Soll das Pferd beim longieren den Kopf senken? Oder mit normaler Kopfhaltung laufen?

6 Antworten

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Das solltest du dir von einem Profi erklären lassen. Einen Profi erkennst du daran, dass er keine Ausbinder verschnallt.

Ich versuche das mal für Longier-Anfänger zu erklären. Prinzipiell solltest du auf folgendes achten:

Hinterbeine treten deutlich unter. Was das heißt, kannst du in Fachliteratur nachlesen. Ist schwer zu beschreiben.

Die Nase ist auf Buggelenks-Höhe, niemals darunter.

Genick ist immer höchster Punkt. Die Ganasche ist frei beweglich.

Das Pferd soll “sich tragen”. Die obere Halsmuskulatur sowie die gesamte Oberlinie des Pferdes verhindern quasi, dass der Kopf und Hals nach unten fallen. Das Pferd kann sich gar nicht tragen, wenn man den Kopf mit Riemen nach unten zieht.

Die gesamte gymnastische Arbeit zielt darauf ab, dass das Pferd vorne leicht wird, also Hals und Kopf immer “erhabener” getragen werden. Das geht nur, wenn es hinten gut untertritt und die Oberlinie aufwölbt.

Ist der Kopf oben, aber hinten passiert nichts, spannt das Pferd die falschen Muskeln an und zwar meistens viel zu dolle, sodass es sich VERspannt anstatt ANspannt.

Oder wie eine gute Trainerin mal zusammenfasste:

Wenns hinten runter geht, kommt’s vorne hoch.

Wie eine Wippe sozusagen. Und was passiert, wenn du eine Seite der Wippe am Boden festbindest? Richtig: damit ist niemandem geholfen.

Woher ich das weiß:Hobby – Reiterin seit ca.30Jahren

Definiere "normal".

Was möchtest du erreichen beim Longieren? Grundsätzlich ja eigentlich schon ein besseres Gangbild als zu Anfang der Einheit, dazu eine Geraderichtung durch Biegung auf der Kreislinie.

Ausbinder verhindern jegliche Biegung, zusätzlich bringen sie das Pferd unweigerlich in eine Zwangsposition, wo sie die Muskulatur nicht mehr an- und entspannen können, sondern nur anspannen. Hilflosigkeitszügel bringen dir also schlichtweg gar nicht - außer Ruckeln im Maul, teilweise Riegeln, und eine Übersäuerung der Muskulatur.

Ein Wechsel aus Dehnungshaltung und Gebrauchshaltung ist an der Longe sinnvoll.

Auch ich möchte dir den Longenkurs von www.wege-zum-pferd.de ans Herz legen - der ist ein wirklich guter Grundstein zum anatomisch korrekten Longieren.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Langjährige Pferdehaltung, Huforthopädin

Naja, du zäumst das Pferd verkehrt herum auf.

es geht nicht um eine bestimmte Kopfhaltung, sondern darum dass das Pferd mehr Gewicht auf die Hinterhand nimmt, es weiter unterfusst, die innere Schulter anhebt und dann den Kopf fallen lässt so das das Nackenband gespannt wird und der Rücken angehoben wird und anfängt zu schwingen.

Ein Hilfszügel/ Ausbinder fixiert den Kopf Hals und das Pferd hat entweder nur die Möglichkeit sich nach unten oder oben zu entziehen.

Die Muskulatur ist dauerangespankt da schwingt nichts.

www.Wege-zum-pferd.de

am besten kaufst du dir den Longenkurs von Babette Teschen und erarbeitest dir diesen

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Jahrelange Hunde Erfahrung

Genau wie beim Reiten.

  • Keinesfalls die ganze Einheit in der selben Haltung,
  • keinesfalls mit durchgedrücktem Rücken,
  • keinesfalls „mit der Nase im Sand“; sprich: nicht auf der Vorhand, was bei zu tiefem Kopf fast unumgänglich wäre.

Der Einsatz von Hilfszügeln wird kontrovers diskutiert. Der Einsatz sollte jedenfalls nie unsachgemäß erfolgen.

Das Pferd soll auch beim Longieren in Gebrauchshaltung laufen ... genauso wie beim einfachen Reiten.

Kappzaum oder Hilfszügel sind dem Pferd/Longierer dabei behilflich, dies zu erarbeiten.

Merke (wenn das Arbeit (!) sein soll): Weder einfach irgendwie herumlaufen lassen noch mit Hilfszügeln in einer bestimmten Position einklemmen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung