sind 100 km oder 1 1/2 std. einfache strecke zumutbar?
ich habe ein problem bezüglich meiner ausbildung.
ich habe ein stelle gefunden, diese ist ca. 100 km (oder 1 1/2 std.) von meinem derzeitigen wohnort weg. der arbeitgeber hat mir nahegelegt, dass ich umziehen sollte, da ich an verschiedenen standorten eingesetzt werden kann und zudem noch in die schule muss, diese ist nochmal 100 km von meinem derzeitigen wohnort weg.
nun ist meine frage: ist das jobcenter im recht, wenn es sagt, dass die entfernung bzw. die zeit zumutbar ist? ich arbeite 8 std. und muss dann noch 3 std. fahrt in kauf nehmen, brauche dann aber auch noch zeit zum lernen. die öffentliche verkehrsanbindung ist übrigens so schlecht, dass bei meiner sachbearbeiterin keine verbindung ausgegeben wurde, nachdem sie meinen wohnort und den zielort eingegeben hatte...
8 Antworten
Also ich würde dir empfehlen dahin zu ziehen. Und falls du ein Auto hast, sind die 100km zumutbar. Falls du kein Auto hast, aber einen Führerschein hast bekommst du eigentlich auch 1500 euro für ein Auto zugestellt falls die Ausbildung mit öffentlichen Verkehrsmitteln nicht rechtzeitig erreichbar sind.
Dann guck dir deine Arbeitszeiten an und ob es überhaupt möglich ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln rechtzeitig anzukommen. Falls nicht mache Kopien von den Fahrpläne und Weise sie vor. Ein Auto für 1500 euro ist immer noch billiger als eine Wohnung für das Arbeitsamt, wäre dumm von denen.
ein auto habe ich bereits, aber das ist erstens nicht meins (gehört meinem vater) und zweitens ist es so dermaßen alt und reparaturbedürftig, dass ein neues auto immerhin schonmal übernommen wird. und das werde ich aufgrund der wechselnden einsatzorte auch brauchen.
Beim Bezug von ALG II vom Jobcenter greift SGB II § 10 Zumutbarkeit in Verbindung mit SGB III §140, auf den Poster Nemesis900 hier schon hingewiesen hat.
Mehr als 2,5 Stunden Pendeln am Tag sind also nicht zumutbar. Aber ein Umzug ist in der Regel zumutbar, wenn dem Umzug kein wichtiger Grund entgegensteht. "Ein wichtiger Grund kann sich insbesondere aus familiären Bindungen ergeben."
Wenn man weder umziehen noch pendeln möchte, muss man dafür also einen wichtigen Grund angeben. Ob das Jobcenter den angegeben Grund dann als wichtig einstuft, oder danach die Widerspruchsstelle oder danach das Sozialgericht, das kann man ja kostenlos ausprobieren.
Oder man nimmt die Stelle an und verliert sie dann aus einem anderen wichtigen Grund.
Oder man nimmt die Minderung des ALG II um 120,- für je drei Monate hin. Und hofft, dass das nächste Stellenangebot des Jobcenters näher liegt.
Gruß aus Berlin, Gerd
Das kommt auf das Gehalt an. Aber ca. 40.000€ Jahresgehalt ist es zumutbar. Du musst im Jahr mit ungefähr 7.000€ Fahrtkosten rechnen (inklusive deines Mindeslohns).
Du musst deinen Lohn nehmen, davon deine Fahrtkosten abziehen, davon für die 3 Std. wo du unterwegs bist den Mindestlohn abziehen und den restlichen Lohn durch deine Arbeitsstunden teilen. Wenn du dann immer noch über dem Mindestlohn liegst, ist es zumutbar, sonst nicht.
Die Frage ist:
Was wäre die Alternative?
Ein weiteres Jahr bei Mama und Papa rum lungern?
Das ist ein weiteres Jahr das an der gesamterwervstätigkeit fehlt!
Gehen wir mal davon aus, du bist heute 20 und gehst mit 67 in Rente, d.h. Du verdienst 47 Jahre Geld , in den späteren Jahren mit Berufserfahrung logischerweise mehr als am Anfang - klar, oder?
Fängst du deine Ausbildung nun erst ein Jahr später an, fehlt dir dieses Jahr auch am Ende, d.h. Du verdienst deine 500€ ausbilfungsvergütung ein Jahr später - aber da der renteneintritt mit 67 fix ist, fehlt dir dieses Jahr am Ende - wo das Gehalt DEUTLICH höher sein wird!
Rechne mal mit 30-40000€, ausgehend von einem guten Durchschnittsgehalt - die fehlen dann in der Summe des erwirtschafteten Lebens-Einkommens ... ICH würde umziehen, ein bisschen Selbstständigkeit kann nicht schaden und die Eltern kann man auch am Wochenende besuchen!
es ist durchaus zumutbar. Natürlich ist es besser, wenn du eine bezahlbare Unterkunft dort in der Nähe kriegst. Die Zeit geht dir natürlich fürs Lernen verloren, die du auch noch unterwegs bist.
erstens das und zweitens die tatsache, dass ich mitunter mehr als 3 stunden fahrt habe, da es noch einsatzorte gibt, die weiter weg liegen. da fahre ich dann schon mal vier stunden insgesamt.
Beim Jobcenter würde mir mal gesagt, dass zwei Stunden Fahrt zumutbar sind. Aber wenn die Verbindung so schlecht sind, dann wäre umziehen vielleicht besser.
genau das ist auch meine meinung dazu. so sieht das amt die sache aber nicht. für die zählt nur ein einsatzort, dass ich aber auch an anderen orten während der ausbildung eingesetzt werde, hat sie nicht interessiert.
in der ausbildung 40.000 € im jahr? schön wär's!