Schluss von Im Westen nichts Neues?

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Ich kann keinen Grund oder Sinn darin erkennen, warum die Zitate der Heeresberichte auf stahlgewitter com falsch sein sollten.

Zumindest für den 2 Juli 1917 findet sich dort der Eintrag:

"Im Westen nichts Neues.
Im Osten sind bei Konjuchy russische Angriffe zusammengebrochen und weiter nördlich neue Kämpfe entbrannt."

Der Ausdruck "nichts Neues" findet sich jedenfalls öfter dort:

https://www.google.de/?gws_rd=ssl#q=site:http:%2F%2Fwww.stahlgewitter.com+im+westen+nichts+neues

Daß Remarque den Eintrag auf Oktober 1918 verlegte, wird dann wohl künstlerische Freiheit gewesen sein.


Bekannterweise ist das Schksal Paul Bäumers nicht haargenau auf Erfahrungen von Remarque persönlich aufgebaut, auch wenn der Name, der seiner Grossmutter ist. Remarque selbst war auch erst ab 1916 im Krieg. Natürlich musste er bestimmte Ereignisse verschieben und anpassen um die Linie von Paul aufzubauen.

Der Spruch ist allerdings tatsächlichen Frontberichten entnommen und könnte in der Form so ziemlich in jedem Kriegsjaht richtig sein. Das ist ja gerade die Aussage, die Remarque zum Titel gemacht hat. Der Kontrast zwischen dem nüchternen Frontbericht und den tatsächlichen Leben der Menschen im Krieg. Das bezeht sich auf den ganzen Krieg. Es mss nicht ein Datum stimmen.

Das Buch ist fiktiv...zumindest die genauen Ereignisse, Namen usw

Es handelt sich um einen Roman, nicht um einen Tatsachenbericht.

Der Schlussabschnitt ist sarkastisch gemeint: Die Oberste Heeresleitung sieht nur das "große Ganze", und da ist eben an diesem Tag an der Westfront nicht viel passiert. Das individuelle Schicksal eines einzelnen Soldaten ist nicht die Sorge dieser "Hohen Herren" und in deren Augen bedeutungslos.

'Im Westen nichts neues' ist ein Roman, kein Tatsachenbericht.

Das sarkastische an dem fiktiven Heeresbericht ist ja, dass der Tod einzelner Soldaten für die Heereführung unbedeutend ist und überhaupt nicht ins Gewicht fällt.