Soll ich den Kontakt zu meiner narzisstischen Mutter abbrechen?

MaMaStef  25.02.2025, 12:26

Wäre die nächste Therapiesitzung nicht der geeignetere Ort für diese Frage?

verreisterNutzer 
Beitragsersteller
 25.02.2025, 12:29

Diese Frage beantwortet mein Therapeut nicht, weil er mir in meine Entscheidungen nicht reinreden darf.

5 Antworten

Ich beziehe mich auf deine Antwort meiner Nachfrage:

Natürlich kann dir dein Therapeut die Antwort nicht abnehmen, jedoch durchaus dabei unterstützen, durch den Prozess der Entscheidungsfindung zu gehen.

Je nachdem welche Therapieform du nutzt, sollte dafür Raum sein. Wenn nicht, gibt es diverse andere Möglichkeiten, dich in dieser sehr sensiblen Frage begleiten zu lassen.

Aus meiner Erfahrung heraus, tummeln sich in diesem Forum sehr viele Menschen, welche mit plakativen Antworten Punkte sammeln möchten. Daher mein Verweis an deine Therapie.

Um auf deine gestellte Frage Bezug zu nehmen:

Hut ab, wie weit du in deinem Reflexionsprozess bist. Es hat dich allein bis zu diesem Punkt sicher unglaublich viel Kraft gekostet. Herzlichen Glückwunsch zu deiner Stärke und zu deinem Ja zum eigenen Leben :)

Du hast bereits viele Dinge ausprobiert, um die Situation zwischen deiner Mutter und dir in eine Beziehungsebene zu bringen, die dir wieder mehr Kraft gibt (statt sie dir zu nehmen). Ich lese aus deinem Text viele Sehnsüchte und Wünsche heraus. Vielleicht könnten genau diese in formulierter Weise hilfreich sein, mit deiner Mutter in eine andere Form des Gespräches zu kommen.

Vor allem, wenn man in einer Beziehungssituation steckt, ist es oft schwierig, neue Ansätze einzubeziehen. Je offener und klarer die jeweiligen Bedürfnisse und auch Wünsche kommuniziert werden, desto eher können auch eingefahrene Muster durchbrochen werden. Inwieweit du deine sehr privaten Dinge hier so öffentlich darstellen möchtest, sei dahingestellt.
Ich möchte eine Perspektive auf deinen Kerngedanken einbringen: Es geht im ersten Moment weniger um eine Entscheidung darüber, ob du den Kontaktabbrechen "sollst", sondern vielmehr darum, dass du eine Veränderungsnotwendigkeit spürst, - der Gedanke "Kontaktabbruch" ist eine (extreme) Form der Veränderung, die du allein kontrollieren kannst. Im ersten Moment verbindest du damit ja auch viele positive Konsequenzen.
Deine Zweifel an der Richtigkeit dieser Option zeigen gleichzeitig, dass weitere Bedürfnisse damit jedoch noch keine Beachtung fänden, die negativen Konsequenzen vielleicht also gar kein Gleichgewicht herstellen würden.

Die Frage ist nun also, wie du mit diesem Ungleichgewicht verfahren möchstest und ob du im Moment die Kraft übrig hast, hier in die Umstrukturierung zu gehen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Trainerin f. bedürfnisorientierte Persönlichkeitsentwicklung

Hallo Charlotte, das ist ein leider häufig. Normalerweise rate ich, den Blick nach vorne zu richten, die Mutter nicht zu verurteilen und einfach die volle Verantwortung für sich zu übernehmen.
Nur glaube ich, dass Du schon auf diesem Weg bist. Geh ihn einfach weiter. Dafür wünsche ich Dir viel Kraft und ja, Du darfst Dir die Distanz zu Deiner Mutter nehmen, die Du brauchst.

Das wird im Alter nicht besser werden. Deine Therapie wird Deine Mutter auch nicht ändern. Wenn sie Dir nicht gut tut, dann beschränke den Kontakt aus Nötigste. Und irgendwann musst Du ihr erklären, warum das so ist. Ihre Träume sind nicht Deine und Kinder werden ja so schnell groß..

Ich weiß es ist eine sehr schwierige Entscheidung, aber du musst SOFORT den Kontakt beenden. Wie du selber sagst, sie tut dir nicht gut, manipulativ und denkt nur an ihr Wohlbefinden. Es ist deine Mutter ja, aber du musst dich in Schutz nehmen bevor es schlimmer wird. Tut mir leid dass ich sowas sagen muss aber sie ist sehr bösartig und wird alles dafür tun, damit du lebenslang nach ihre Pfeife rumtanzst. Alles Gute und viel Kraft🍀🥰

Mein bester Rat setzt hier an:

In mir ist immernoch so eine große Hoffnung, dass sie sich irgendwann ändert.

Du bist fast 30, heißt sie ist wahrscheinlich über 50. Sie hat die Hälfte ihres Lebens hinter sich. Wenn sie irgendein Interesse daran hätte, sich zu ändern, hätte sie das schon lange getan. Sie will so bleiben, und dann wird sie auch so bleiben.

Lass die Hoffnung los. Ich kann absolut verstehen, dass du lieber eine Mutter hättest, die weniger grausam ist. Das wird mit ihr nix. Sieh sie, wie sie ist, und nicht, wie du sie gern hättest. Und das bedeutet auch, du schuldest ihr gar nichts.