Sind heutige Theologen Irrlehre?


10.08.2023, 17:21

Außerdem wird durch die heutige Theologie generell vieles verändert, was früher Standard war und nicht hinterfragt wurde

18 Antworten

Das ist leider der Zeitgeist dieser Welt, der in den Kirchen, Universitäten und Lehrstühlen Einzug gehalten hat.

Der Mensch hält sich für besser als Gott. Er glaubt größer zu sein und mehr zu wissen - wie damals beim Turmbau zu Babel (hebr. "Verwirrung"):

Und sie sprachen: Wohlan, laßt uns eine Stadt bauen und einen Turm, dessen Spitze bis an den Himmel reicht, daß wir uns einen Namen machen, damit wir ja nicht über die ganze Erde zerstreut werden! (1. Mose 11,4)

Es erinnert auch an die Verführung durch die Schlange im Garten Eden:

"Sollte Gott wirklich gesagt haben..." (1. Mose 3, 1)

"Keineswegs werdet ihr sterben (...) ihr werdet sein wie Gott." (1. Mose 3, 4-5)

Damit hat alles begonnen. Mit dem Gedanken, sie könnten werden wie Gott, haben Adam und Eva vom Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen gegessen. Und auch heute sind wir kein bisschen besser als Adam und Eva damals. Wir meinen Gottes Wort mit menschlichen Gedankengängen ersetzen zu können. Wir halten uns für klüger als Gott!

All das widerspricht doch der kirchlichen traditionellen Überlieferung

Warum sollte die traditionelle Überlieferung denn richtig sein?

Wir wissen von Papias von Hieropolis wie die Evangelien zu ihren Namen kamen und können heute mit Gewissheit sagen, dass das nicht hinhaut. Wozu also sollte man an alten Irrtümern festhalten?

sind die heutigen Theologen also Irrlehre?

In dieser Frage sehe ich dafür nicht den geringsten Anlass.


JannikH0106 
Beitragsersteller
 10.08.2023, 11:23

Warum soll das nicht hinhauen? Man kann nicht mit Gewissheit sagen, dass die Verfasser keine der 4 genannten Evangelisten, Augenzeugen oder Jünger Jesu waren

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BillyShears  10.08.2023, 11:50
@JannikH0106

Doch, kann man. Es gibt einen ganzen Haufen Literatur dazu, die dir das ausführlich erklären können. Aber um schin mal ein kurzes, gewichtiges Argument zu bringen: Alle vier Evangelien verwenden bereits vorhandene Quellen. Augenzeugen hätten das nicht nötig.

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najadann  10.08.2023, 17:16
@BillyShears

Die Evangelien wurden erst 50-80 Jahre nach dem Tod von Jesus geschrieben. Das gibt viel Spielraum der Interpretation.

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BillyShears  10.08.2023, 17:33
@najadann
Die Evangelien wurden erst 50-80 Jahre nach dem Tod von Jesus geschrieben.

Eher 40-70, und sie verwendeten bereits Quellen.

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najadann  10.08.2023, 17:53
@BillyShears

Quellen aus Erzählungen von ungebildeten Menschen jener Zeit, die Jesus nie gesehen oder erlebt hatten?
Das Johannes-Evangelium wurde erst 80 Jahre nach Jesus Tod geschrieben.

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BillyShears  10.08.2023, 20:23
@najadann
Quellen aus Erzählungen von ungebildeten Menschen jener Zeit, die Jesus nie gesehen oder erlebt hatten?

Nop.

Das Johannes-Evangelium wurde erst 80 Jahre nach Jesus Tod geschrieben.

Eher so 65-70 Jahre.

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najadann  10.08.2023, 20:27
@BillyShears

Im Internet finden sich Angaben zu 100 Jahre nach Christus.
Wie auch immer, es reichen bereits ein paar Tage um Original-Erzählungen auf zu bauschen und total zu verfälschen.

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BillyShears  10.08.2023, 21:46
@najadann
Im Internet finden sich Angaben zu 100 Jahre nach Christus.

Wären dann also 65-70 Jahre nach seinem Tod.

Wie auch immer, es reichen bereits ein paar Tage um Original-Erzählungen auf zu bauschen und total zu verfälschen.

Aber was das Wort "Evangelium" bedeutet, ist bekannt?

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najadann  10.08.2023, 23:32
@BillyShears

eine frohe Botschaft, kann alles sein, selbst wenn sie nicht froh ist :).

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BillyShears  11.08.2023, 01:35
@najadann

Von jemandem der nicht rechnen kann, ist eine solch unsinnige Antwort keine Überraschung.

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najadann  11.08.2023, 07:27
@BillyShears

Evangelien (frohe Botschaften) sind Erzählungen aus unbekannten Quellen und von unbekannten Evangelisten (Matthäus, Markus, Lukas und Johannes). Ob das frohe Botschaften waren, kommt auf die Sichtweise des Glaubens und den Wahrheitsgehalt an.

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BillyShears  11.08.2023, 14:44
@najadann

Wikipedia kann dir helfen: „Als Evangelium (auch Frohe Botschaft, Gute Nachricht, Frohbotschaft oder Heilsbotschaft) bezeichnet das Christentum die Botschaft, die Gott durch Jesus Christus an die Menschen richtet“.

Was ein Evangelium nicht ist: Eine Biografie Jesu.

Dein Rumreiten auf „unbekannten Quellen“ und dem Abstand zum Leben Jesu ist für die Antike nicht nur falsch, es ist inhaltlich auch völlig irrelevant.

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najadann  11.08.2023, 15:36
@BillyShears
Als Evangelium (auch Frohe Botschaft, G….

wieso wiederholst du mich?

Dass für dich die Wahrheit irrelevant ist, erstaunt mich hingegen nicht.

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Bodesurry  10.08.2023, 14:28

Was widerspricht dem, was Papias von Hierapolis geschrieben hat? Weshalb sollte das nicht hinauen?

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BillyShears  10.08.2023, 14:33
@Bodesurry

Aus meiner Antwort auf die erste Rückfrage:

Es gibt einen ganzen Haufen Literatur dazu, die dir das ausführlich erklären kann. Aber um schon mal ein kurzes, gewichtiges Argument zu bringen: Alle vier Evangelien verwenden bereits vorhandene Quellen. Augenzeugen hätten das nicht nötig.

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Bodesurry  10.08.2023, 15:03
@BillyShears

Ich kenne diesen "Haufen Literatur". Habe mich im Studium über Monate mit der historisch-kritischen Sicht der Bibel auseinandergesetzt.

Trotzdem sehe ich keinen Widerspruch zu Papias von Hierapolis. Du brauchst mir nicht wieder zu antworten. Man muss ja nicht überall gleicher Meinung sein.

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BillyShears  10.08.2023, 15:51
@Bodesurry
Trotzdem sehe ich keinen Widerspruch zu Papias von Hierapolis

Das ist eine beeindruckende Leistung.

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nein, ist sie nicht. Und die studierten Theologen sind derselben Auffassung. Ein studierter Theologe glaubt nicht an die wörtliche Überlieferung der Legenden. Das allerdings sagen sie den Laien nicht, weil sie Angst haben, die Laien damit zu verprellen. Ich weiß noch, wie entsetzt ich als Kind war, als der Pfarrer mir sagte, dass Engel keine Flügel hätten. Und ja, es ist Tatsache, dass die Geschichten des NT lange nach Jesus Tod geschrieben wurden.

Lies mal das anspruchsvolle Buch von Peter de Rosa "Der Jesusmythos", dann weißt du, woran Theologen, einschließlich des Papstes glauben. Du wirst dich wundern...

Ach ja, Peter de Rosa, der Autor, ist selbst Priester, Jesuit.

Ich kenne eine Familie, die sehr gläubig ist. Die Mutter ist Presbyterin, die Kinder sind aktiv in der Kirche. Die Tochter ist nun selbst Pfarrerin, hat also Theologie studiert. Am Anfang ihres Studiums sagte sie mal; die Theologen glauben an etwas ganz Anderes als der fromme Laie.


JannikH0106 
Beitragsersteller
 10.08.2023, 13:40

Aber wenn sie heutzutage sagen, dass die Evangelien keine Augenzeugenberichte oder Berichte von Jüngern sind, dann widersprechen sie ganz klar der Lehre welcher von den Frühen Christen begründet aufgestellt wurde

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Aylamanolo  10.08.2023, 13:41
@JannikH0106

ja, und? -die Lehren der Physik widersprechen auch den lehren von vor 1000 Jahren.

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JannikH0106 
Beitragsersteller
 10.08.2023, 13:45
@Aylamanolo

Aber dann würden die Theologen ja fast sagen, dass die Berichte erfunden und falsch sind, wenn man sagt dass es keine Berichte von Augenzeugen waren

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Aylamanolo  10.08.2023, 13:53
@JannikH0106

Nein. Wenn ein Autor heute ein Buch über Bismarck schreibt, erfindet er ja auch nichts, obwohl er gut 150 Jahre nach Bismarck lebt. Die Geschichten in den Evangelien sind letztlich Predigten, die damals die Menschen bekehren sollten. Die Weihnachtsevangelien sind vermutlich an einfache Leute gerichtet, während das Johannesevangelium als Zielgruppe sicher das intellektuelle Publikum hatte. "Am Anfang war das Wort." das sind keine Worte, die an analphabetische Bauern gerichtet waren. Der Evangelist Johannes hat nichts mit dem Lieblingsjünger von Jesus zu tun.

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najadann  10.08.2023, 17:27
@Aylamanolo

Natürlich muss er nichts erfinden, aber er kann wenn ihm danach ist, und er verlässt sich auf die Erzählungen.

Und wir wissen alle wie das ist, mit der Wahrheit bei Erzählungen über einen Zeitraum von 50-80 Jahren und der Bereitschaft zum Aberglauben und der Bildung der damaligen Zeit.

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Das ist ein alter ausgedachter und konstruierter Hut aus dem 19., Anfang des 20. Jhs. Ist alles von der modernen Theologie überholt. Diesem Unfug widersprechen auch die Kirchenväter.


JannikH0106 
Beitragsersteller
 10.08.2023, 11:16

Was meinst du mit ausgedachter Hut?

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Gehteetrinken  10.08.2023, 11:20
@JannikH0106

Das haben sich im 19. und Anfang des 20. Jh. protestantische Theologen ausgedacht. Sie wollten die Heilige Schrift ad absurdum führen und haben sich dafür vieles ausgedacht. Das ist inzwischen von den modernen Theologen wie z. B. Carsten Peter Thiede widerlegt. Deshalb ist das alles schon veraltet. Alter Hut halt.

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JannikH0106 
Beitragsersteller
 10.08.2023, 11:29
@Gehteetrinken

Also sind die Evangelien von Markus Matthäus Johannes und Lukas verfasst wurden?

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Gehteetrinken  10.08.2023, 12:17
@JannikH0106

Ja, das sagen auch die Apostolischen und Kirchenväter der ersten Jahrhunderte n. Chr. Die Apostolischen Vaeter hatten sogar mit den Aposteln Kontakt, weshalb man sie Apostolische Vaeter nennt.

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RobinsonCruesoe  10.08.2023, 15:07
@Gehteetrinken

nichts braucht eben so lange wie die Lüge,.wieder zu verschwinden..Die Lüge hält sich hartnäckiger als die Wahrheit. Jesus ist gar nicht Gott, die Evangelien sind erst viel, viel später entstanden, Jesus ist gar nichts neues, gibt es bei Osiris und Krishna auch uswm

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Gehteetrinken  10.08.2023, 15:11
@RobinsonCruesoe

Das ist, wie bei Bezaubernde Jeannie. Da denkt man sich irgendetwas aus, zwinkert mit den Augen und schon ist es Realität. 😂

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Glaub ich gern.

Um sich Mal wieder in Erinnerung zu bringen, stellen Theologen schon die merkwürdigsten Theorien auf. Es ist also weiter kein Wunder, das man immer wieder von spektakulären neuen Erkenntnissen hört. Kein Grund zur Sorge also.

Es kann sich aber auch nur um Fake Nachrichten handeln.