Extrem homophobische Kommentare im Unterricht, wie reagieren?
Ich bin in der neunten Klasse eines Gymnasiums, und bin zu meiner gesamten Klasse (als einzige) als bisexuell geoutet. Zum Zeitpunkt meines Outings habe ich kaum negatives Feedback bekommen (obwohl wohl laut meinen Freunden über mich gelästert wurde).
Jetzt reden wir allerdings im Unterricht über LGBTQ und dabei gab es sehr krasse Aussagen. Beispiele:
(Eine Transfrau spricht über wie ihre Transition ihre mentale Gesundheit betrifft) „Ja, ich kriege Depressionen weil du existierst“
(Direkt an mich gerichtet) „Eigentlich würden alle LGBTQ allen was gutes tuen, wenn sie einfach sterben würden“
(In lauter Diskussionsrunde) „Wenn man mit einer Prideflag rausgeht ist das ja so als ob man mit einem Tshirt rausgeht, auf dem steht „ich hasse Juden“, man muss erwarten verprügelt zu werden.“
So wie ich das mitbekommen habe kommen die Aussagen entweder aus katholisch christlichem Hintergrund oder aus Genervtheit daran, „dass sie es einem andauernd in die Fresse schieben.“
Der Lehrer tut leider nichts, die Klasse traut sich nichts zu sagen/unterstützt die Meinung und ich will das irgendwie nicht so stehen lassen. Was sollte ich tuen?
8 Antworten
Wenn Du dich traust, bereite einen Vortrag vor. Stell Dich vor die Klasse und sprich über moderne Zeiten, Toleranz und all die Gesetze, die in den letzten Jahren neu erlassen wurden, um es LGBTQ zu erleichtern. Mach in Deinem Vortrag klar, dass Du kein Alien bist, sondern ein Mensch, der viele Rechte hat.
Frag Deine Klasse am Ende Deines Vortrages, ob sie wirklich noch in der Vergangenheit denken wollen - oder modern werden wollen. Konservativ war gestern. Die eigene Meinung ist Gold wert!
Du brauchst die Obrigkeiten auf Deiner Seite: Wende Dich an Deinen Klassenlehrer - zur Not auch an den Direktor! Es kann nicht sein, dass es in der Politik richtigdenkende Menschen gibt und in einer Schule nicht! Gerade deshalb muss das Thema in Deiner Klasse behandelt werden! Sobald Du Deinen Vortrag fertig hast, besprich den Inhalt mit Deinem Klassenlehrer - oder auch Eurem Vertrauenslehrer!
Beim Vortrag musst Du natürlich souverän und sachlich auftreten.
Das Problem habe ich auch in meinen Umfeld schule etc. ich kann nachvollziehen wie es dir geht aber Deutschland ist (in manschen teilen Leider) Meinungsfreiheit d.h. du darfst halt eigentlich hinter deine Aussage stehen auch wen sie Kritisch sind, die andere Sache ist ob sie rechtlich verfolgt wird Lass dich nicht unterkriegen viele musten / müssen da durch, den schmerz und das Leid (Beleidigungen, Dumme Kommentare oder sogar Prügel) hinzunehmen weil das anscheinend einigen Egal ist
Mein Tipp Lass dich nicht unterkriegen
LG~Jason
„Eigentlich würden alle LGBTQ allen was gutes tuen, wenn sie einfach sterben würden“ - was sagt der Lehrer denn dazu ???
„Wenn man mit einer Prideflag rausgeht ist das ja so als ob man mit einem Tshirt rausgeht, auf dem steht „ich hasse Juden“, man muss erwarten verprügelt zu werden.“ - Ja aber, das ist doch eher Kritik an der Homophobie??
Der Lehrer tut nichts? Geh zur Vertrauenslehrerin oder zum Rektor?
Oder sprich diesen Lehrer mal unter vier Augen darauf n.
Also diese Aussagen sind ja wirklich extrem kritisch und teilweise auch strafbar, denke ich. Vor allem die letze Aussage. Und dass niemand was macht, also deine Lehrer:innen, geht auch überhaupt nicht.
Wende dich an die Schulleitung, sowas geht überhaupt nicht! Ansonsten, wenn's wirklich so schlimm ist, Polizei einschalten. Sowas darf nicht toleriert werden.
Es darf also keine andere meinung toleriert werden wenn die person dabei ausdrückt dass sie gegen lgbtq sind? sind wir etwa im jahre 1933 wo keine gegenmeinung erwünscht ist?
Natürlich darfst du gegen lgbtq sein und es gilt als meinung. Immerhin sind wir hier nicht in einer diktatur!
Es handelt sich um strafbare Aussagen meiner Einschätzung nach.
Wenn der Lehrer nicht reagiert, wende dich an Schulleitung, Eltern und/oder Polizei.
Ist es denn wirklich strafbar? Klar sinde es problematische und kritische Aussagen aber strafbar? Hassrede, vielleicht?
Sähe ich so, ja. Aber habe jetzt keine Subsumption vorgenommen. Mehrere Paragraphen kämen infrage, neben Hassrede und beleidigung evtl. auch Drohung oder dergleichen.
Ist aber auch generell schwer zu sagen, da Volksverhetzung ein Gummiparagraph ist und der genauere Kontext nicht aus der Aussage hervorgeht. Zudem wurde da ja neulich Zeug geändert.
Habe auch schon in die Richtung gedacht, weiß aber nicht ob das nicht noch mehr Angriffsfläche geben würde. Vielleicht würde es was bringen bei denen, die aus Angst mitmachen aber bei den Agressoren wohl kaum.