Solidarisches dialog zwischen Sokrates und Menon?

1 Antwort

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Inhalt:

Sokrates behandelt in diesem Dialog die Frage: Was ist Tugend? Unter Abwägung dessen, was sein Gesprächspartner unter Tugend versteht: Gutes allgemein, konkret Gesundheit, Reichtum, staatliche Ehren und Ämter, verdeutlicht ihm Sokrates, dass diese "Tugend", erworben auf unfromme, unrechtmäßige Weise, verwerflich wäre. Reichtum, staatliche Ehren und Ämter auf gerechte und ehrliche Weise zu erwerben, gehört für Sokrates genauso zur Tugend wie der Verzicht auf diese Dinge, wenn ein ehrlicher und gerechter Erwerb nicht möglich wäre!

Mäeutik:

Sokrates lenkt den Dialogpartner Menon mit Fragen, die Aussagen des Menon aufnehmen und weiterentwickeln, zu einer differenzierten Erkenntnis, die Menon dann aus eigener Überlegung unter Abwägung der Argumentation des Sokrates gewinnen kann.

Sokratische Ironie:

Ob diese zur Anwendung kommt, mag Geschmacksache sein. Grundsätzlich sollte man von einem Gesprächspartner wie Menon erwarten, dass er als gebildeter Mensch weiß, dass Tugend ohne Ehrlichkeit und Bemühung um Gerechtigkeit nicht auskommen kann. Insofern wirkt Sokrates Frage an Menon, ob er die von ihm genannten Dinge unterschiedslos als Tugend ansehe, egal, ob er sie auf ehrliche und ehrenhafte Weise erworben habe oder auch nicht, durchaus ironisch!

Aporie:

Der Dialog endet in einer Aporie. Sokrates stellt noch einmal die unterschiedlichen Möglichkeiten von Tugend gegenüber (Erwerb oder Nichterwerb der von Menon bezeichneten Güter) und verweist auf die Widersprüche bzw. die Problematik des Erwerbs dieser Güter (Gerechtigkeit - Schlechtigkeit).

MfG

Arnold

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung