Seitwann ist Deutschland souverän und bis wie lange war sie ein Vasallen Staat?
Nach dem 2 Weltkrieg
2 Antworten
Vasallenstaaten gibt es nach allgemein geltenden Definitionen nicht, denn Vasallen sind persönlich verpflichtet und Staaten nicht von persönlichen Verpflichtungen abhängig, sobald es sich nicht mehr um Fürstentümer handelt. Diese Phase ist spätestens mit dem Reichsdeputationshauptschluss beendet gewesen, also 140 Jahre vor Ende des zweiten Weltkriegs
Naja da waren so viele kleine Mini-Fürstentümer die gegenseitig die seltsamsten Beziehungen hatten und teils eben auch Vasallen größerer Mächte waren, insbesondere dann im 30-jährigen Krieg und der Folgezeit (Mecklenburg zB unter der schwedischen Krone, polnische Gebiete später preußisch, Galizien habsburgisch)
Du hast recht, das kann man nicht 100%-ig vergleichen, aber seit dem Beginn der Nationalstaatswerdung Deutschlands unter Kaiser Maxmilian kämpfte die Zentralmacht für die Durchsetzung ihrer Souveränität, was ja auch schließlich gelang. Richtigerweise müsste man aber wohl die staatliche Souveränität nicht im 16. Jahrhundert beginnen lassen, sondern (nur) die Durchsetzungsgeschichte. Ich würde aber trotzdem sagen, dass Besetzungen nichts an der Souveränität ändern, was sich ja z.B. daran zeigt, dass der Westfälische Friede mit deutschen Fürstentümern geschlossen wurde, diese Fürsten also offenbar als souverän angesehen wurden.
Also wäre die Ukraine nach der Besetzung der Russen weiterhin souverän?
Wenn die Besetzung beendet ist und die Gebiete wieder der Ukraine zugestanden werden, ja.
Also war Deutschland während der Besetzung ebenfalls nicht souverän? Sofern du auch hier für Herr Sperling antworten möchtest.
LG
Ja. Aber es ging in der Nachfrage eigentlich um "nach der Besetzung".
1. Oktober 1990: In New York unterzeichnen die Außenminister des „Zwei-plus-Vier“- Prozesses eine Erklärung, mit der die Vorbehaltsrechte der Alliierten ausgesetzt werden. Dadurch erhält Deutschland bereits vor Inkrafttreten des Zwei-plus-Vier-Vertrages seine volle Souveränität.
am 5. Mai 1955 wurde die Bundesrepublik Deutschland politisch souverän. Als souveräner Staat konnte sie von da an ohne Einmischung von außen über ihre Politik entscheiden.
Deutschland war nie ein Vasallenstaat
Ja, die DDR war ein Vasallenstaat
Die Ostblockstaaten hatten in der Regel nur wenig eigene Macht und mussten sich in grundsätzlichen Entscheidungen gemäß der Breschnew-Doktrin immer nach der Sowjetunion richten. Die DDR wurde dabei beschrieben als ein „Satellitenstaat, der im Kern auf der Präsenz des sowjetischen Militärs beruhte“, und dass die DDR als Satellitenstaat der Sowjetunion von dieser ihre eigene Souveränität habe ableiten müssen. Sie galt aber auch vor dem Hintergrund ihrer Anerkennung als UNO-Mitglied 1973 für den Westen „nach wie vor als Satellitenstaat der Sowjetunion“.
In den Geschichtsbücher der Sovietunion wird erzählt, dass die Nato Mitgliedstaaten in West Europa auch Vasallen der USA gewesen waren und heute es noch sind ?
Ich würde sogar noch weiter gehen und die Souveränität ab dem 16. Jahrhundert ansetzen. Dass danach Teile von Deutschand immer mal wieder in Kriegszeiten besetzt waren, spricht nicht gegen die Souveränität.