, zeigt das zwar durchaus ehrenhafte Motive, allerdings auch eine erschreckende Sachkenntnis.

Bleiben wir doch mal bei den sachlichen Fakten. Die Wehrpflicht wurde aus zwei Gründen ausgesetzt:

  1. Die Wehrgerechtigkeit war nicht mehr gegeben, weil nur noch der Bruchteil eines Jahrganges zum Wehrdienst eingezogen wurde. Es war zum Glücksspiel verkommen und von daher sehr ungerecht.
  2. Man wollte die Berufsarmee, weil man darin die bessere Alternative sah, den neuen Herausforderungen, zum Beispiel mit vermehrten Auslandseinsätzen, gerecht zu werden und die Gelder des Wehretats, gezielter zu nutzen.

Möchte ich also die Wehrpflicht wieder einsetzen, muss ich also Strukturen schaffen, die sehr viel größer sind, als vor der Reform zur Berufsarmee. Denn ich muss alle eines Jahrgangs einziehen.

Jetzt ist aber das Problem, dass Strukturen stark verkleinert wurden. Ganze Standorte, Kasernen und Übungsplätze wurden seit dem Aussetzen geschlossen. Material, Waffen und Fahrzeuge ausgemustert. Ausbildungspersonal wurde abgebaut.

Für eine Wiedereinsetzung der Wehrpflicht, die auch die Wehrgerechtigkeit erfüllt, brauche ich also neue Standorte, neue Kasernen, neue Übungsplätze, mehr Material, Fahrzeuge und Waffen und neues Ausbildungspersonal.

Der Aufwand der Standortsuche, bauen von Kasernen, die komplette Neuherstellung der notwendigen Strukturen, wäre ein Aufwand, besonders finanziell, der fast schon illusorisch ist.

Viele Experten in der Führungsebene der Bundeswehr, halten die Wehrpflicht für wünschenswert. Aber sie sagen auch, dass sie nicht mehr realistisch machbar ist. Jedenfalls nicht ohne einen fast schon unverschämt hohen finanziellen Einsatz.