Schüchtern, unselbstbewusst, zurückhaltend
Hallo, ich bin 19 Jahre alt und mache eine Ausbildung im Büro, bin jedoch total schüchtern und komme einfach nicht aus mir raus und dabei bin ich schon seit fast einem Jahr dort..
Mit meinen Freunden, in der Schule oder mit Gleichalterigen hab ich überhaupt kein Problem oder eher kaum Probleme, ich bin halt etwas zurückhaltender als andere.
Jedoch stört es mich total in der Ausbildung, mache auch viele Fehler, was mich noch weiter runterzieht. Ich hab eine totale blockade wenn ich mit den Arbeitskollegen rede oder wenn sie mir Aufgaben geben. Ich mache auch oft richtig dumme Fehler oder vergesse Dinge. Habe auch das Gefühl sie halten mich für total dumm, ich fühle mich oft wie eine 15 jährige. Obwohl Sie echt versuchen sich mit mir zu unterhalten aber bekomme nicht mehr als einen Satz raus... Auch die anderen Auszubildenden, mit denen ich mich echt gut verstehe und auch total viel kontakt habe, jedoch wurden sie nach einiger Zeit echt offen und können auch viel mit den Arbeitskollegen quatschen. Ich bin einfach total unselbstbewusst.. habt ihr vielleicht das gleiche Problem oder hattet genau das gleiche Problem und habt ihr ein paar Tipps wie man an sich arbeiten kann? Danke.
5 Antworten
Ich lese, Deine Ansprüche an Dich selbst sind viel zu hoch. Machst Du also einen Fehler wirfst Du Dir den ewig vor anstatt die gleiche Energie zu nutzen um daraus zu lernen. Der nächste Fehler ist somit vorprogrammiert, ein Kreislauf entsteht den Du nun wahrnimmst und aus dem Du nun aussteigen willst. Wie aber steigst Du aus?
Beginne Dir Notizen zu machen wenn Dir eine neue Aufgabe übergeben wird. Schreibe erst mal von Hand auf Papier auf Was genau zu tun ist. Lege Dir dazu ein extra Heft an und höre auf Dich schämen zu wollen dass Du bist wie Du bist.
Ich habe im Büro einige Arbeitsstellen gehabt in denen sich die anderen Menschen darin gefielen mir die Arbeit so unmöglich als irgend denkbar zu machen. Da ich mir aber Notizen machte während ich eine Anweisung bekam war es absolut nicht so einfach mich aufzuhalten, sowohl für mich als auch für die Umwelt. Mein Notizblock lag immer neben mir. Und wenn ich einen Fehler machte dann habe ich mir den möglichst ausgedruckt, aufgeschrieben um zuhause noch mal nachzusehen wie ich auf diese Idee kam, wie Es richtig ist, also den Fehler im Kopf auszumerzen.
Du bist aktuell arg belastet. Es macht also Sinn sich ständig vorzusagen:
Nur für Jetzt.
In der Ruhe liegt die Kraft.
Ein Schritt nach dem anderen.
Vergleiche führen nur zu Rückschritt.
Mal als Beispiele.
Je mehr Druck auf uns Menschen lastet je schlechter werden wir. Vor allen Dingen macht es absolut keinen Sinn sich im Gestern zu verlieren. Heute ist der erste Tag vom Rest Deines Lebens. Das Gestern ist gewesen. Du kannst es nicht mehr ändern. Das Morgen kommt erst noch, ist noch gar nicht geboren. Lebst Du aber das Heute bestmöglich wirst Du ein gutes Morgen haben und Dich an ein gutes Gestern erinnern können. Mache also einen Schnitt und fange von Vorne an. Du darfst Dir diesen Aufwand wert sein. Und mache Dir auf keinen Fall einen Kopf ob es möglich sein könne aufzuholen was angeblich verpasst wurde. Du hast eine Erfahrung gemacht die Dir in Zukunft noch sehr nützlich sein kann. Vorausgesetzt, Du bist bereit daraus zu lernen. Dein Umfeld wird auch ohne große Worte bemerken dass Du nun einen anderen Weg einschlägst. Mache Dir darum also keinen Kopf. Und lass alle dummen Sprüche einfach stehen die kommen mögen. Erst wenn die Sonne untergegangen ist lässt sich ein Tag bewerten. Bis dahin wird viel geredet, viel vermutet, gedeutet.
Bitte gehe zu youtube und erlerne dort das Sonnengeflecht. Geht leicht, ist jederzeit einsetzbar und wird Dich schnell wieder ins Leben zurück führen wenn sich ein zu hoher Anspruch mal wieder meldet.
Lerne, Dir selbst zu verzeihen. Kein Mensch ist perfekt. Schon gar nicht Auszubildende. Lerne, nachzufragen wenn Du Etwas nicht richtig verstanden hast. Ausbildung ist die große Chance alle Fragen stellen zu dürfen ohne deswegen ausgelacht zu werden. Nutze sie. Du bist nicht mehr in der Schule. Frontalunterricht ist vorbei. Jetzt wird erwartet dass Du wiederholst wenn eine neue Aufgabe auf Dich zukommt. Nicht immer, aber durchaus regelmäßig.
Gewöhne Dir an täglich von Hand auf Papier Tagebuch zu schreiben. Auf diese Art wirst Du den eigenen Druck besser los. Gewöhne Dir an nach der Arbeit zu Fuß zu gehen so lange als möglich, lasse besser Auto, öffentliches Verkehrsmittel stehen. Beim gehen lassen sich die Ereignisse gut sortieren, reflektieren. Und dann lasse die Arbeit hinter Dir und gehe auf den Feierabend zu.
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In der jetzigen Situation wäre es viel zu Viel verlangt fähig zu sein mit den Menschen dort in normalen Kontakt treten zu können. Dazu bist Du viel zu verkrampft. Werde erst lockerer, komme auf den Wissens- und Könnensstand an auf dem Du Dich normalerweise ohne diesen hohen Anspruch und Druck von Dir auf Dich wärest. Und dann: Höre erst mal in den Pausen zu worüber sich die Ausgebildeten unterhalten. Ich kann mir sehr gut vorstellen dass manches Gehörte bei Dir bis jetzt noch gar nicht angekommen ist. Aus diesem Grund hast Du also bisher gar keine Möglichkeit gehabt darauf zu reagieren.
Gestern ist gewesen. Nun beginne die Reise ins Jetzt.
Also wegen dem selbstvertrauen/bewusstsein: was da sehr gut hilft sind japanische, koreanische und chinesische kampfkunstarten wie z.B. taekwondo, wing tsun, hapkido, ju-jiutsu oder aehnliches da man waehrend des koerperlichen training auch die philosophie der k.kunst lernt. Diese arten der koerperlichen betaetigung staerken aber auch andere bereiche wie z.B. innere ruhe und selbstbeherschung. Ich koennte jetzt noch ellen lang weiter ueber kampfkuenste schreiben aber ich denke dass das dir weiter helfen kann. :)
Denk nicht ständig daran, was du falsch gemacht hast oder falsch machen könntest! Sag dir immer wieder, daß du das was du tust, gut kannst!
Fehler macht jeder Mensch!!! Aber du ziehst dich wirklich selbst runter, wenn du dauernd reflektierst, was schief gelaufen ist. Konzentriere dich auf deine Aufgaben und versuche das Beste draus zu machen. Dann klappt das schon!
Übrigens kommen schüchterne Menschen oft besser an, als Großmäuler, die außer heißer Luft nichts bringen!
Ich wünsche dir viel Erfolg!
Sowas nennt man Anpassungsstörung. Das ist erstmal nicht schlimmes, passiert vielen, wenn sich im Leben was ändert, aber kann natürlich zu Problemen führen, wenn es zu lang dauert und wenn du das Gefühl hast, dass es gar nicht mehr geht musst du dir unbedingt professionelle Hilfe suchen. Da führt dann wirklich kein Weg dran vorbei, sonst gehst du kaputt.
Geht doch mal nach Feierabend mit deinen Kollegen in ein Lokal und esst und trinkt was...
Alkohol löst da die Angst... Aber nicht übertreiben
achja und nicht mehr mit dem Auto fahren
Wenn Alkohol zur Lösung eines Gefühls, zur Manipulierung eines Gefühls eingesetzt wird ist das der Einstieg in die chronische Erkrankung Alkoholismus. Ob es sich um einen Rat handeln kann wenn Körperverletzung empfohlen wird wage ich zu bezweifeln. Denn Niemand, wirklich Niemand auf der Welt kann vorhersagen ob sich diese Art der Nutzung nicht so auswirkt. Der Rat lässt sich also mit dem Rat vergleichen mal eben von einem Turm zu springen im Bewusstsein, jede dritte Sicherung ist kaputt.
Alkohol! Ursache und Lösung sämtlicher menschlicher Probleme ;-) ......ich empfehle da lieber nach Feierabend Sport mit den Kollegen zu machen.