Sind Obdachlose selbst Schuld wenn sie auf der Straße leben?

10 Antworten

Es ist ein Zwiespalt, auf der einen Seite hat jeder die Chance sein Leben in die Hand zu nehmen und was daraus zu machen auf der anderen Seite hat jeder Obdachlose seine eigene Geschichte und Lebenskrise die ihn oder sie in diese Misere gebracht haben und vielen solcher Menschen fehlen leider Leute die ihnen wieder aufhelfen und sie wieder auf den richtigen Weg weisen oder sie haben selbst nicht die mentale Kraft um wieder aufzustehen. Klar hat jeder Mensch der sich hier auf Deutschem Grund und Boden befindet, ein recht auf Obdach! Allerdings ist es auf der anderen Seite so, wenn man einmal in die Obdachlosigkeit gerutscht ist dann ist der Weg zurück mehr als hart und beschwerlich. Denn ohne Wohnsitz kann man keinen festen Beruf nachgehen und ohne Beruf ist die Wohnungssuche quasi vergeblich denn den Vermietern ist die finanzielle Sicherheit der potenziellen Mietern sehr wichtig und ohne festen Einkommen wird die Wohnungssuche in einer Sackgasse enden! Ohne Wohnung, keine Arbeit, ohne Arbeit kein Geld, kein Geld keine Wohnung, ein Teufelskreis der für viele Obdachlose aber bittere Realität ist!


verreisterNutzer  07.01.2022, 18:53

Dazu kommt noch , daß der Staat nicht mal genügend Sozialwohnungen für all jene hätte , die bis jetzt noch nicht durch die sozialen Sicherungsnetze gerutscht sind .

Was nicht da ist , kann man nicht verteilen ; und obdachlose Personen werden in der Verteilungshirarchie zudem hintan gegenüber Menschen mit bisher noch zu teurer , unpassender oder rotter Wohnung stehen . ( die aber halt noch nicht obdachlos sind )

Das ist seit Jahrzehnten bereits ein schwelendes Problem , wobei der Staat selber durch Verkauf seines Tafelilbers , hunderttausendfachen Abbruch von "sozialem" Mietraum betreffenden Wohneinheiten , zu wenig Neuinitiativen der Schaffung sozialen Wohnraumes und dem nicht berücksichtigten Auslauf sozialer Wohnpreisbindungen nie wirklich angemessen reagierte .

Dieses nur als Ergänzung Deiner Antwort , weswegen unverschuldet in Obdachlosigkeit geratene Menschen da mitunter viele Jahre auf Watelite ohne jegliches Wohnraumangebot harren müssen .

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Weil es eben gerade so nicht funktioniert. In der Stadt in welcher ich aufgewachsen bin, gab es einen Menschen,. welcher ein Buch geschrieben hat über seine Erlebnisse in dieser Richtung und über die "Unterkünfte" in welche er zusammen mit anderen Menschen denen es schlechr ging seitens der Stadt untergebracht wurde. Aufgrund der UNterbringung in einer der UNterkünfte hat er seine Leber verloren, weil er von einem anderen Mitbewohner "abgestochen" wurde.

Ist es nicht dann verständlich, dass Menschen aufgrund diesen Erfahrungen lieber auf der Straße leben als sich in einer baufälligen Bruchbude, für welche in der Stadtverwaltung niemand Verantwortung übernehmen will, sein Leben und seine Gesundheit zu ruinieren?

Und ausserdem bitte nicht vergessen: Diese Menschen sind in der Regel in einer echten Notlage.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Menschlichkeit ist mein persönlicher Grundsatz!

Wenn jemand Job verliert, Alkoholiker ist oder vom Partner vor die Tür gesetzt wird, ist das nicht seine Schuld, das kann vorkommen.

Aber Obdachlos und auf der Strasse leben müsste eigentlich keiner, dazu gehört auch eine eigene Entscheidung, nicht zum Amt zu gehen und sich nicht aktiv um Arbeit zu bemühen, Termin wahrzunehmen, Anträge zu stellen.

Manche Menschen wollen das alles nicht mehr und verzichten darauf freiwillig .. weil sie einfach "keinen Bock" haben, um Almosen zu betteln, und auch keine Lust haben, einen schlecht bezahlten Job anzunehmen.

Nein nicht alle Obdachlosen sind Schuld,dass sie auf der Straße leben.

Schau nach Amerika. Denkst du, die sind selber schuld?