Schwester will keinen Kontakt - was soll ich tun?
Ich bin 35, meine Schwester 33. Sie hat zwei Kinder (1 und 5), einen netten Freund und wir wohnen in derselben statt, wie auch unsere Eltern.
Unsere Beziehung war bis zur Pubertät normal - was auch immer das heisst. Wir standen aber immer ziemlich in Konkurrenz miteinander, vor allem meine Schwester hatte (und hat?) IMMER das Gefühl, zu kurz zu kommen. Als wir Tennager waren, wurde unsere Beziehung schwierig, sie terrorisierte regelmäßig meine Freunde und Freundinnen und die Familienmitglieder (durch Rumschreien, Gewaltausbrüche, Attacken gegen Gegenstände, Zerschlagen von Glasscheiben, Werfen von Dingen vom Balkon etc.). Ihr Verhalten war für mich schwierig einzuschätzen, dieselbe Situation konnte glimpflich abgehen aber konnte aus eskalieren. Sehr anstrengend. Meine Eltern waren NICHT in der Lage, irgendwas dagegen zu halten.
Vor ca. 10 Jahren endete der Kontakt zwischen uns aufgrund einer Lapalie (Die Frage war, wer von uns in unsere Ferienwohnung fahren könnte, ich sagte sie könne fahren, sie wurde sauer, weil ich ihr immer entgegenkomme oder so, weiß ich nicht mehr so genau) .Sie schmiß wieder wegen die Türen und ging und ich dachte mir: mal sehen, wann sie sich meldet.... sie meldete sich nur nie wieder und boykottierte von da an jeglichen Kontaktversuch meinerseits. Teilweise mit höhnischen oder abwertenden Kommentaren ("Ach echt, DU studierst?").
Zu ihren Geburtstagen schicke ich meinem Vater immer was mit für sie, aber da kam nie was von ihr. Was soll ich tun? Wie kann ich mich damit abfinden?
5 Antworten
Ich denke, es ist gesünder, den Kontakt zu unterlassen wenn jemand so offensichtlich nicht interessiert ist.
Besser kein Kontakt als nervenaufreibend streiten-versöhnen-streiten-versöhnen.
Es ist schmerzhaft, aber wenigstens ist es ein Status quo, an den man sich mit der Zeit gewöhnen kann. Glaube mir, KOntakt haben und immer einen Ausbruch fürchten müssen ist viel anstrengender, herzbrechender und trauriger. Tu dir das lieber nicht an.
dazu muss man sagen, dass Mütter mit kleinen Kindern sowieso meist nur für ihre Familie zeit habenund für nichts anderes.
Entweder du wirst babysitter, oder sonst bist du einfach ein zusätzlicher Stressfaktor für sie, auch wenn du ihr sehr nahe bist. Umso mehr, wenn die Beziehung in der Vergangenheit kompliziert war...
Gar keinen Kontakt zu haben ist schwierig, weil wir ja dieselbe Familie haben. Meine Eltern leiden auch unter ihrer Abwehr mir gegenüber, sind aber nicht in der Lage, dem irgendwas entgegenzuhalten -wär ja auch zu spät jetzt. Der Aufwand, uns nicht zu treffen, ist höher, als wenn wir uns über den Weg laufen könnten.
Es gibt bestimmt einen Grund, den sie hat...Irgendetwas beunruhigt sie heftig...Vielleicht solltest du ihr mal einen brief schreiben in dem du sie bittest, vernünftig miteinanderer zu reden, damit sie dir ihre ganzen sorgen anvertrauen kann..
Ja klar, verstehe schon, aber du kannst dir ziemlich sicher sein, dass sie so zu dir ist, weil sie ein ganz bestimmtes problem mit dir hat und solange ihr nicht darüber redet, wird sich nichts ändern...deswegen bin ich der meinung dass ihr euch mal ordentlich aussprechen solltet..viel glück :-)
Weißt du, ich habe selbst ja gar kein Problem. Ich habe keinen Grund, mich aufzuregen. Mir geht es gut in meinem Leben.
...wenn da nur nicht diese Terror-Schwester wäre. Das hört sich krass an, aber genau so fühlt sich das für mich an.
Ich habe meiner Schwester auch gar nichts vorzuwerfen - außer ihre Fiesheiten mir gegenüber. Es geht eben irgendwie nur um sie, sie diktiert mit ihrer Aggression das gesamte Geschehen.
Da kannst du erst einmal gar nichts machen. Wenn sie keinen Kontakt mehr haben moechte, dann musst du es aber akzeptieren wie es ist.
Eines Tages wird sie dann wieder Kontakt haben wollen, denn du bist ihre Schwester, also ein enges Familienmitglied. Nur bedraengen sollterst du sie nicht.
Sie muss lernen mit ihren Gefuehlen und den Wutausbruechen fertig zu werden, dies ruehrt ja noch aus ihrer Kindheit und Teenagerzeit her.
Ob sie tatsaechlich vernachlaessigt wurde sei einmal dahingestellt. Aber das was man negartives erlebt hat in der Kindheit schleppt man immer wieder mit heurm bis an sein Lebensende.
Ich spreche da aus Erfahrung, aber ich musste leider bei mir feststellen, das es nichts gebracht hat, das ich meinen Eltern alles einmal geschrieben habe, wie ich meine Kindheit empfunden habe und auch mein spaeteres Leben. Ich bin mittlerweile 55 Jahre.
Das einzigste was helfen wuerde, wenn ihr beide euch einmal aussprechen koenntet und das mithilfe einer neutralen Person, der die Wogen schlichten koennte, wenn es hefitg wird.
Deine Schwester muss sich aussprechen koennen, auch wenn es hart fuer dich wird mit ihren Vorwuerfen. Dann musst du ihr aus deiner Sicht alles erklaeren. Aber es darf dann nicht so enden, das ihr euch wieder verkracht und wieder getrennte Wege geht. Ihr muesst euch gegenseitig versoehnen koennen.
Ich wuensche fuer euch beide, das ihr das schafft und wuensche Dir noch ein schones Weihnachtsfest.
Ich kenne ihren größten Vorwurf: Ich sei immer bevorzugt worden. Das ist für mich nicht hart. Ich kann dazu gar nichts sagen. Ich finde einfach, ich bin für diesen Vorwurf nicht die richtige Ansprechpartnerin.
Hab ein ähnliches Problem wie du. Meine Geschwister meinen auch, dass sie in ihrer Kindheit zu kurz gekommen sind. Nur ich hätte es gut gehabt. Lange hatte ich Schuldgefühle. Sie haben sich mit dieser Meinung gut eingerichtet und mir ging es schlecht. Mittlerweile habe ich meine Schuldgefühle abgelegt und lasse mehr oder weniger links liegen. Sie sind mir egal. Ich kümmere mich um mich und um meine Kinder und meine Familie. Sie haben ihre Probleme auf mich projeziert, und ich habe das angenommen. So einfach war das. Schätze bei deiner Schwester ist das ähnlich. Da hilft alles Reden nichts, ganz im Gegenteil. Vielleicht konnte ich dir ein wenig helfen. Gerhard14
Danke! Mich beruhigt es schon zu hören, dass es anderen Leuten ähnlich geht. Ich hab mich auch immer latent schuldig gefühlt, aber schon vor langem verstanden, dass ich das nicht bin. Sie projeziert ihre Probleme auf mich, so kommt es mir wirklich vor. Sich davon abzugrenzen ist für mich wirklich richtig, richtig hart.
suche ein gespräch
Ich habe ehrlich gesagt ein bisschen Angst vor ihr. Ich habe die letzten 10 Jahre immer nur zynische Kommentare von ihr bekommen, abwertende Sprüche. Ich muss mich auch irgendwie schützen. Einfach "ein Gespräch suchen" ist kaum möglich. Ich wüsste nicht, wie.
Ich will ehrlich gesagt nicht, dass sie mir "alle ihre Sorgen anvertraut", immerhin überzieht sie mich mit Häme. Ich will einfach nur, dass sie mir nicht mehr aus dem Weg geht, vielleicht sogar auf meine mittlerweile dünner werdenden Kontaktversuche reagiert und dass sie einigermaßen freundlich zu mir ist.