Seenotrettung oder organisierte Schlepper-Kriminalität?

16 Antworten

"findet man da nur sehr schwer wirklich objektive Berichterstattung " - Und woher weißt du, dass die Berichterstattung, die du kennst, nicht objektiv ist?

"Diese Schiffe machen objektiv betrachtet auch das Geschäftsmodell der Schlepper [...] erst möglich." - Nein, denn dieses Geschäft gab es ja schon lange vor diesen Organisationen. Niemand, der flüchten will, würde das nicht tun, wenn es diese Organisationen nicht gäbe. Und kein Schlepper bracuht diese Organisationen, um Flüchtende abzuzocken.

"wo kommen die her, wenn die Organisationen kaum bekannt sind)" - Nur weil dir ganz persönlich gewisse Organisationen und Vereine nicht bekannt sind, ist das nicht für alle anderen Menschen auch so.


freejack75 
Beitragsersteller
 24.06.2018, 07:36

Vielleicht ist die Berichterstattung auch objektiv, ein paar Fakten werden ja immer wieder in den Raum geworfen (weniger Notrufe, trotzdem mehr "Rettungen"; Kritik von Frontex und mehreren Regierungen; ...):

https://www.bayernkurier.de/ausland/23402-zusammenspiel-mit-den-schleppern/

So wirklich tiefschürfend sind die Berichte jedoch nicht.

Zum Thema Bekanntheit: ich lehne mich mal aus dem Fenster und stelle fest, dass deutlich mehr Menschen "Ärzte ohne Grenzen", "Caritas" oder "Deutsches Rotes Kreuz" kennen im Vergleich zu "Jugend Rettet". Und Bekanntheit ist nun einmal ein wichtiger Bestandteil für die Finanzierung von NGOs. Und mit der organisierten Schlepperkiminalität wird sehr viel Geld verdient. Daraus kann man Vermutungen ableiten, was die Berichte auch tun. Ein objektiver Artikel sollte jedoch auf Fakten basieren, nicht auf Vermutungen.

0
hydrahydra  24.06.2018, 07:42
@freejack75

Es geht hier doch aber nicht darum, welche Organisation am bekannteten ist, sondern nur darum, bekannt genug zu sein, um Spenden und evtl. öffentliche Förderung zu generieren. Das ist kein Beliebt- oder Bekanntheitswettbewerb.

3
freejack75 
Beitragsersteller
 24.06.2018, 07:47
@hydrahydra

Beim Einwerben von Geldern ist es genau das -- Dir scheint das Geschäftsmodell von NGOs nicht bekannt zu sein.

Schaue Dir mal Greenpeace an, die machen sehr gerne Aktionen mit maximaler Öffentlichkeitswirkung. Eben weil die rechnen können und müssen, anders wäre das nicht finanzierbar.

0
hydrahydra  24.06.2018, 07:52
@freejack75

"Dir scheint das Geschäftsmodell von NGOs nicht bekannt zu sein." - LOL, ich hab lange genug ehrenamtlich gearbeitet, um mich da etwas auszukennen.

Wer eine Sache unterstützen will, der sucht sich dazu entsprechende Stellen, und spendet nicht einfach ein bisschen Geld an irgendeine Organisation, die mit dem Zweck, den er unterstützen will, nicht viel zu tun hat, aber eben bekannt ist.

Kurzum: Wenn ich Geld an Vereine spenden will, die Flüchtlinge aus Seenot retten, dann suche ich mir solche Vereine - und dann kenne ich sie auch. Nur, wer relativ ungezielt und einfach ganz pauschal 'den guten Zweck' unterstützen will - sei es jetzt Krebsforschung, Tierschutz, Umwelt... -, sucht sich dafür die bekannten üblichen Verdächtigen.

0

Die sogenannten Seenot-Hilfsschiffe kreuzen teilweise dicht vor der nordafrikanischen Küste. Werden sie gesichtet, dann setzen sich Massen in total überfüllten Booten in ihre Richtung in Bewegung.

Das ist dann pro forma zwar eine Seenotrettung, allerdings eine provozierte und das ist nicht akzeptabel.

Zu dem Gejammer über die abgewiesenen Schiffe muß übrigens auch gesagt werden, daß die italienische Küstenwache zeitgleich etwa 2000 Menschen aus dem Mittelmeer gefischt hat, die in echter Seenot waren.

Was die Hilfsschiffe diverser Organisationen betrifft sollte die EU sich mal über einen anderen Weg Gesanken machen. Die fahren nämlich unter irgendeiner Flagge. Mit Zustimmung des betreffenden Staates wäre es völlig legal ein solches Schiff zu entern, mit einer Prisenmannschaft in dessen Heimathafen zu verbringen und dort so lange festzuhalten, bis die juristischen Formalitäten gerichtlich geklärt wurden - ggf. es zu beschlagnahmen.

Es wird immer vor einem Rechtsruck der Gesellschaft gewarnt, aber die EU-Staaten waren vor 2015 keineswegs rechtsorientiert. Die Rückkehr zu jenem Status ist somit auch kein Rechtsruck.

Es steht allerdings zu befürchten, daß selbiger folgen wird, falls die Regierungen (besonders die deutsche) weiterhin ihrer Linie der nahezu unbegrenzten Aufnahme von Flüchtlingen folgen.

Um das zum wiederholten Mal klarzustellen: wir müssen die meisten Flüchtlinge nicht aufnehmen. Nur ungefähr 5 % haben einen Asylanspruch und etwa 30 % Anspruch auf subsidären Schutz. Da von den 30 % aber fast alle aus sicheren Drittstaaten kommen, müssen wir von denen nur die aufnehmen, die auf uns nach dem EU-Verteilschlüssel entfallen.

Würden wir z.B. nur 20 % der Flüchtlinge aufnähmen, dann wäre bereits das ein Ausdruck unserer humanitären Gesinnung. Was den Rest betrifft, so wäre es sinnvoll zuerst Camps in den nichteuropäischen Staaten zu finanzieren, um das Überleben der dort gestrandeten Menschen zu sichern und im zweiten Schritt in den Heimatländern dieser Menschen Hilfe zu leisten.

Es macht aber keinen Sinn alle erstmal ins Land zu lassen und sich deren heimatliche Probleme nach Deutschland/Europa zu holen.

Für Teile der Wirtschaft sind die Flüchtlinge zwar vorteilhaft, weil die hier ja versorgt werden müssen, aber das ist eine Milchmädchenrechnung, denn die Finanzierung erfolgt durch den Staat.

Die Flüchtlinge sind auch kein Potential auf dem Arbeitsmarkt, denn die meisten sind nicht derart ausgebildet, daß sie in einem Beruf tätig werden können und deutsch sprechen sie garnicht oder kaum verständlich. Wir bekommen somit nur eine Riesenmenge Hilfsarbeiter und künftiger Hartz-IV-Empfänger.


realfacepalm  25.06.2018, 08:45
Die sogenannten Seenot-Hilfsschiffe kreuzen teilweise dicht vor der nordafrikanischen Küste. Werden sie gesichtet, dann setzen sich Massen in total überfüllten Booten in ihre Richtung in Bewegung.

Das ist eine vielfach widerlegte falsche Behauptung.

http://faktenfinder.tagesschau.de/ausland/mittelmeer-139.html

https://www.heise.de/tp/features/NGOs-vor-der-libyschen-Kueste-90-der-Einsaetze-werden-von-Rom-ausgeloest-3782865.html?seite=all

Schade dass Du nicht nur auf fremdenfeindliche Propaganda und Hetze hereingefallen bist, sondern die auch noch weiterverbreitest.

5
nax11  25.06.2018, 09:36
@realfacepalm

Das obige wird von den Linken gerne verniedlicht, allerdings nicht von allen (S.Wagenknecht). Es ist aber eine Tatsache, die von den diversen im Mittelmeer tätigen, offiziellen Rettungsschiffen dokumentiert ist.

Davon mal abgesehen ist es keine fremdenfeindliche Hetze Tatsachen zu benennen. Und eine Tatsache ist es nun mal, daß Deutschland seit 2015 mehr Flüchtlinge aufgenommen hat als die gesamte, übrige EU und das ist nun mal ein untragbarer Zustand.

Es ist auch ein finanzielles Desaster: jeder Flüchtling kostet Deutschland ungefähr 50 € pro Tag. Die Finanzierung externer Auffangcamps und noch besser, Hilfe in den Herkunftsländern hingegen nur 1 bia 2 €

Bei der ganzen Diskussion vermisse ich bei den Befürwortern offensichtliche Mängel in der Mathematik. 200.000 pro Jahr (GroKo) bedeuten 2 Mio. in 10 Jahren, was man beliebig in die Zukunft hochrechnen kann.

Da derzeit weltweit zirka 60 Mio. Menschen aus irgendeinem Grund auf der Flucht sind und da diese Zahl kontinuierlich, steigt sollte jedem klar sein, daß die EU die garnicht alle aufnehmen kann.

0
realfacepalm  25.06.2018, 09:38
@nax11

"Es ist aber eine Tatsache, die von den diversen im Mittelmeer tätigen, offiziellen Rettungsschiffen dokumentiert ist."

Na dann verlinke doch nachprüfbare BELEGE dazu. Wieee, kannst Du nicht? Dann ist es nicht passiert.

2
nax11  25.06.2018, 11:00
@realfacepalm

Kann ich - muß ich aber nicht - benutz' doch mal Google, oder grab dich durch die diversen Mediatheken.

Es gibt aber auch persönliche Erfahrungen, z.B. wenn mich Immigranten, die seit 20 J. in Deutschland leben, fragen, ob die Deutschen total bekloppt sind soviele Menschen ins Land zu lassen!?

Ich habe mir auch einige Camps angesehen - Zeltlager, in denen die Flüchtlinge monatelang untergebracht waren - das ist inhuman!

Und - ganz wichtig - Merkels Alleingang 2015 war nicht mit unseren EU-Partnern abgesprochen. Deren Solidarität für deutsche Fehler, die wir offenbar nichtmal zu korrigieren bereit sind, zu verlangen, ist paradox!

0
realfacepalm  25.06.2018, 11:44
@nax11

Sorry, ICH soll Belege für DEINE Behauptungen suchen? Vergiss es.

Entweder Du lieferst Belege oder Du ziehst Deine Behauptungen zurück. So einfach ist das.

2
nax11  25.06.2018, 20:38
@realfacepalm

Falsch! Die entsprechenden Links habe ich schon so oft in älteren Beiträgen gepostet, daß mir inzwischen jede Motivation abgeht die Faulheit mancher User zu unterstützen!

Also - die von dir gesuchten Links sind auf GF online

0
realfacepalm  26.06.2018, 01:07
@nax11

Klar. Märchen erzählen, und wenn man festgenagelt wird, beleidigend Richtung "zu faul zum Suchen" werden.

0
Geraldianer  25.06.2018, 09:26
Die Flüchtlinge sind auch kein Potential auf dem Arbeitsmarkt, ...

Wenn ich so viele geballte Fakenews lese, frage ich mich, ob so ein Flüchtling nicht doch auf unserem Arbeitsmarkt gebraucht wird.

4

Wie viel Migranten, echt tolles Wort, will man denn Aufnehmen? 100 Millionen? Man muss diese Menschen auch adäquat unterbringen und versorgen und in der BRD hatten wir schon mit 1 Million Menschen schwierigkeiten...

Wie wäre es, wenn Länder wie Nigeria, das Steuergeld und Gelder durch Rohstoffverkäufe ihren Bürgern geben? In Nigeria könnte es 4 spurige Autobahnen geben und Hochgeschwindigkeitstrassen zwischen den Großstädten. Wie wäre es, wenn wir aufhören unseren Wohlstandsmüll nach Afrika verklappen. Aber wir regen uns über sttinkende, Kreuzfahrtschiffe in unseren Häfen auf. Im gleichem Atemzuge ist den Weltverbesserern egal, ob Kinder in Müllbergen nach verwertbarem Müll suchen. Oder das die Rosen von Aldi, die vorne an der Kasse sind, aus Ostafrika importiert sind die unter unmenschlichsten BEdigungen produziert wurden.

Wie wäre es, wie Frau Merkel es immer nur ankündigt, mal Anfangen, die Fluchtursachen bekämpfen und die Länder Afrikas als gleichberechtigte Handelspartner ernstnehmen.

Diese Schiffe machen objektiv betrachtet auch das Geschäftsmodell der Schlepper ... erst möglich.

Das ist für mich eine sehr befremdliche Sichtweise. Es geht doch hier um die Rettung von Menschenleben.

Möchtest du Menschen ertrinken lassen, um den Schleppern eins auszuwischen? Oder am besten noch medienwirksam die Versenkung eines überladenen Flüchtlingsbootes durch ein europäisches Kriegsschiff auf Youtube posten, damit bloß niemand mehr her kommt.

Schlepperbanden bekämpft man nicht auf See. Die einzig sinnvolle Möglichkeit ist doch in den Flüchtlingsländern Perspektiven zu schaffen, dass die Menschen dort nicht weg wollen.


freejack75 
Beitragsersteller
 24.06.2018, 07:44

Meine Aussage ist ein objektiver Fakt, keine Sichtweise. Und ich treffe damit keine Aussage, ob mir dieser Fakt nun gefällt oder nicht. Die restlichen Ausführungen "möchtest du Menschen ertrinken lassen" sind reine Rhetorik, die führen hier nicht weiter.

Meine Frage zielt auch nicht in diese Richtung, sondern ob das Thema wirtschaftliche Verflechtung von NGOs aus der dritten Reihen mit Schlepperorganisationen mal tiefergehend beleuchtet wurde. Die typische Berichterstattung wirft hier nur Vorwürfe + statistische Indizien in den Ring. Das reicht nicht. Wenn es organisierte Kriminalität sein sollte, dann muss man dem nachgehen, und dort ansetzen.

3
bartman76  24.06.2018, 07:47
@freejack75

Deine Aussage ist kein Fakt, allenfalls eine Behauptung.

Mit Objektivität hat das meiner Meinung nach nichts zu tun, sondern nur mit einer Meinung.

2
freejack75 
Beitragsersteller
 24.06.2018, 07:53
@bartman76

Das man mit einem überladenen Schlauchboot, was nicht mal genug Treibstoff hat um viel weiter als internationales Gewässe zu kommen, nur eine sehr geringe Wahrscheinlichkeit für eine erfolgreiche Hochseeüberfahrt hat ist kein Fakt?

1
hydrahydra  24.06.2018, 07:56
@freejack75

bartman76 hat sehr deutlich zitiert, was kein Fakt, sondern deine Sichtweise ist. Und das ist eben nicht "Das man mit einem überladenen Schlauchboot, was nicht mal genug Treibstoff hat um viel weiter als internationales Gewässe zu kommen"... Also bitte...

3
bartman76  24.06.2018, 07:59
@freejack75

Ich verstehe nicht, was das mit Seenotrettung zu tun hat. Möchtest du damit sagen, dass sich Schlepperbanden hier tatsächlich Gedanken machen, was mit ihren Kunden passiert? Meinst du es ist deren Ziel, dass die Flüchtlinge gerettet werden, in der Hoffnung Stammkunden zu gewinnen?

Es ist diesen Menschen in erster Linie egal, was mit den Flüchtlingen passiert. Sie haben ihr Geld. Klar ist es "Werbung" für ihr Geschäft, wenn Flüchtlinge gerettet werden. Aber es ist alles andere als eine Notwendigkeit.

2
Udavu  25.06.2018, 16:10

Australiens konsequente NO WAY-Politik führte innerhalb weniger Wochen dazu,das sich keine Menschen mehr auf den gefährlichen Seeweg begaben,weil NULL Chance auf illegale Einwanderung besteht !

So entzieht man Schleppern die Grundlage,weil niemand für ERFOLGLOS viel Geld zahlen will !

0
bartman76  25.06.2018, 16:50
@Udavu

Ja, und deswegen lassen wir sie alle ertrinken. Darum geht es hier nämlich und nicht um eine grundsätzliche Einwanderungspolitik.

3
Dorfmama  28.06.2018, 23:20
@Udavu

Australien ist eine Insel. Schon mal drüber nachgedacht?

1
zetra  27.07.2019, 13:19
@Udavu

Und das sterben auf dem Meer haett auch ein Ende damit.

Eine Frage, wie lange das noch auf dem Mittelmmeer so gehen soll, wurde geloescht?

1

Kriminalität ... das wahre Verbrechen sind die Ursachen, dass Menschen ihre Heimat, Familien und alle sozialen Bezüge hinter sich lassen müssen, weil die späten Folgen der maßlosen Ausbeutung in der Kolonialzeit und der andauernden Benachteiligung seither sie dazu zwingen.

Die instabilen Strukturen in den Herkunftsländern, die nun zusammenbrechen und Menschen zur Flucht zwingen, gibt es nicht aus Zufall.

Zweifelsohne sind die meisten Schlepper kriminell in dem Sinne, dass sie gegen völlig überzogene Preise eine höchst unzuverlässige Leistung anbieten. Der Transport von Menschen an sich kann in meinen Augen dagegen nicht kriminell sein. Damit ist bei seriös arbeitenden Hilforganisationen von kriminellem Handeln doppelt nicht zu reden.