Sinn von Meldung an Hausratversicherung bei Gerüststellung?
Wenn wir an Fassaden arbeiten, müssen wir vier Wochen vor Gerüststellung darüber informieren. Im Aushang steht dann, das die Bewohner dies ihrer Hausratversicherung melden müssen. Die Prämie würde zwar nicht steigen, aber sie würden im Schadensfall ihren Versicherungsschutz bei Nichtmeldung verlieren. Welchen Sinn hat das Ganze? Der Beitrag steigt nicht durch das Risiko. Die Sicherheit wird nicht erhöht. Der Versicherungsnehmer hat nur evtl schwere Nachteile.
5 Antworten
Ich hatte diesen Fall. Das Mietshaus, in dem ich lebe, wurde komplett eingerüstet, da die Fassade inkl. der Balkone erneuert wurde.
Ich habe meiner Hausratversicherung diesen Umstand gemeldet. Der sehr nette Herr sagte seinerzeit zu mir, dass er "ausnahmsweise" aufgrund meiner langjährigen Versicherungszeit den Beitrag nicht erhöhen wird, obwohl eine Gefahrenerhöhung vorliegt. Das Risiko der Versicherung, ggfs. Schäden regulieren zu müssen, steigt und das müssen dann die Versicherungsnehmer bezahlen (eine Art Mehrleistung). Also folgerte ich daraus, dass es normal so hätte sein können. Vielleicht fällt dies unter Ermessensentscheidung?
Hätte ich das nicht gemeldet, wäre mir ein entstandener Schaden bei z. B. Einbruchdiebstahl nicht reguliert worden.
Meine unchristliche Vermutung: Manche Versicherung spekuliert darauf, dass veränderte Umstände nicht gemeldet werden, so dass bei tatsächlich eintretendem Schadensfall wegen Nichterfüllung von Auflagen nicht reguliert werden muss. Das größte Anliegen einer Versicherung ist ja, die Schadensregulierung abzuwehren. ☺
Ist einem alten Kumpel von mir passiert - aber anders. ☺ SIE hatte einen Nachschlüssel und als er eine Messe aufgebaut hat, hat SIE ihm wirklich die komplette Wohnung ausgeräumt. Er schloss auf und dachte, er träumt. ☺
Es ist absolut egal, in welcher Etage man wohnt. Jedes Fenster oder jede Balkontür kann geknackt werden. Ich wohne unter dem Dach und bei mir oben könnte man auch ganz in Ruhe ausräumen ... Es geht vor allem ja auch darum, dass nach Feierabend auch andere Personen auf dem Gerüst herumturnen und einbrechen könnten. Man hat ja gute Sicht, ob jemand zuhause ist. Das war bei uns so. Das ist so, als würde man immer die Putzfrau (oder die Handwerker) verdächtigen, obwohl weit mehr Personen in Frage kommen.
Im Haus - ohne Gerüst - sind die oberen Etagen oft wenjger von Einbrüchen betroffen, weil die Ware ja runter durchs ganze Haus abtransportiert werden müsste.
Ein Kumpel von mir ist Schreinermeister und repariert aufgebrochene Türen. Nach seiner Erfahrung wird mehr oben eingebrochen, weil dort weniger Leute vorbei kommen.
Andere Erfahrungen, wenn von 10 Türen 8 aufgebrochen wurden, haben die anderen zwei einen Querriegel. Das dauert den Einbrechern zu lange.
Übers Gerüst und gekippte Fenster ist es selbst für Laien ein Kinderspiel.
Das mit dem Ausräumen der Wohnung durch die Ex ist einem Kumpel auch passiert, selbst die Fußleisten waren weg. Ich hätte ihr ein neues Eigenheim aus Holz spendiert, ca 2 Kubik 😆
Oder ein paar schicke neue Betonschuhe. ☺
Vielleicht kommt es auf das Haus (die Bauart) an, welche Etage favorisiert wird. Erfahrungsgemäß wird ja auch ausgespäht. Und dann die magischen Symbole an Briefkästen oder am Klingelschild außen.
Ja. Ich schließe immer alles, wenn ich die Wohnung verlasse.
Die Kreispolizei wohnt bei mir auf der Etage. ☺ Die hören und sehen das Gras wachsen. So nervend das auf der einen Seite ist, so entspannend fühlt es sich an, wenn auch ich nur die Tür zuziehe, weil ich kurz in den Keller muss. Fremde kommen an diesem entzückenden Ehepaar nicht ohne Nachfrage davon. ☺
Ich habe schon mal einen Spind mit einem Teelöffel geöffnet. Das hatte mir ein Kripobeamter gezeigt, als während eines Krankenhausaufenthaltes eine Einbuchsserie in den Zimmerspinden verübt wurde und die Kripo mehrere Male anrücken musste.
Und eine Autotür von einem Ford Ka mit einem Draht zu öffnen, ist auch eine Kleinigkeit. Das hatte ein krimineller Typ meinem Ex-"Schwager" und mir mal erklärt, als der Ex-"Schwager" den Autoschlüssel im Auto liegen gelassen hat. Wir haben dann nach Anweisung geknackt, ich habe die Tür dann aufbekommen. Total easy. Wir waren dem Typen so dankbar. 👍
Ich kann zwar ein kleines bisschen Auto fahren (ja ....), habe aber auch keinen Führerschein. Ich wollte immer zwei Räder.
Doch, den Ford Ka veķämst du auch auf, einfach durch die Dichtung mit dem vorher gebogenen Draht ... ☺
Ganz einfach. Über ein Gerüst kann ein Einbrecher sehr einfach an höher liegende Fenster o.ä. kommen. Die Einbruchsgefahr steigt. Ist wie wenn du dauerhaft ne Leiter da hin legst.
Deine Versicherung sagt natürlich: Wenn du (oder der Vermieter) es einbrechern leichter macht da rein zu kommen, und was passiert, dann seit ihr selber zumindest teilweise schuld. Ist wie ein Fenster angelehnt lassen.
Daher muss es vorher der Versicherung gemeldet werden. Ja, es passiert nichts, aber wenn es in den Versicherungsbedingungen steht (und das ist eigentlich immer der Fall) dann ist das verpflichtend. Und du hast durch die Meldung keinerlei Nachteile.
So hat die Versicherung die Möglichkeit, eine Wache aufzustellen 😁
Keine Ahnung, meine kennt so eine Orgie nicht, und will das auch gar nicht wissen.
Wozu auch?
Und?
Meine sagt, Einbruch ins Erdgeschoß über Balkon bzw. Terrasse mit Gerüst davor, ist komplett egal.
Brüche über das Treppenhaus gehen schneller, macht auch nicht so viel Lärm.
Welchen Sinn hat das Ganze?
Der Versicherungsnehmer hat nur evtl schwere Nachteile.
Eben. Der Sinn ist, diese evtl. Nachteile zu umgehen.
man informiert erst im Schadensfall eine Versicherung und eine Hausrat hat nichts mit Fassade zu tun
Mal nachdenken, warum man die Versicherung bei Gerüststellung informieren sollte. Vielleicht wegen eines erhöhten Einbruchrisikos? Einbrecher kommen dann auch an Fenster im 4. Stock ganz leicht ran.
Genau darum geht es. Nur erhöht die Versicherung ja nicht die Sicherheit am Gebäude. Nur im Fall eines Einbruchs und nicht Meldung verliert der Versicherungsnehmer den Schutz. Das Risiko wird für die Versicherung höher, aber nicht die Beiträge. Wozu also der bürokratische Aufwand?
Der Aufwand dient dazu, dass die Versicherung Bescheid weiß. Auch wenn das faktisch gesehen nichts ändert, Bürokratie ist in Deutschland das A und O. Wahrscheinlich ist das rechtlich so geregelt, dass die sich im Schadensfall heraus winden können, wenn man sie nicht informiert.
Und Deine Hausrat hat auch wirklich unterschiedliche Beiträge, zwischen Erdgeschoss und Balkon oder Terrasse und DG ohne?
Natürlich stehen Fenster offen, auch oft im Erdgeschoss, und auch ohne Gerüst. Wie sonst kann gelüftet werden.
Und das Risko muss also jedesmal vorm Lüften (also 3 bis 5 mal am Tag) denen mitgeteilt werden?
Was sollte ich fragen sollen?
Keine Lüftung wird von einem Bewohner der Hausratversicherung mitgeteilt, da bin ich mir sicher. Hat meist sogar nicht einmal etwas mit einem Gerüst zu tun, die offenen Fenster.
Und wie umgeht man für den Versicherungsnehmer die Nachteile? Diese hat er bei Nichtmeldung.
Ich habe schon zweimal Fassaden gemacht, wo türkische Familien knapp 2 Monate in Urlaub waren. Bei einer ging die Balkontür beim Schleifen auf, die andere hatte zwei Doppelfenster auf Kipp, welche man mit einem Griff öffnen kann. Die dachten natürlich auch in 3. oder 4. Etage sind sie sehr sicher. Ist auch nichts passiert. Aber ich denke mir, wenn jemand denen die Bude komplett leer geräumt hätte, quasi besenrein, und die hätten nach ihrer Rückkehr, wo das Gerüst schon weg war, die verriegelte Tür geöffnet, hätten sie wahrscheinlich ziemlich ratlos geguckt😂