Sind Pyrenäenberghunde für die Wohnung geeignet?

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Der Pyrenäenberghund ist ein Herdenschutz- und Herdengebrauchshund. Seine Aufgabe war und IST es mit Schafen und Ziegen in den Pyrenäen (Gebirge) von Sommerweiden zu Winterweiden zu ziehen und die Nutztiere dabei zu bewachen.

Natürlich kann und soll man auch einen solchen Hund in enger Anbindung zum Menschen bei uns halten. Die seinen Bedürfnissen am besten gerecht werdende Haltung ist die Haltung in einem Haus mit selbstaendigem Zugang zu einem Garten. Das allein reicht aber nicht aus. Der Pyrenäenberghund will, wie alle HSH auf täglichen langen Spaziergängen seine Umgebung erkunden, Blümchen pflücken (Zeitung lesen extralang) und immer wieder die Erfahrung von einer positiven Umwelt machen.

Gelegentlich gibt es Einzelexemplare welche - bei genügend Ausgang - auch den restlichen Tag gemütlich in einer Wohnung zusammen mit ihren Menschen verbringen können. Die Regel ist es aber nicht. Seine Instinkte suchen das Wachen und diese Arbeit kann er bei uns - ohne Herde - eigentlich nur in einem gut eingezäunten Garten erfüllen.

Platz ist auch für den Pyrenäenberghund in der kleinsten Hütte - wenn er mit seinen Menschen, ganz wie er es möchte zusammen sein kann und seinen Instinkt als Herdenschutzhund in einem eigenen, eingezäunten Territorium (Garten) erfüllen darf.

Yarlung hat dazu eigentlich alles gesagt, was zu sagen ist. Grundsätzlich gehört auch ein Herdenschutzhund mit in die Wohnung in unmittelbaren Kontakt zu seinem Menschenrudel.

Man sollte sich aber auch ein paar Gedanken darüber machen, dass diese schönen imposanten Tiere ursprünglich als Arbeitshunde für die Arbeit (bewachen und beschützen) mit der Herde gezüchtet wurden.

Auch wenn sie sicherlich nicht das große Laufbedürfnis eines Bordercollies (oder vergleichbare Rassen), eines Windhundes, oder eines Jagdhundes haben, sondern sehr gerne an einem erhöhten Platz liegen und ihr Territorium, ihre Herde (ob sie nun aus Zei- oder Vierbeinern besteht) im Blick haben, um bei eindringen eines Verdächtigen einsatzbereit zu sein, ist es sicher keine Rasse, der alleine dies ausreicht.

Man sollte sich, ehe man sich einen Herdenschutzhund anschafft, zumindest mit den Eigenheiten dieser Rassen vertraut machen und sich im Vorfeld darüber Gedanken macht, ob man in der Lage ist, den für ein Zusammenleben in einer Wohnung weniger wünschenswerten Eigenheiten entgegenzuwirken. Wünschenswert wäre es, wenn der Hund zumindest ein eingezäuntes Grundstück- (=sprich: Wiese oder Obstwiese, bei der keinerlei größere Schäden an gepflegten Blumenrabatten entstehen können, fassl der Hund sich unter einem Strauch eine schöne große Sommerkuhle gräbt, in der er die Hitze besser ertragen kann.) -sein eigen nennt, in dem er seiner Veranlagung entsprechend die Umgebung beobachten darf.


YarlungTsangpo  26.06.2011, 07:16

Ja!! Das gibt ein Daumen hoch... Der Herdenschutz- auch Hirtenhunde genannte Pyrenäenberghund & alle anderen der Gruppe brauchen Halter welche ruhige "Kopfarbeit" des Hundes schätzen und mit langmütiger Stoik & Konsequenz das angeborene Wach- und Schutzverhalten "an des Hundes Statt" im Wohnumfeld übernehmen können.

Ein Zier- oder Nutzgarten um das Haus ist seiner selbständigen Lebensgestaltung durchaus im Wege und er wird beseitigen was ihm im Wege steht. Ein "Naturgarten" zum freien Gestalten ist zu empfehlen. Unsere Hunde haben sich immer "Sichtachsen" frei gehalten.

Für den Herdenschutzhund ist das weniger "aufregende" ländliche Leben vorzuziehen!!!

Ebenfalls: Den Herdenschutzhund nicht einfach im Garten "wachen" - sprich bellen lassen. Der durch Bellen gerufene Mensch sollte kommen & Situationen klären - um die Entwicklung von zu grossem Misstrauen zu vermeiden!

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Es ist grundsätzlich möglich, jeden Hund in einer winzigen Wohnung zu halten, wenn er so ausgelastet wird wie es seiner Rasse, seinem Alter und Geschmack entspricht. Ein Pyrenäenberghund ist ein Herdenschutzhund, der dafür gezüchtet wurde, selbständig Herden vor Angreifern zu schützen. Natürlich kannst Du ihn in der Wohnung halten, doch Du solltest viele Stunden mit ihm draußen sein, ihm eine Möglichkeit zum Wachen bieten, ihn vom Kopf her auslasten. Ich stelle mir das schwierig vor. Habe selbst einen HSH. Der ist fast den ganzen Tag von sich aus draußen im Garten und beobachtet. Zwischendurch hält er ein Nickerchen. Beim ersten Geräusch steht er aber schon wieder auf der Matte. Muss er mal zwei Tage viel im Haus sein, merkt man, wie seine Laune sinkt. Ohne Garten und die Möglichkeit, ständig draußen sein zu können, wüsste ich nicht, wie ich ihm wirklich gerecht werden sollte. Daher die Kurzfassung zu Deiner Frage: Machbar ist es, aber ich würde es dem Hund nicht zumuten.

nein. alle hunde wurden zu einem bestimmten zweck gezuechtet ...sie sind perfekt auf diese aufgaben ausgestattet.

je weiter der eigenltiche zuchtzweck und das zugemutete umfeld auseinander klaffen -um so problematischer wird es. also weder pyrenaenehund noch border collie sind artgerecht inn einer kleine wohnung zu halten!

Man sollte auf jeden fall ein großes zuhause haben (eine kleine wohnung ist für so einen großen hund nicht geeignet),und einen garten,in dem sich der hund austoben kann :) .