Schimmel in der Wohnung bin ratlos was tun ?

Schimmel  - (Wohnung, Schimmel)

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Dein Ansprechpartner ist die Vermieterin. Sie muss für einen bewohnbaren Zustand der Wohnung sorgen. Offemsichtlich ist sie aber auch mit dem Problem und der Lösung überfordert.

Gerne werden teure Maßnahmen empfohlen (Dämmung), die sich im Nachhinein als wenig erfolgreich herausstellen, weil der Schimmel wiedergekommen ist. Deshalb muss man die Ursache des Schimmelwuchses beseitigen. Der Schimmelvernichter tut das nicht!

Tritt Schimmel in Wohnräumen nur in der Wintersaison an der Aussenwand auf, dann ist die Ursache (fast) klar - die Wandoberfläche ist zu kalt. Das hat doch die Vermieterin schon erkannt. Die Lösung liegt doch aber nahe: Es muss mehr Wärme an die Wandoberfläche!

In der Regel werden die Wohnräume mit dem Heizkörper unter dem Fenster erwärmt. Dieser erzeugt auch überwiegend Wamluft und wenig Wärmestrahlung, weil man der Meinung ist, der Raum muss über die Warmluft schnell erwärmt werden können. Das führt aber auf Dauer zu Schimmel!

Die Warmluft des Heizkörpers steigt erwärmt zur Zimmerdecke und kühlt da an der Aussenwand ab. Erst wenn die Luft sich abkühlt sinkt sie schwerer werdend vor der Aussenwandoberfläche neben dem Heizköper nach unten, wobei sie ihre mitgeführte Wärme an die Aussenwandoberfläche abgibt. Die Luft kühlt wandobeflächennah aus. Je tiefer sie sinkt, um so mehr kühlt die Luft aus.

Da wo sich Luft abkühlt, steigt aber die rel. Luftfeuchte an. Geschieht das nun im Wandoberflächenkontakt, so wird hier die Luftfeuchte - im Gegensatz zur allgemeinen Raumluftfeuchte - nochmals gesteigert. In der Regel wird dann auch ein besseres Lüftungsverhalten vom Bewohner eingefordert, um diesen Luftfeuchteanstieg vor der kalten Wandoberfläche nicht in den "schimmelgefährdeten Bereich" hinein laufen zu lassen.

An den Innenwänden strömt aber die gleiche feuchte Wohnraumluft vorbei. Gibt es hier keinen Schimmel,so ist die Wohnraumluft eigentlich nicht zu feucht - die Wandoberfläche ist nur zu kalt, was zur weiteren Luftfeuchteerhöhung (wandoberflächennah) führt.

Die Lösung ist also simpel: Die innere Wandoberfläche muss wärmer werden.

Nun meint der eine, die Möbel müssen mit größerem Abstand vor die Aussenwand gestellt werden, dass die Luft dahinter besser zirkulieren kann. Gemeint ist natürlich die Warmluft der Heizung, die die Wandoberfläche besser erwärmen soll. Voraussetzung dafür ist natürlich, dass die Heizung den Raum beheizt und zwar sollte die Beheizung durchgängig 24 Stunden am Tag gleichmässig erfolgen!

Oftmals wird aus falsch verstandener Energieeinspaung die Heizung nachts abgedreht. Manche Bewohner stellen sie auch am Tage ab, wenn sie nicht zu Hause sind. Das fördert die Schimmelbildung, denn wenn die Heizung wieder hochgefahen wird, dann erwärmt der Heizkörper schnell die Raumluft aber die Wand bleibt, weil die thermisch sehr träge ist, noch einen ganze Zeit lang deutlich kälter als die Luft.

Da nun die rel. Luftfeuchte steigt, wo die Luft sich abkühlt, steigt die rel. Luftfeuchte nun im Wandoberfläöchenkontakt mit der sehr kalten Wand besonders starkt an, was die Wandoberfläche und nachfolgend die gesamte Wand befeuchtet. Feuchte Wände verlieren aber ihren Dämmwert. In der Folge muss wiederum mehr geheizt werden, weil die Wärme stärker durch die feuchte Wand nach aussen geleitet wird.

Die Heizkosteneinsparung ist gleich null - auf Dauer führt das sogar zu einer Erhöhung der Heizkosten. In manchen Fällen kann der Raum mit dem vorhandenen Heizkörper nicht mehr auseichend erwärmt werden, weil nun die Heizleistung des Heizkörpers nicht mehr auseicht.

Der Wärmebedarf eines Raumes ist eine feste Grösse und für diesen wird die Heizleistung berechnet. Feuchte Wände steigern aber den Wärmebedaf, was vielen nicht bewusst ist, der Heizkörper kann dann mit seine Heizleistung nicht mehr ausreichend sein. Demnach ist die "feste" Größe des Wärmebedarfes doch nicht so fest.

Aber nicht nur die Heizkosten werden durch die feuchte Wand erhöht - auch das Schimmelrisiko steigt enorm an. Kommen weitere (für die Wandoberfläche temperatursenkende) Faktoren dazu - z.B. das Sideboard vor der Aussenwand - so kann es wandoberflächennah dauerhaft solche hohen Luftfeuchten geben, die den Schimmelwuchs ermöglichen.

Die esten Schimmelsporenarten auf einer Oberfläche keimen aus, ab einer dauerhaft anliegenden rel. Luftfeuchte vo ca.70%. Ab dauerhaften ca.80% rel. Luftfeuchte an einer Oberfläche wachsen so gut wie alle Schimmelsporenarten zu Pilzkulturen heran und zeigen sich in ihren "schönsten" Farben.

Also muss die Wandoberfläche getrocknet werden. Gleichmässiges Durchheizen und regelmäßige Stoßlüftung sollen für eine Feuchteabfuhr und warme Wandoberflächen sogen. Manchmal reicht das allerdings nicht aus, weil der Dämmwert der Wand schon so weit abgesunken ist und die Raumwärme die Wandoberfläche nicht mehr ausreichend erwärmen kann.

Luft ist leider ein schlechtes Wärmeübertragungsmedium, was die Erwämung der inneren Wandobefläche der Aussenwand durch den Heizkörper erschwert. Hier sind gezielte Maßnahmen zur Wandtrockung erforderlich.

Eine Maßnahme wäre die partielle Trocknung der Wand mittels Wärmestrahlung der 150 Watt Rotlichtlampe (bei örtlich begrenztem Schimmelproblem), die allerdings ununterbrochen tagelang bis einige Wochen die feuchte und schimmlige Wandstelle erwärmen sollte (der Schimmel wird vorher mit einer Alkohollösung abgetötet!), da die Wand von hinten immer wieder Feuchtigkeit zu der erwärmten und dadurch trockeneren Wandoberfläche nachführt und die Wandoberfläche schnell wieder nach dem Ausschalten der Rotlichtlampe feucht wäre.

Eine dauerhafte Lösung für mehr Wärme auf der Wandoberfläche und Verminderung der Schimmelgefahr ist die einfache Heizrohrschleife auf Sockelhöhe vor allen Aussenwänden - meine Empfehlung an die Vermieterin! Dadurch wird die Wand von unten her mit einem dünnen aufsteigenden Warmluftschleier belegt, was der Raumluftabkühlung mit der gleichzeitig stattfindenen Luftfeuchteerhöhung entgegen wirkt (geringere Luftfeuchte - trockenere Wände - geringere Schimmelgefahr).

Die Steigerung dieser Maßnahme wäre die Heizleiste, die dann auch den Heizkörper selbst ersetzt. Damit wird man die Wohnung garantiert schimmelfrei bekommen, da die Wärme sehr gleichmässig im Raum verteilt wird.

Positive Nebeneffekte sind die Raumluftberuhigung mit dem Absetzen des Staubes auf dem Boden, was die Gesundheit der Bewohner durch staubfreiere Luft fördert, temperaturunterschiedbedingt gibt es keine Zuglufterscheinungen mehr, kein Kältegefühl mehr vor der Aussenwand, geringere Heizkosten durch trockenere und dämmfähiger Wände, keine energieverschwendrischen Lüftungsorgien mehr zu Luftfeuchtesenkung.

Werden Räume unterschiedlich stark beheizt, so sind die Zimmertüren stehts geschlossen zu halten, da sich ansonsten die wamfeuchte Luft des wärmeren Raumes an der kalten Wandoberfläche des kühleren Raumes ihrer Feuchte entledigt. Also kein "Mitheizen" eines Raumes über die Warmluft eines anderen Raumes.

Zur Lüftung wird hier bereits viel richtiges geschrieben - Stoßlüften mit weit geöffnetem Fenster 2-3 Mal am Tage für jeweils 3-5min, was für einen einmaligen Luftaustausch sorgt - mehr ist nicht nötig, weil sich die Raumluft dann erst vor jedem weiteren stoßlüften wieder befeuchten muss.

Sie nimmt z.B. schnell wieder die Feuchte aus Möbeln, Stoffen und Wänden auf und kann nach einer Stunde schoin wieder durch Stoßlüftung nach draussen entsorgt werden. Bei vohandenem Schimmel an den Wänden sollte dann in deutlich kürzeren Intervallen stoßgelüftet werden.

In meiner alten Mietwohnung halt auch die Entnahme eines Stücks lose eingelegten Dichtgummi oben an jedem (!) Holz-Fensterflügel der Wohnung geholfen, die Belüftungssituation zu verbessern. Dadurch wurde eine bessere Grundlüftung geschaffen und die Raumluftfeuchte wurde permanent nach draussen abgeführt, was zur Senkung der Raumluftfeuchte beitrug, was nachfolgend auch die Wände trocknete und den Schimmelwuchs an der Aussenwand stoppte. Durch die trockeneren Wände hat sich auch der Dämmwert verbessert, so dass keine Heizkostenerhöhung durch die "undichten" Fenster eintrat.

Im Gegenzug lässt sich also sagen, dass die Luftdichtigkeit im Altbau die Raumluftfeuchte erhöht, dadurch die Wandfeuchte erhöht wird, was den Dämmwert der Wände senkt und zu höheren Heizkosten führt. Gut gemeint ist also nicht immer gut gemacht.

Regelmäßig lüften. Fenster weit auf, am besten auf zwei Seiten gleichzeitig, mit Durchzug. Nach wenigen Minuten aber wieder zu.

Vorgang mehrfach täglich wiederholen, besonders direkt nach dem aufstehen und vor dem Schlafengehen.

Mit regelmäßigem Lüften ist die Luft auch besser, wenn bereits Schimmel besteht oder ein chlorhaltiges Mittel zum Einsatz gekommen ist.

Keine Möbel vor Außenwände!

Und natürlich eine wohnliche Temperatur halten.

P.S.: Das gilt auch für die nächste Wohnung.

Du solltest vor Allem, nach einer neuen Wohnung Ausschau halten, bevor Deine Gesundheit angegriffen ist !

Die Vermieterin zeigt ihr Desinteresse, da sollte Dir klar sein, dass sich nichts und gar nichts ändern wird!

Ist es eine Außenwand? Wie wird gelüftet? Wie wird geheizt? Wie hoch ist die Luftfeuchtigkeit? Was sagen die anderen Mieter? Hat die Fassade Schäden? Ansonsten ist die Behandlung mit diesem Mittel auf Dauer nichts, man muss die Ursache bekämpfen. Ich würde dort nicht mehr wohnen.


AchduliebeZeit  01.02.2017, 12:04

Dieser Schimmelbefall kommt nie und nimmer durch falsches heizen & lüften. Um solch eine Schimmelblume in allen Farben zu "züchten", muss man schon ein Treibhaus aus seiner Bude machen.

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Spiff123  01.02.2017, 22:56
@AchduliebeZeit

Was sind die genauen Gründe, weshalb solcher Schimmelschaden "nie und nimmer" durch falsches heizen und lüften entstehen kann?

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GravityZero  01.02.2017, 12:21

Würde ich nicht sagen. Ein Schrank an einer Außenwand und schlechtes lüften kann schon dazu führen. Ich glaube es in diesem Fall zwar auch nicht, aber möglich ist es schon.

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Onki73  01.02.2017, 13:51
@GravityZero

Ein Schrank vor der Aussenwand und gutes Lüften kann aber auch zu Schimmel hinter dem Schrank führen.

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Dieses Ausmaß an Schimmel ist nicht mehr mit Schimmelentferner zu beseitigen. Die Tapete muss an allen Stellen, wo Schimmel ist, abgerissen werden. Handelt es sich um eine Raufasertapete? Diese sind anfällig für Schimmel. Auch Latzexfarbenanstriche sind anfällig für Schimmel auf der Oberfläche. Auf jeden Fall sollten Sie alsbald die Tapete entfernen. Man kann sie gradlinig auf sauberen Stelle mit Abstand vom Schimmel einritzen und dann entfernen. Danach muss der Untergrund mit Spiritus behandelt werden. Sieht man Schimmel auch auf dem Putz, muss das erneut der Vermieterin gezeigt werden.

Ist der Schimmel nur oberflächlich und nur auf der Tapete/Farbe, dann sieht das nicht  nach einem Baumangel aus.

Wichtig ist, dass sie das Sideboard nur noch mit  ca. 6 cm Abstand zur Wand stellen, damit die Luft dahinter zirkulieren kann. In erster Zeit aber bitte gar nichts an die Wand stellen.

Also: Tapete entfernen, Putz mit Spiritus abwischen. Gründlich dabei lüften. Dann heizen. Der Raum darf nicht über längere Zeit ungheizt bleiben.

Wenn die Wand nach ein paar Tagen richtig trocken ist, kann neu gestrichen werden. Keine Tapete mehr dort anbringen!  


Lele1987 
Beitragsersteller
 02.02.2017, 20:18

Hi padri es ist keine Tapete dort wie soll ich vorgehen

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Padri  03.02.2017, 10:55
@Lele1987

Wenn es keine Tapete gibt, dann muss hier ein Fachmann ran. Hier wird der Putz abgeschlagen werden müssen, denn die Schimmelbildung ist schon zu weit voran geschritten.

Frage ist, warum es soweit kommen konnte. Haben Sie sich denn niemals die Fußleisten angesehen und dort geputzt? Aber nun ist es nun mal passiert.

Den Schimmel an den Fußleisten kann man abwischen. An der Wand ist dem Schimmel mit Chlorspray nicht mehr beizukommen.

Sie müssen den Mangel bei der Vermieterin schriftlich anzeigen mit der Bitte um Behebung,und das aufgrund des Ausmaßes des Schimmels eine Behandlung mit Schimmelspray nicht ausreichend ist.

Mietkürzung ankündigen, wenn kein Fachmann geholt wird, der sich das ansieht.

Ich gehe mal davon aus, dass nach der Chlorbehandlung immer noch Schimmel zu sehen ist. Damit ist es nicht getan.

Weiter muss ein Fachmann sich den Anstrich ansehen. Latexfarbe? Wer hat diesen Anstrich angebracht? Sie oder die Vermieterin oder Vormieter?

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