Sohn (8/9) aggressiv und respektlos - Was soll ich tun?
Hallo. Ich habe ein Problem mit meinem kleinen Sohn, er ist 8 Jahre alt (nächsten Monat 9). Er verhält sich seit mehr als einem halben Jahr auffällig aggressiv und respektlos. Gegenüber anderen Leuten (Fremden/Opa/Oma/Verwandte/Freunde/Nachbarn..) ist er sehr nett, nur gegenüber mir (Mutter) und seiner Schwester nicht. Zum Papa ist er auch ganz nett, und er ist sehr leise wenn er daheim ist, aber sobald er aus dem Haus geht, fängt er an rumzumeckern, weil ihm mal wieder etwas nicht passt, schlechte Laune hat oder ihm einfach alles auf die Nerven geht. Eigentlich ist er ein ganz lieber Junge, hat viele Freunde und spielt in einem Fußball-Verein. Ich weiß wirklich nicht, was ich machen soll. Jegliche Versuche, ein Gespräch mit ihm darüber zu führen, sind erfolglos - er hört zwar zu und sagt auch, dass er sein Verhalten ändern wird, aber am nächsten Tag fängt der Stress wieder an. Er sagt oft Ausdrücke zu seiner großen Schwester oder haut sie, auf mich hört er nicht und zeigt dabei nicht einmal Reue. Warum ist er so? Und wie kann ich das ändern? Ich hoffe auf eure Hilfe, ich bin am Verzweifeln :-( Ich möchte nicht, dass er irgendwann völlig auf die falsche Spur kommt - Ich will nur, dass er auf uns hört, denn seine Familie will ja schließlich nur sein Bestes, aber leider versteht er es noch nicht oder es ist ihm egal; ich habe Angst, dass es irgendwann zuspät ist und ich nicht mehr an ihn rankomme,wenn er schon "erwachsener" ist.
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Hallo, "helfegern" hat es schon auf den Punkt gebracht!! Das ist das eigentliche Ablaufmuster auch bei ADHS Kindern. Auch ich habe einen ADHS Knaben zu Hause (wird im Dez. 9) und ich steh vor Allem allein da!! Ich bin von einem Arzt zum Nächsten, dann wurde die Diagnose ADHS gestellt. Die erste Klinik befand es für richtig, gleich ein Medikament einzusetzen (OHNE therapeutische Maßnahmen!!!!), wo ich strikt dagegen war, denn meiner Meinung nach, kann aus einem kleinen Jungen (oder auch Mädchen) noch eine ganze Menge mehr raus geholt werden, als diese nur mit Med. voll zu stopfen!! Also wechselte ich die Klinik. In der neuen Klinik war alles super (NUR zu empfehlen!!!). Sicher, es war für ALLE eine ganz ganz harte Zeit.....ich war am Ende (Burn out!!), meine große Tochter (17) war mein einziger Trost und einmal in der Woche durfte ich mit meinem Zwerg tel. und wir haben 10min (die wir tel. durften!) nur geweint. Nach 3 Monaten musste ich ihn aus der Klinik holen, da sein Vater (mein Ex!!) dagegen geschossen hat. Die Therapie wurde folglich abgebrochen!!! Pures Gift für`s Kind....., aber Vater Staat sagt......"es ist sein Recht...." gut...also allein weiter durch!! Gott sei Dank will er nun seit einiger Zeit nicht mehr zum Vater und ich habe beim JA einen Antrag auf Hilfe zur Erziehung gestellt. Dort ist er nun seit März, nimmt für die Schulzeit natürlich trotzdem Medikamente, aber wir arbeiten uns davon weg und sind auf dem besten Weg. Sicher kommt hier und da immer mal wieder der kleine "Schweinehund" durch, aber mal ehrlich.... ;o) die "großen" Männer sind doch auch großteils "Schweinehunde" ;o) Ein Kind soll Kind sein, solange es geht und lernen und wir müssen es denen lehren und auch ich habe heute noch hier und da meine Probleme, Geduld auszuüben, nicht zu wissen, ob ich jetzt richtig gehandelt habe oder nicht, aber ich denke, an diesem Punkt sind alle Mütter und das gehört einfach mit dazu. Auch aus Selbstzweifeln kann man lernen! Vielleicht hilft Dir ja meine kleine Geschichte ein Stück weiter ;o) geh zum Kinderpsychologen und lass ein EEG schreiben, in der zwischenzeit lass dir Ergo verschreiben (für den Zwerg) "psychisch motorisch" und arbeite mit den Punkten, die helfegern nannte......das ist ein sehr guter Ansatz und auch die Schule muss mitmachen. Wir haben ein Pendelheft eingeführt......Kopf hoch!!! Ich denke, du meisterst das auch....es ist schwer......aber wir haben Alle nur EIN Leben!! Viel Erfolg
Er sucht seine Grenzen. Meiner Ansicht nach hilft konsequentes Verhalten von Dir und seiner Schwester am besten. Meine Erfahrung war, dass weder das Verhalten zu ignorieren, noch eine Eskalation hilfreich waren. Sofort in der Situation ruhig und konsequent Forderungen bzgl. des Verhaltens stellen. Ausserdem kannst Du ja auch mal die einzelnen Beziehungen innerhalb Eurer Familie selbst genau anschauen. Ich denke, man braucht nicht immer sofort einen "Fachmann" oder eine Institution, wo man Leute reparieren lassen kann, die mal nicht geradeaus laufen! Nervenintensiv und mühsam - aber das wird schon;0)
LG und alles Gute =0)
Es sind doch bald Sommerferien, oder?
Du und er. Urlaub. Alleine. Irgendwo, wo viel Natur ist und ihr Sport macht. 2 Wochen mal ihr zusammen. Und nicht jeden Tag mit der Familie telefonieren. Es gibt nur noch euch beide. Mutter und Sohn. Und dann kommt euch näher und rede mit ihm offen und ehrlich.
Das ist das EINZIGE, was helfen wird.
Achja, die Schwester kommt auch mit.
Was die anderen teilweise schreiben, hört sich auch richtig an. Die haben teilweise wohl mehr Ahnung als ich. Aber mein Kommentar dazu ist dieser hier eben. (:
Ich bin ganz und gar keine Experte, aber für mich hört sich das so an, als würde er bei Dir und seiner Schwester seine Grenzen austesten. Scheinbar hat er mit Euch beiden schon einige Erfolge gehabt und zieht das jetzt durch. Ihr müsstet ihm teilweise Grenzen setzen und ihn teilweise ignorieren. Hier immer den richtigen Weg zu finden ist natürlich nicht leicht. Ich würde versuchen die meißten Situationen draußen (sofern möglich) zu ignorieren, so dass er das Gefühl hat, dass es Dich gar nicht interessiert. Beachte ihn nicht, spring darauf nicht an und geh einfach weiter. Klar wird es dann mitunter den einen oder anderen schrägen Blick von anderen Personen geben, aber da würde ich mal nichts drauf geben. Er weiß nämlich genau, dass er einen "Freibrief" hat, wenn Andere schauen. Dies musst Du abstellen. Soll er doch seine Laune bitteschön allein ausleben! Wenn er seine Schwester haut gibt es natürlich Strafen: z.B. Fernsehverbot, Taschengeldkürzungen, usw. Sprich mit den anderen Familienmitgliedern über Deine Vorhaben und bitte sie Dich zu unterstützen indem sie Deinem Sohn sagen, dass die Mama richtig handelt und sie das ganz genauso sehen. LG
Vielen Dank. Ich werde versuchen, Deine Ratschläge zu befolgen.
Ich kann dir sicherlich helfen!!: Ich bin 19, meine Kindhei liegt also nicht weit zurück. Ich war ebenfalls mit 8/9 sehr aggressiv aber nicht zu meinem vater (da mein vater eine autoritäre person ist) Ich leide an ADHS, was der grund für Hyperaktives verhalten, frechheit und aggressivität ist. Da mein vater eher zu bestrafung neigte als meine mutter war ich immer brav wenn er da war. Es ging uns also genau so wie dir. Lass deinen sohn mal auf ADHS testen (diese krankheit ist meisst mit hochbegabung verbunden) ich habe also das selbe erlebt wie dein sohn, das war auch für mich nicht leicht. Lass ihn am besten mal auf ADHS testen, aber bitte lasse ihn nicht hängen! Wenn du fragen hast wende dich ruhig per nachricht an mich (wie gesagt, ich bin wie dein sohn gewesen, nur mittlerweile erwachsen genug um diese sache neutral zu betrachten und habe meine erfahrungen damit gemacht un kenne mich trotz meiner 19 jahren mit hilfreichen erziehungsmethoden aus, wie gesagt das liegt bei mir nicht lange zurück)
Hallo Kotoran. Ich bin gerade in der gleichen Situation mit meinem Sohn, auch 9 Jahre. Was hast du denn für Tipps zur Erziehung? Hast du jemals Medikamente genommen? Ich würde mich sehr über eine Antwort freuen.
Hallo KOTORAN,
mir drücken da auch sehr viele Fragen noch im Magen herum. Z.Bsp. ob Du noch Medikamente nimmst und wie Du es empfandst. Mein Zwerg sagt oft zu mir "Mama, die Tabletten machen mit mir was sie wollen..." aber ohne kann er gar nicht :o( Ich würde mich sehr freuen, wenn wir da mal Mail Kontakt halten könnten....
LG Bastianik
Außerdem könntest Du parrallel dazu auch noch ein Belohnungssystem einführen. Dies ist psychologisch erprobt und bei den meißten Kindern recht hilfreich.
Beispiel 1: Du besorgst Dir bunte Murmeln. Mindestens 10. Für jedes positive Verhalten an einem Tag bekommt er eine Murmel in ein dafür vorgesehenes Behältnis, für jedes negative Verhalten wird eine Murmel entfernt. Dann wird (Dir überlassen, dass mußt Du mal durchdenken) tageweise oder wochenweise abgerechnet. Wenn er etwa die Hälfte der Murmeln in seinem Behältnis hat, gibt es ein dickes Lob und Küsschen oder Umarmung. Sag ihm, dass Du stolz auf ihn bist. Ist es mehr als die Hälte, dann gibt es einen gemeinsamen Spielenachmittag oder einen Ausflug ins Grüne (oder wohin auch immer), hat er fast alle Kugeln, dann vielleicht noch eine Kleinigkeit als Aufmerksamkeit hinzu, die sonst natürlich wegfallen muss. Bei weniger als die Hälfte gibt es natürlich nichts, außer den Ansporn, dass er es vielleicht fast geschafft hätte.
Beispiel 2: Mach einen Wochenplan mit den Dingen, die Dir am Herzen liegen. Also für jeden Tag von Mo bis So machst Du eine Zeile für beispielsweise "Zimmer aufgeräumt"; "Schulaufgaben erledigt"; "Mama im Haushalt geholfen (vlt. Tisch abräumen)"; "Schwester lieb behandelt"; "Mama gegenüber"; usw. Dann gibt es für jedes gute Verhalten einen Smily und für jedes Schlechte eben nicht und wieder zusammenzählen usw.
In dem Alter funktioniert das noch, glaub mir. Viel Erfolg. LG