Sind Werkstatt für Menschen mit Behinderung Ausbeutung?
32 Stimmen
13 Antworten
Und nicht nur Ausbeutung.
Sie sind auch Exklusion und ein Verstoß gegen die UN-Behindertenrechtskonvention.
Wir leben in einem ableistischen und kapitalistischen System, in dem nur zählt, wie schnell und wie viel gearbeitet wird. Menschen, die für die gleiche Menge länger brauchen oder bestimmte Hilfsmittel benötigen, werden als "unnötige Belastung" empfunden, mit denen sich die AG nicht rumschlagen wollen. Also wird lieber die Strafabgabe gezahlt.
Gleichzeitig wollen die Werkstätten ihre besten Beschäftigten nicht verlieren, denn auch den meisten Werkstätten liegt ein Leistungsgedanke zu Grunde, da dort häufig Arbeiten für den allgemeinen Arbeitsmarkt erledigt werden und Fehler oder zu späte Rücksendungen Strafzahlungen (teilweise im vierstelligen Bereich) zur Folge haben.
Die Folge davon ist, dass es für viele Menschen mit Behinderungen die einzige Arbeitsstätte bleibt, denn nicht mal 1% aller Beschäftigten wechseln auf den allgemeinen Arbeitsmarkt - obwohl die Behindertenwerkstatt offiziell eine Eingliederungsmaßnahme für den allgemeinen Arbeitsmarkt ist.
Ein großes Problem ist, dass Menschen in einer WfbM nicht als Arbeitnehmer*innen gelten. Dementsprechend erhalten sie keinen Mindestlohn und dürfen z.B. auch nicht streiken.
Folge: Sie müssen Montagearbeiten für die Industrie erledigen, für die die Firmen dann nur einen Billiglohn zahlen müssen, weil Menschen mit Behinderungen nur 1,35€/Stunde bekommen. Fast 10€ weniger als beim Mindestlohn für Arbeitnehmer*innen.
Was hat nun die oben angesprochene UN-Behindertenrechtskonvention damit zu tun? Sie sieht vor, dass Menschen mit Behinderung ein gleiches Recht darauf haben, ihren Lebensunterhalt durch Arbeit bestreiten zu können, dies ist aber durch eine WfbM absolut nicht gegeben.
Also ich kann nur von der Schweiz reden. Ich arbeitete 13 Jahre in einer Werkstätte für Menschen mit Behinderung. Nein es ist keine Ausbeuten. Jeder bekommt sein Gehalt und die Jnvalidenrente. Es ist für die Schweiz eine wunderbare Einrichtung. www.buecherwäldli.ch
In der Tat.
Nicht nur Ausbeutung sondern auch eine moderne Sklaverei.
Werkstätten für Menschen mit und ohne Behinderung verstoßen sogar die UN-Behindertenrechtskonvention. Dort verdient man als Mitarbeiter/In ca 130 bis 150€ im Monat und sind auf soziale Leistungsträger gebunden. Das ist Demütigung. Die Menschen in einer wfbm arbeiten täglich von Montag bis Freitag von 8 Uhr Morgens bis 16 Uhr und verdienen in einer Stunde knapp 75 Cent bis 1,35€ die Stunde. Das sind 40 Stunden die Wochen auf Monat gerechnet genau 160 Arbeitsstunden. Inklusive Zigarettenpause, Frühstück und Kantine etc. Da verdient sogar ein Arbeitsloser für nix tuen sogar noch mehr Geld. Zu diesem Bereich war ich nur Personal gewesen im EDV Bereich. Kein Mitarbeiter. Ich hab auch keine Schwerbehindertenausweis. Und ein Betreuer habe ich auch nicht. Ich war schon eher selbstständig. Nur halt im Team. Meine Aufgabe war Lieferscheine etc zu schreiben, dies verwalten und protokollisieren usw. Zum größten Teils am Computer. Man muss sich als Mitarbeiter/in im Jahr 2024 nicht alles gefallen lassen. Und wir sind keine Menschen 2. oder 3. Wahl. Das mit dem Inklusion und dieses angebliche erhöhten Rentengelder ist ein irrglaube. Und ist genau das Gegenteil. Es ensteht eher Exclusion. Arbeitgeber können sich die Mitarbeiter/In frei kaufen und können sogar durch die Ausgleichabgabe auf 0€ setzen. Von den vielen Beschäftigten schaffen gerade mal nur unter 1% auf dem ersten allgemeinen Arbeitsmarkt. Du hast kein Recht auf Mindestlohn. Kein Streikrecht. Und es gibt keine Betriebsrat. Es kommt sogar zu einem Arbeitszwang. Man hat ein Spruch gehört, das die Eingangstür eine Werkstatt offen ist, aber keine Ausgangstür. Ich hab da Gottsei dank gekündigt durch Blau machen. Weil die kamen meine Forderung geltend machen, nicht nach. Und ich ein Recht auf Anspruch darauf. Stigmatisierung, Mobbing am Arbeitsplatz sowie Diskriminierung und Demütigung habe ich alles schon erlebt. Und hab tatsächlich mein Mut bewiesen und hab mein alten Arbeitgeber tatsächlich verklagt :) Und hab den Prozess sogar gewonnen.
es kommt eifnach auf die Umstände an. wenn von den Behinderten Leistungen abgefordert werden als wären sie gesunde arbeitnehmer, sie aber nur einen Bruchteil des Lohnes für ihre Arbeit erhalten, ist es sicherlich Ausbeutung. erst recht dann wenn sie eben nur gefordert, aber nicht gefördert werden.
lg, Anna
ja, sage ich doch WENN! sie nur gefordert und nicht gefördert werden. Ich war schon öfter in diveren Behindertenwerkstätten zu Gast und muss sagen, bei dem was ich gesehen habe, werden sie schon gefördert. Kann mir aber auch duchaus vorstellen, dass es Einrichtungen gibt, wos anders zugeht.
Die Bezahlung ist zwar nicht so wirklich angemessen da es eher eine Art "Taschengeld" ist. Allerdings wohnen viele auch in diesen Einrichtungen und bekommen wie in einer Plegeeinrichtung auch Essen dort.
Je nach Grad der Behinderung sind viele Menschen froh überhaupt arbeiten zu können. Als Ausbeutung würde ich persönlich das jetzt nicht bezeichnen.
Ja
Aber du musst auch selbst die Wohngruppe bezahlen 50%
Und zum Beispiel ich habe 100 € im Monat zur Verfügung.
Und das ist echt un möglich
Die scheiß Harz 4 und die scheiß Ausländer kriegen alles im Arsch geschoben
Und wir behinderte werden einfach ausgebeutet von denn NS Politiker
Nur wir werden nicht hingerichtet als darmals.
Ach und wenn du nicht in einer Wohngruppe wohnst musst du von 60 bis 80% selbst zahlen
Und die Leuten die im Niedersächsischen auf einer Förderschule gehen bekommen kein schul Abschluss und bekommen keine schongs eine Ausbildung zur machen und dadurch auch keine schongs auf dem ersten Arbeitsmarkt
Und wo ich selbst in einer WFBM arbeite wir haben sehr großes Firmen als Kunden Continental VW Miele Bahlsen Abfall Wirtschaft AHA Telekom Kind die BG die Stadt Hannover Üstra und selbst sorger die Polizei und Audio
Und die kriegen selbst sorgen Geld von Start das die denn Auftrag geben Sachen zu machen Bei einer WFBM
Allerdings wohnen viele auch in diesen Einrichtungen und bekommen wie in einer Plegeeinrichtung auch Essen dort.
Ja genau. Sowohl der Wohnplatz als auch das Essen müssen ja aber trotzdem bezahlt werden. Deswegen sind viele behinderte Menschen auf die Grundsicherung wegen Erwerbsunfähigkeit angewiesen, die sie dann vom Staat gezahlt bekommen.
Das meine ich im Grunde auch. Das sie auch an das Bürgegeld/Grundsicherung angeglichen werden sollen. Denn auch Menschen mit Behinderungen möchten gern mal neue Kleiung kaufen oder sich eine Kleinigkeit gönnen
Man kann schon froh sein das es solche Einrichtungen gibt und die Leute dort tagsüber untergebracht werden können, sie arbeiten natürlich dort aber das ist mehr Zeitvertreib von richtiger Arbeit kann nicht die Rede sein.
das ist mehr Zeitvertreib von richtiger Arbeit kann nicht die Rede sein.
Warum genau sollte es keine richtige Arbeit sein? Menschen mit Behinderungen kleben nicht einfach nur Tüten.
Es ist schon Arbeit aber die Leute sind halt nicht so leistungsfähig wie nicht behinderte Leute und schaffen dementsprechend auch nicht so viel, das meine ich damit.
Das stimmt einfach nicht. Ich bin Autistin & arbeite deshalb dort weil ich auf den ersten Arbeitsmarkt keine Stelle bekomme. Ich leiste sehr viel & es ist ein wichtiger Job. Wir bereiten Dinge für große Unternehmen vor. Da muss man sorgfältig & pflchtbewusst arbeiten. Bezahlt wird man wie dreck
Inklusion muss eben gelebt werden