Schwester Transgender, ich allerdings Lgbtq-unfreundlich was tun?

7 Antworten

Ich würde lieber gar nichts dazu sagen. Sonst machst du eure Beziehung für immer kaputt.

Er kann nichts dafür, dass er sich so fühlt. Für ihn gibt es keinen anderen Weg, als diesen Weg zu gehen und seine Gefühle auszuleben. Wenn du damit nicht klarkommst, ist das schade. Denn anders geht es nicht.

Was der Sinn solcher Paraden ist? Dass die Leute erstens verstehen, dass da ein hoher Leidensdruck bei den Betroffenen ist, der durch die Gesellschaft ausgelöst wird, dass zweitens die Gesellschaft sieht, dass das keine seltene Ausnahme, sondern eigentlich recht normal ist und drittens, dass Leute einfach endlich mit dem Thema konfrontiert werden und checken, das ist zu akzeptieren.

Kannst ihm deine Meinung dazu ja so sagen, denn nicht jeder hat die selbe Einstellungen zu zb so einem Thema und man kann einen nur schlecht umüberzeugen. Bleib aber am Ende immer Respektvoll, werd nicht ausfallend und zeig einfach nur deine Distanz zu der Angelegenheit weil es kann sich keiner zwingen, das zu unterstützen, da das kein Gesetz ist man müsse die alle Unterstützen. Letztendlich wäre es moralischer gewesen, wenn du wenigstens aus Geschwisterbindung, du deine Unterstützung auch wenn’s nur Beistand ist, nur deswegen sogar angeboten hättest, aber ganz am Ende, musst du dein Bruder/ Schwester so hinnehmen wie er sie sich verändert und am Ende sein wird. Niemals einen wegen seiner Identität verurteilen weil man sucht sich das nicht mal eben so aus, meistens ist ein Transgender wirklich einfach im falschen Körper geboren oder er merkt erst später, dass er sich eher als anderes Geschlecht sieht und nicht als das jetzige. Das kann einer nicht wirklich wollen, nur allein durch Einfluss der CSD Gemeinde aber wenn man irgendwie zu LGBTQ gehört, ist das beim CSD vorallem eine große Gemeinde, wo man sich verstanden fühlt und man sich halt dann auch damit einfach identifiziert, wenn einem immer wichtig ist, für seine Rechte und Gefühle + Identität zu kämpfen und sich dafür einzusetzen, wenn man deswegen benachteiligt oder unmenschlich behandelt wird.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

SteirerWolfi 
Beitragsersteller
 07.08.2022, 15:17

Danke. Ich werd mich bemühen sie/ihn etwas zu unterstützen und es ihr/ihm schonend und respektvoll beizubringen.

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Sei halt ehrlich. Bringt sonst eh nichts. Effektiv sagst du deinem Bruder (und hier fängts schon an, er ist ein Transmann, keine ehemalige Frau - das ist Gewohnheitssache, aber prinzipiell solltest du darauf hinarbeiten nur noch er/ihm usw... zu benutzen), dass du ihn nicht akzeptierst wie er ist, sprich: du lehnst ihn ab. Da gibts keine wirklich schonende Variante.

Du musst nicht zu Paraden gehen, das ist kein Problem. Reds einfach nicht schlecht, das genügt schon. Aber die Geschlechtsumwandlung wird wichtig für deinen Bruder sein. Man macht sowas, so einen intensiven Eingriff, nur wenn man wirklich leidet.

Ganz ehrlich, wenn du irgendwie für ihn was machen willst, versuch deine Einstellung zu überdenken und daran zu arbeiten. Ist halt wirklich die Frage was dir wichtiger ist: Dein Bruder oder deine Einstellung. Und dass dir dein Bruder schon wichtig ist merkt man, weil du nicht einfach behauptest dass es noch deine Schwester ist. Ich hoffe, für euch beide, dass du da ansetzt und weiter machst, und weiter Verständnis für deinen Bruder aufbringst. Und halt nicht sagen, dass du es nicht akzeptierst, sondern dass du dir halt schwer tust, und es etwas Zeit brauchen wird, bis du damit klar kommst.

Ich könnte dir weiterhelfen, was das Verständnis gegenüber Transgenderpersonen angeht und euch somit helfen, eine gute Geschwisterliche Beziehung zu wahren. Das Problem bei deiner Fragestellung ist nämlich, dass man es niemanden besonders schonend beibringen kann, dass man die Identität der anderen Person nicht annimmt. Es fühlt sich so ähnlich an, wie wenn die Leute, die dir wichtig sind, dich alle Annelise nennen würden und dir die Haare flechten wollen (wenn ich das jetzt mal in Klischees ausdrücken darf) und das aber total ernst meinen und nicht nur zum Spaß.

Was viele Leute nicht kommunizieren, weil sie den Diskussionsfokus lieber auf andere Dinge legen, ist dass Genderdysphorie (Transgender-sein) tatsächlich biologische Ursachen hat, die nicht mit Psychoterapie beseitigt werden können (wäre das möglich dann würde sich ja niemand freiwillig Umoperieren lassen).

Wenn du möchtest, dass ich die Biologie dahinter weiter ausführe oder wenn du deinen Standpunkt gegen LGBT weiter erläutern möchtest, kanmst du gerne antworten.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

SteirerWolfi 
Beitragsersteller
 07.08.2022, 15:18

Danke alles klar! 👍

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Zephyrion03  07.08.2022, 16:19
@SteirerWolfi

Die Sache ist, die menschliche DNA besteht aus sehr vielen Genen, die allesamt das innere und äußere Geschlecht einer Person beeinflussen. Es gibt nicht "DAS" Gen oder "DAS" Cromosom, das bestimmt, dass jemand komplett männlich oder weiblich ist. (Beispielsweise gibt es sogar Leute, die trotz XY-Cromosomen biologisch weiblich sind und Leute, die trotz XX-Chromosomen biologisch männlich sind, weil sich während der Zellteilung der Samen- und Eizellen Gene von einem auf das andere Chromosom übertragen können oder Gene schlichtweg mutieren können.)

Jedenfalls gibt es viele Gene, die das innere und äußere Geschlecht beeinflussen und es kann sein, dass einige davon mutieren und andere nicht. Deswegen kann es sein, dass man sich im Kopf, in den Verhaltensweisen und in den Bedürfnissen zB. männlich fühlt, allerdings die Gene für das äußere geschlecht sagen: "du bist biologisch weiblich." Dieses Gefühl "ich bin männlich" obwohl der weibliche Körper besteht, ist also nichts rein psychologisches, sondern biologisch begründet. Deswegen kann ein Besuch beim Psychologen auch die Genderdysphorie nicht behandeln.

Welche Gene alles mutieren oder von den Eltern übernommen werden müssen, damit Genderdysphorie auftritt ist noch nicht zu 100% geklärt, aber es wurden schon einige Gen-Gemeinsamkeiten zwischen Transgendern gefunden.

Dazu muss man noch sagen, dass Gene mutieren ist nichts unnatürliches, sondern der Grundstein unserer Existenz. Durch zufällige Mutationen, die sich durchgesetzt haben, sind alle Lebewesen-Arten auf unserem Planeten entstanden und auch, dass jemand blaue Augen hat, obwohl alle in der Familie Braune haben, könnte folge einer Genmutation sein.

Leute mit Genderdysphorie sind nun meistens unglücklich, weil sie sich im eigenen Körper unwohl fühlen. Unsere Psyche können wir Menschen nicht ändern (jedenfalls nicht wenn die psychischen Probleme im Erbgut verankert sind). Was diese Leute aber ändern können, ist ihr äußeres Erscheinungsbild und zu gewissen Teilen auch ihr äußeres Geschlecht, damit sie sich im Körper wohlfühlen und auch andere ihr "wahres" Geschlecht erkennen und anerkennen (also somit ihre Identität anerkennen. Niemand, dessen Identität nicht akzeptiert wird, fühlt sich gut, egal ob es dabei ums Geschlecht geht oder um etwas anderes.) Warum sollte man die Leute also nicht dabei unterstützen, das zu tun, mit dem sie ein glücklicheres Leben führen können? Im Fall einer richtigen (von Psychologen bestätigten) Genderdysphorie wäre das eine operative Geschlechtsangleichung.

Wenn du deinen (jetzt Bruder?) dennoch nicht unterstützen willst, könntest du ihm sagen, dass du ihn nicht aktiv unterstützen möchtest, weil du dir noch nicht sicher bist, was das alles für Auswirkungen haben wird, aber dass du ihn immer lieb haben wirst, egal wofür er sich entscheidet. Dabei anzuerkennen, dass er ein "er" ist und auch als solchen über ihn zu reden (falls du das nicht sowieso schon tust) tut für den Anfang auch schon ganz viel. Lass ihn sich einfach akzeptiert fühlen.

Ich weiß, es gibt viele LGBT-Themen, Sexualitäten und Geschlechteridentitäten, die total unnötig und unlogisch sind, was mich auch selber nervt, aber so die Kernsachen wie zB. Homosexualität, Bisexualität und Transgender gehören tatsächlich zu den wissenschaftlich fundierten und sinnvollen Sachen.

Wenn du Fragen hast oder etwas dazu sagen willst, kannst du gerne nochmal schreiben. Ich hoffe der Kommentar hat geholfen.

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SteirerWolfi 
Beitragsersteller
 07.08.2022, 16:25
@Zephyrion03

Ähh, danke das war sehr ausführlich und informativ😅👍

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Was soll ich nun tun um ihr/ihm möglichst schonend beizubringen dass ich sie/ihn dabei nicht unterstützen werde und von so etwas nichts halte?

Bleib bei der Wahrheit. Dein Bruder (wenn ich das richtig verstanden habe) sollte wissen, wie du denkst, und daraus Konsequenzen ziehen können.


SteirerWolfi 
Beitragsersteller
 07.08.2022, 14:46

Danke, werde ich machen

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