Sind Autos mit Basisausstattung nur Marketing?
Ich frage mich ehrlich wer sich ein Auto mit Basisausstattung kauft. Die sieht man auch kaum auf der Straße. Wäre es nicht klüger einen gebrauchten zu kaufen der vielleicht sogar Vollausstattung für den gleichen Preis hat? Sind die Autos mit Basisausstattung nur dafür da, damit das Preisschild besser aussieht?
4 Antworten
Bei Dacia ist das bestimmt so - das Basismodell wirkt günstig, da ist aber nix dran und man hätte so eine Karre einem deutscher Autobauer bereits vor 30 Jahren um die Ohren gehauen - das ist ein Auto "mit nix, ohne alles". Wer halbwegs Komfort und Ausstattung wünscht, muss tief in die Tasche greifen, dann ist auch der Dacia nicht mehr günstig und alles andere als der billige Jakob der Automobilwelt.
Auch in anderen Preisklassen gibt es so was gelegentlich: Vor etwas mehr als 30 Jahren war es noch so, als die Mercedes C-Klasse W202 auf den Markt kam und mit ihrem Preis (40.825 Mark) beworben wurde.
https://www.youtube.com/watch?v=qK2STCCIwO4
Der günstigste Mercedes C180 war zwar schon für die Zeit sehr annehmbar ausgestattet und wurde gut verkauft (eben weil alles drin war, was man brauchte, ein Radio ausgeklammert). Ich bin dieses Auto über zehn Jahren und 287.000 Kilometer gefahren, es fehlte an nichts.
Angesehen habe ich mir vor dem Kauf dieses Wagens u.a. auch den Mitsubishi Galant und war entsetzt, als mir der Händler einen Galant GLi präsentiert hat - eine Art Basis-Sparmodell "mit nix, ohne alles". Der hatte noch nicht mal Zentralverriegelung, keine Uhr, keinen Drehzahlmesser usw. und billigste Sitzbezüge - das Auto war in der gehobenen Mittelklasse eine Beleidigung, obwohl es günstig war. Der kostete keine 25.000 Mark (neu mit drei Jahren Garantie) - der Galant GLSi kostete über 30.000 mit kompletter Ausstattung und war dafür immer noch günstig; der Galant GLi war im Grunde Etikettenschwindel und ich habe in all den Jahren nur einen einzigen gebrauchten Galant GLi jemals gesehen.
Bei manchen Herstellern ja, bei anderen nicht. Es gibt auch Hersteller, deren Basismodelle bereits eine akzeptable Ausstattung bieten.
Minimalistische Basisversionen sind natürlich marketing so wie auch der Begriff Vollausstattung.
J-E-E-P hatte das früher sogar als Alleinstellungsmerkmal-----Just Enough Essential Parts.----- JEEP---Gerade genug wesentliche Teile.--Kein Firlefanz
Basisausstattungen bieten eine kostengünstige Einstiegsmöglichkeit in ein Automodell. Nicht jeder Käufer benötigt oder kann sich die volle Ausstattung leisten.
Für manche Nutzer, z.B. Pendler oder Familien mit kleinem Budget, ist eine reduzierte Ausstattung durchaus sinnvoll und ausreichend. Nicht jeder braucht alle Extras.
Hersteller können durch Basismodelle Einstiegspreise attraktiv halten und so mehr Käufer ansprechen. Das muss aber nicht nur reine Marketingmasche sein.
Allerdings können Basisausstattungen auch dazu genutzt werden, Kunden später zum Aufrüsten mit Extras zu bewegen. Hier kann es durchaus Marketingaspekte geben.
Es kommt immer darauf an bei welchem Hersteller und welches Modell man kauft. Bei dem einen Hersteller ist relativ viel drin (bspw. Seat), bei anderen nichts (Mercedes).
Ich selber fahre einen Seat Leon in der Basis-Version. Hat aber alles, was ich brauche. Bluetooth, Sitzheizung vorne, Regensensor, Tempomat.
emesvau