soll die freiheit des mündigen verbrauchers verteidigt werden , wer ist dafür und wer ist dagegen ,warum?

7 Antworten

Ja, die sollte verteidigt werden. Dazu müsste er aber ähnlich gut informiert sein wie die Verkäufer irgendwelcher Produkte, was aber diverse Lobbys nach Möglichkeit zu verhindern suchen. Das beste Beispiel ist die Verhinderung einer Ampel auf Lebensmitteln, die dem Verbraucher in dieser Beziehung helfen könnte.

Das klingt wie eine rhetorische Frage.

Wer wäre schon dafür, die Freiheit des mündigen Verbrauchers einzuschränken oder zu beschneiden? Das würde bedeuten, er dürfte nicht alles das, was er gerne möchte, in dem Maß wie er es möchte (und auch finanziell könnte) kaufen und konsumieren.

Was konkret meinst du damit?

  • Verbot bestimmter Waren, die bis jetzt legal zu bekommen sind oder früher legal zu bekommen waren? Man könnte z.B. an Suchtmittel wie Tabakwaren oder Spirituosen denken, oder an Glühbirnen (die inzwischen verboten sind), oder an Waren, die bestimmten Umweltstandards nicht entsprechen.
  • Veggie-Day in der Kantine? Der Verbraucher könnte z.B. donnerstags in der Firmenkantine oder Mensa kein Fleischgericht essen, weil es nur vetegarische Gerichte gäbe.
  • Keine Erlaubnis mehr zur Zweckentfremdung und Verschwendung? Man darf ja tonnenweise Tomaten oder Eier kaufen, und damit eine Lebensmittelschlacht veranstalten, obwohl woanders Menschen verhungern.

Wärest du für eine der derartigen Einschränkungen?

Die Freiheit des mündigen Verbrauchers wird z.B. verteidigt durch:

  • Recht auf leicht zugängliche vollständige Information über die Warenangebote, damit man auch eine gute Entscheidungsgrundlage hat.
  • Möglichkeit der freien Wahl der Verpackungsgsgröße, ohne dass man als Single durch höhere Preise je Mengeneinheit bestraft wird.

Ich bin jedenfalls dafür, dass es Verbraucherschutzorganisationen gibt und dass die Verbraucher in die Lage versetzt werden, mündige Entscheidungen treffen zu können.

Eine Gefahr der subtilen Beeinflussung des Verbrauchers gibt es durch das Konzept des Nudging. Das könnte man kontrovers diskutieren. Es soll ja der Gesundheit dienen, also einem guten Zweck. Aber vielleicht will ein mündiger Verbraucher auch an bestimmten Stellen nicht genudgt werden, sondern seine hedonistischen Gewohnheiten ausleben dürfen.

  1. Satzanfänge und Nomina sind im Deutschen groß zu schreiben, sollte bei einem Zweizeiler wohl nicht allzu kompliziert sein sich daran zu halten.
  2. Gegen was? Die Freiheit des mündigen Verbrauchers besteht darin über das, was er konsumiert selbst zu befinden. Das ist faktisch durch nichts bedroht, ausgenommen der Möglichkeit zum Konsum bestimmter Artikel nicht das nötige Kleingeld zu haben.

Absolute Freiheit gibt es nicht. Jeder hat Rechte — aber auch Pflichten. Wer sich bewusst über bestehende Gesetze hinwegsetzt, muss mit Konsequenzen rechnen.

LG ...

Was für mündige Verbraucher?

  • Wenn es jedesmal ein Skandal bzw. eine Überraschung für viele zu sein scheint, dass Fleisch, das 2,99€ das Kg kostet oder Döner für 1€ die Tiere kein tolles Leben hatten oder direkt Fleischabfälle genommen wurden,
  • Wenn es angeblich Verbrauchertäuschung ist, mal einen 100g Preis und mal einen KG-Preis anzugeben (weil ja scheinbar niemand in der Lage ist, die wahnsinig komplexen mathematischen Formeln zu beherrschen, die man für die Umrechnung benötigt),
  • Wenn es angeblich Verbrauchertäuschung ist, keine dicke fette Ampel vorn auf den Verpackungen zu haben, wo jeder Idiot sofort einen dicken roten Fleck sieht, wenn in einem Produkt 60% Zucker ist (weil es ja scheinbar zu schwer ist, sich auf der Rückseite den Anteil Zucker auf 100g anzuschauen),

dann zweifle ich doch sehr sehr stark daran, dass es einen mündigen Verbraucher gibt.

Ergo gibt es da auch nichts zu verteidigen.


Paguangare  26.02.2019, 10:16

Es gibt interessierte Verbraucher, die sich die Zeit nehmen, und sie auch haben, sich mithilfe der Nährwerttabelle und anderer kleingedruckter Angaben zu informieren.

Eine Kaufentscheidung am Supermarktregal geschieht aber meistens binnen einer oder nur weniger Sekunden. Da ist es schon einfacher, wenn auf den verschiedenen Müsli- oder Cerealiensorten und -marken eben fette rote, gelbe oder grüne Punkte prangen, so dass man, wenn man es denn möchte, zur Packung mit dem grünen Punkt greift, statt sich drei Minuten lang die Rückseiten von 20 Verpackungen durchzulesen.

Ich finde die Nährwertampel für manche Produktkategorien sinnvoll.

Natürlich wäre es sinnlos, die Kilogrammpackung Zucker oder den Liter Speiseöl mit einem roten Punkt zu versehen.

Apfelkind86  26.02.2019, 10:33
@Paguangare

Das macht man aber doch auch nur einmal. Ich muss mir echt nicht mehr die Kellogspackungen anschauen, um zu wissen, wieviel Zucker da drin ist:

20-28%, je nach Produkt. Und ich weiß, dass das alles viel zu viel ist. Gleiches gilt übrigens für 80% der verkauften Müslis, darum finde ich es immer niedlich, wenn Leute sich das Doppel Chocolate Crunch Müsli kaufen und glauben, sie wären gesünder unterwegs als jemand, der einfach Froot Loops futtert. ^^