Seid ihr eher Mitläufer oder Selbstdenker?

12 Antworten

Die Frage hinkt, weil sie kein entweder/oder darstellt.

Ich bin durch Selbstdenken besser weggekommen und habe häufig die Glocken läuten gehört, wenn andere abgewunken haben, z.B. das Corona eine Pandemie wird, habe ich Jan/Feb 2020 schon gesagt.
Dass wir gerade eine Rezession haben, hat man mir gegenüber auch lange bestritten.
Und welche Motive meine lieben Mitmenschen antreibt, sieht man gern ein, wenn ich die Fakten ausbreite. Weiß auch nicht, warum andere da nicht drauf kommen. Sie glauben eben lieber.

Trotzdem bin ich ein Mitläufer, wenn der Lauf in die richtige Richtung geht. Prinzipiell dagegen zu sein, erinnert mich an Miesepeterschlumpf, der alles nicht mag, was andere mögen. Nein! Wenn ich das nicht ausprobiere, weiß ich ja nicht, was ich ablehne.

Im Strom schwimmt es sich definitv leichter, aber solche Ströme werden manchmal gelenkt und da kann man auch viel Geld einbüßen, wenn man zu vertrauensseelig ist und sich einwickeln lässt, weil man Selbst-Zweifel hat, gegen die Mehrheit anzutreten. Man hat auch nicht immer die Kraft zu strampeln oder die Dummen vor dummen Tun zu bewahren. Dann müssen sie eben ihre eigenen Erfahrungen machen - die sie schönreden.

Nein, ich lasse mir gene von weiseren und intelligenteren Menschen als ich es bin Ratschläge geben, denn das ist für mich, wie ich immer wieder feststelle, von großem Vorteil.

Das würde ich tatsächlich differenziert betrachten.

In der Wissenschaft und in der Technik wäre es sicher kontraproduktiv, wenn man immer alle bisherigen Ergebnisse und Pläne wegwerfen würde, nur um stets eigene, neue zu machen. Das wäre "das Rad immer neu erfinden" und würde keinen echten Fortschritt erlauben.

Zudem gibt es sicher Leute, von denen man etwas lernen kann.
Und Lernen ist nicht dasselbe wie "Mitlaufen", denn dazu gehört auch aktives Mitwirken und das Umsetzen in eine neue Zeit oder neue Umgebung.

In der Wissenschaft und in der Geschichte ist es durchaus sinnvoll zu wissen, "was bisher geschah" (und was bisher herausgefunden wurde).

Allerdings ist das Wissen um das Bisherige nicht alles. Ich finde schon, dass Selbstdenken wichtig ist - selbst dann, wenn die Ergebnisse nicht ganz perfekt sind (welche sind dies schon?). Daher mag ich auch Denkspiele wie Schach, da kann man eigene Ideen entwickeln (die eben manchmal auch schiefgehen).

Ich mache mir auch im Bereich Linguistik ein paar eigene Gedanken - das ist eher eine Art Hobby. Zudem bin ich ja von der Ausbildung her Chemiker, und das kann man auch mit einer Art Hobby verbinden (z.B. im Bereich der Untersuchung von Mineralien). Und selber etwas herauszufinden, macht viel mehr Spaß, als nur etwas zu lesen (wobei auch das wichtig sein kann).

Selbstdenker auf jeden Fall. Ich mache mir immer ein eigenes Bild und habe dann meine Ansicht zu gewissen Themen. Ein Schaf möchte ich ungern sein, welches alles glaubt was serviert wird und noch schlimmer, alles macht was einem vorgelebt wird. Viele schließen sich dem Mainstream an, aus Angst ausgegrenzt zu werden, oder weil sie einfach mit dabei sein wollen, im Mittelpunkt stehen wollen oder sie suchen Aufmerksamkeit. Das sind für mich arme Seelen. Denn ihre eigene Meinung ist das oft nicht.

Ich gehe oft komplett gegen den Strom, weil es der Strom ist (und der Strom einseitig fließt und wichtige teile des Lebens vernachlässigt)