Transgender Alltagstest?
Hallo zusammen.
Ich 30 Jahre alt (mtf) bin nicht geoutet als Transident und habe mich noch nie ok bekannten Kreis dazu geäußert aus Angst vor Ablehnung und Hass.
Der Wunsch einer Hrt wirst immer größer und lässt mir keine Ruhe mehr, sodass ich mir einen Psychologen aufsuchen möchte
Allerdings benötigt man ja auch diesen sogenannten Alltagstest um zu überprüfen wie der betroffene mit seiner Situation umgehen kann. Ich bin immer als Mann unterwegs und wirke auch Maskulin. Habe aus Angst mich nie geschminkt außerhalb der 4 Wänden und eigentlich würd ich mich viel lieber femininer Kleiden und nach außen auch zeigen.
Jetzt meine Frage.
Wie war es bei euch?
Gibt es unter euch welche die ins kalte Wasser gesprungen sind und quasi mit dem Alltagstest sich auch outen "Mussten"?
Wie Stelle ich das am besten an? Wie gehe ich mit einem Umfeld um? Wie vermeide ich Fehler beim Alltagstest?Was kann ich falsch machen? Worauf sollte ich besonders achten?
Ich habe leider privat niemanden der mich dabei unterstützen würde bzw beraten würde
Gibt es hier betroffene Menschen die von ihren Erfahrungen berichten können?
Danke schonmal für die Antworten 🙂
4 Antworten
Man braucht keinen Alltagstest. Die Psychater die ich kenne halten das auch für Folter und setzen das nicht vorraus.
Ich hab auch ehrlich gesagt seit ein paar Jahren nicht mehr davon gehört, dass das wirklich jemand ein Jahr lang gemacht hat.
Hallo,
ein Alltagstest ist für die Indikationsstellung einer Hormonbehandlung nicht obligat. Der Alltagstest ist als Konzept nicht Stand der Kunst und viel mehr wird auf vielfältige Alltagserfahrungen abgestellt. Der klassische Alltagstest war eine Maßnahme der Verhinderung durch die Konfrontation mit dem gesellschaftlichen Stigma.
Die S3-Leitlinie meint dazu:
"Alltagserfahrungen, bei denen sich Behandlungssuchende in der gewünschten Rolle erfahren, können aufschlussreich für die weitere Transition, für Entscheidungen für oder gegen transitionsunterstützende Behandlungen sowie für die Wahl der geeigneten Zeitpunkte sein“. (…) Für eine voll informierte soziale und medizinische Transition sind möglichst vielfältige Alltagserfahrungen zu empfehlen. Es sollte sich um ein individualisiertes Vorgehen handeln, das bei Vorliegen einer Indikation mit Beginn bspw. einer Hormonbehandlung, einer Entfernung der Gesichtsbehaarung oder einer Mastektomie einhergehen kann. Rücksicht genommen werden sollte auf Diskriminierungspotentiale“. (S3-LL 2018, S. 46, starker Konsens und evidenzbasiertes Statement, Evidenzgrad III)
Aus Gründen ist es zum Sammeln von Alltagserfahrungen oft durchaus angebracht Hormonbehandlungen, Haarentfernung und Logopädie zu Beginn durchzuführen.
Schließlich ist die Alltagserfahrung wohl kaum repräsentativ, wenn du nur dysphorisch Spießruten läufst, weil z.B. Bartwuchs soziale Interaktionen erschwert.
Indikationen gibt es bei kompetenten trans*-erfahrenen Therapeut*innen ohne Alltagstest.
Für erste Schritte und Alltagserfahrungen kannst du mal schauen ob die queere bzw. trans* Community in deiner Region Angebote hat. Bei einer Veranstaltung in einem Safe Space fällt es wohl eher leichter erste Erfahrungen zu sammeln. Und da hast du auch Leute mit denen du dich austauschen kannst - Mitunter finden sich da auch Leute, die dich begleiten, damit du die ersten Schritte in der Öffentlichkeit nicht alleine gehen musst.
Mach Dir da nicht zu viel Stress.
Wie KarlKlammer schon geschrieben hat, ist das kein Test bei dem Du irgendwelche Aufgaben bestehen mußt.
Du hast doch für Dich eine Vorstellung wie was Du anziehst, wie Du Dich gibst. Und das einfach Tag täglich bevor es eventuell an eine Op geht.
Dieser "Test" wird im Normalfall so ablaufen das Dein Therapeut sieht, bzw. es im Gespräch erörtert wird wie Deine Erfahrungen sind.
Nichts anderes passiert in dem Alltagstest.
Gespräch erörtert wird wie Deine Erfahrungen sind
Genau das ist ja eh der Punkt: Das wär eh nicht nachprüfbar.
Ich habe mich vor 4 Jahren geautet wenn du dich veminin kleidest es interessiert keinen auf der Straße ich trage offen strumpfhosen mit kurzen Hosen will aber noch auf röcke und Kleider umsteigen wenn die Haare lange genug sind traue dich und was die Familie denkt ist neben Sache man selbst sollte glücklich sein den tip kann ich dir geben
Gute Psychiater, pervers sowas