Sind Sexsüchtige Menschen „primitiv“?

4 Antworten

Nein, das hat mit "primitiv" nichts zu tun. Eine Erkrankung ist eine Erkrankung, und es geht nicht darum, wie (z.B.) einen Raucher zum Nichtraucher umzumodeln = sprich = lebenslangen Verzicht auf Sexualität anzustreben. Das wäre grausam. Leidet die Partnerschaft unter dieser Erkrankung, dann sollte darüber nachgedacht werden, diese Sucht zu therapieren. Es gibt sehr gute Anlaufstellen, Selbsthilfegruppen, anonyme Sexaholiker und weitere.

  • Symptome: ständig sexuelle Fantasien, exzessiver Pornofilm-Konsum, häufiges Masturbieren, ständig wechselnde Sexualpartner, ausbleibende Befriedigung, Suche nach dem "Kick"
  • Ursachen: Konditionierung des Belohnungszentrums im Gehirn, gestörte Impulskontrolle, Risikofaktoren sind Einsamkeit, geringes Selbstwertgefühl, familiäre Konflikte (.....).
  • Behandlung: ambulante Verhaltenstherapie, verhaltenstherapeutische Einzel-, teilweise auch Gruppensitzungen

Prognose: Mit therapeutischer Hilfe lässt sich die Kontrolle über das Sexualleben Im Rahmen der Therapie ergründen die Betroffenen, welche Rolle Sex als Suchtmittel für sie spielt – zum Beispiel Hebung des Selbstwertgefühls, Überdecken von innerer Leere, Bewältigung von Ängsten – und wie sie dies auf anderem Wege erreichen. Betroffene lernen, Gefühle anzunehmen und auszuhalten, sich selbst positiver wahrzunehmen und ihr Selbstbewusstsein zu verbessern.

https://www.netdoktor.de/krankheiten/sexsucht/


SerenSaethu  22.06.2022, 14:36

Ich habe mir diesen Artikel eben noch einmal durchgelesen. Betroffene finden sich unter Frauen wie Männern, und da ich den Grund Deiner Frage nicht kenne (ist es allgemeines Interesse?, gibt es einen persönlichen Bezug?), lasse ich das jetzt mal so stehen wie es steht. In Selbsthilfegruppen findet man jedenfalls sofort Kontakt zu Betroffenen, und gemeinsam lässt sich der Vereinsamung flugs entgegenwirken. - Wie auch immer! - Alles Gute!

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Eine Sucht ist immer eine Krankheit, die der Betroffene nicht kontrollieren kann.

Wie kommst Du auf die absurde Annahme, das Vorliegen einer Krankheit könne etwas mit der intellektuellen Ausstattung eines Menschen zu tun haben?

Nein

Ich kenne einen, der ist hochintelligent, hilfsbereit, beruflich erfolgreich, überhaupt nicht bindungsfähig, einsam und kreuzunglücklich.

Und wie alle Süchtigen nicht in der Lage dazu, sich in Behandlung zu begeben.

So schade. Man möchte sich gar nicht vorstellen, was der alles ohne diese Krankheit erreicht hätte, wenn er schon mit so erfolgreich war.

Jetzt ist er ohne Familie, hat null Kontakt zu den Kindern, die nebenbei entstanden sind (für die er übrigens pünktlich bezahlt), und fragt sich, wie das wohl im Alter mit ihm wird.

Eine echte Sexsucht ist eine Erkrankung und hat mit primitiv oder nicht primitiv überhaupt nichts zu tun