Was kann ich gegen meinen selektiven Mutismus tun?

5 Antworten

Hast du eine Ahnung, was beim Reden mit deiner Mutter und deiner kleinen Schwester anders ist als beim Reden (Reden-Versuchen) mit anderen Leuten? So gefühlsmäßig.

Hat es etwas mit Vertrauen oder der Gesprächsatmosphäre zu tun? Wenn ja, dann wäre zu überlegen, wie mit anderen auch so eine günstige Atmosphäre hergestellt werden könnte.

Könntest du zu Menschen, die dir sympathisch sind, erst einmal über Textnachrichten (Chat, Social-Media) Kontakt herstellen und sie darüber aufklären, was es mit dem Mutismus auf sich hat?

Eine weitere Möglichkeit der Aufklärung wäre ein Ich-Flyer. Ich habe dazu mal was im Zusammenhang mit Autismus geschrieben (bittel lies den ganzen Thread, es steht irgendwo mittendrin). Das könntest du sinngemäß auf deine Situation übertragen.

=> https://www.gutefrage.net/frage/hilfe-ich-weiss-nicht-weiterrrr?foundIn=unknown_listing

Hallo SelCater,

Ich hatte bis ins Erwachsenenalter Selektiven Mutismus - und habe erst sehr spät davon erfahren, dass meine Sprechblockaden etwas anderes als "extreme Schüchternheit" waren.

Ich hatte damals die Überzeugung, dass ich überall sprechen kann, wenn ich erst mal genug über Kommunikation weiß. :-)
Das hat lang gedauert, aber es hat für mich funktioniert. Ich war Anfang Dreißig, als ich die letzte Sprechblockade hatte. 

(Heute ist mir klar, dass Wissen über Kommunikation allein nicht reicht. Mein Verhalten hat sich nach und nach durch neue Erfahrungen verändert, die ich über die Jahre gemacht habe.)

So lange wie bei mir sollte es bei niemandem dauern, finde ich.

Es ist viel leichter, die Sprechblockaden loszuwerden, wenn dir jemand dabei hilft. Das kann ein Psychotherapeut sein. Ideal sind in dem Fall Therapeuten mit einer Zusatzausbildung für Mutismustherapie, die Erfahrung mit dieser Störung haben. Es gibt auch Logopäden/Heilpädagogen, die sich darauf spezialisiert haben.

Ich weiß, dass es schwer ist, sich Hilfe von einem Profi zu holen. Wenn du einen Hausarzt hast, der dich unterstützen kann, wäre das ein guter Einstieg. Deine Mutter oder deine Schwester könnte dich begleiten und das Gespräch führen...

Hallo,

der elektive Mutismus ist eine  psychomotorische Störung , erstmal keine Erkrankung.

Geh zu Deinem Hausarzt und lass Dir eine Überweisung für einen Psychotherapeuten geben. 

Dort sollte differenzialdiagnostisch geschaut werden,was der Grund deines Mutismus ist.

Alles Gute!

Gibt es bei dir neben dem selektiven Mutismus (nicht reden können) noch andere Dinge, die den Kontakt und das Zusammensein mit anderen erschweren?

Ist dir schon mal aufgefallen, dass an deiner Wahrnehmung der Umwelt etwas anders sein könnte als bei anderen?

Bei mir war es so mit ungefähr 4 Jahren bekam ich selektiven mutismus bevor ich eine Ohr Operation hatte und niemand mehr verstanden habe und darum auch mit keinem mehr geredet habe . Meine Eltern haben mich zum Glück schnell in eine Ergo therapie geschickt ,da hab ich dann wieder gelernt zu reden ,im Restaurant etw. bestellen ... .2Jahre später hatte hatte ich dann noch einmal eine Ohriperation alle befürchteten schon den großen Rückschlag ,aber es hat sich nichts daran geändert:ich habe immer noch geredet .In der dritten Klasse musste ich meine erste Buchpräsentation halten und es ging vollkommen schief meine Stimme hat fürchterlich zu zittern begonnen und mir schossen die tränen in die Augen .In der fünften Klasse ist vielen Lehren aufgefallen dass ich mich im Unterricht sehr zurück halte . Meine Eltern befürchteten wieder schlimmes und schickten mich gleich wieder in eine Ergotherapie mit wenig (keinem )Erfolg . In der 7.Klasse hatte ich viele nicht sehr schöne Erfahrungen mit Vorträgen gemacht es war wie damals in der 3. nur dass ich viel öfter gezwungen wurde etw. vorzutragen (Gfs,buchvorstellung ,Kurzvortrag in Englisch ,Vorstellung vor der ganzen Kitchengemeinde ) insgesamt war das nicht mein Jahr alle Mitschüler haben mitbekommen was mit mir los ist . Ich ging zu einer Logopädin die wirklich sehr nett ist aber auch eher wenig hilfreich war.Ich könnte immer noch nicht allgemein vor einer Menschemenge reden ,zu zweit war das überhaupt kein Problem ,mich im Unterricht melden hatte sich verbessert ,aber mir fiel auf ,dass als ich in unangenehmen Situationen reden musste mir oft Tränen in die Augen schossen ich aber nicht weinte . Diese ganzen Ängste kann ich bis heute nicht ganz bewältigen