Schienenausdehnung - Wie funktioniert das bei Kopfbahnhöfen?

8 Antworten

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Früher gab es Dehnungsfugen zwischen den Gleisen. Heute werden sie nahtlos verschweißt (dadurch entfällt das "rattern"). Durch entspr. starke Befestigung auf den Schwellen werden sie im Sommer am Ausbeulen gehindert, sie stehen dann evtl. unter starker Druckspannung.

In jeder Schienentrasse sind Trennfugen vorhanden. Brücken sind ein willkommenes Hindernis, weil dort Verschiebelagerungen und Fixlager anzutreffen sind. Außerdem sollte man bedenken, dass in den wenigsten Fällen durchgehend gleiche Temperaturen herrschen.

Glaub nicht alles, was du hier liest. Moderne Gleisanlagen haben keine Dehnungsfugen mehr (die wären bei einer Länge der Einzelschienen von 150 m ca. 6 cm breit), die Schienen werden verschweißt. Dadurch, dass die Schienen mit den Schwellen als Abstandshalter lose auf dem Schotter liegen, kann das System in jeder Kurve ein wenig nach innen oder nach außen schieben. Probleme gibts da eigentlich nur lokal; beispielsweise bei Waldbränden.


prohaska2  24.10.2014, 08:05

Und wenn wir schon so weit sind: such dir den E-Modul von Stahl und rechne mal aus, welche Kraft nötig wäre, um die ganze Strecke fest mit dem Untergrund zu verbinden. Ich habs zwar nur geschätzt; M3-Schrauben sollten reichen.

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Normalerweise werden die Schienen nicht nahtlos aneinander geschweißt, sondern bei Streckenbau werden Dehnungsfugen gelassen, damit man die Kopfbahnhöfe nicht auf Rollen stellen muss. Aparte Idee^^


Seestadt1990 
Beitragsersteller
 23.10.2014, 21:03

Unser Professor hat uns tatsächlich erzählt, dass sich der Hauptbahnhof in München jedes Jahr um die oben genannte Strecke nach Süden verschiebt und im Winter nach Norden. Und hat mir dann auch gesagt, dass der Bahnhof aud Rollen läuft, das wollte ich ihm nicht abnehmen.

Vllt. wollte er nur mal testen ob jemand die Frage nach den Dehnungsfugen stellt.

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guru61  25.10.2014, 07:48
@Seestadt1990

Dann sag ihm, er solle sich bei seinen Intellektuellen Fähigkeiten bei der Müllabfuhr melden.

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Fahrplanspezi  31.10.2014, 00:14
@guru61

Dem kann ich nur beipflichten! Seit wann kann in einer Stadt ein Bahnhof über 300 M unbemerkt wandern! Somal die Erwämungen im Sommer und Winter schwanken - die Frau im Service Point macht wohl ne ganz schöne Schieberei mit?

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Seestadt1990 
Beitragsersteller
 31.10.2014, 07:13
@Fahrplanspezi

Jungs beruhigt euch mal wieder. Ich habe die Situation mit meinem Prof geklärt. Er hat sich einen Scherz daraus gemacht und wollte mal testen, wer es glaubt und wer nicht....hat sich alles aufgelöst. Die Schienen werden heutzutage nahtlos verschweißt und stehen im Sommer unter starker Druckspannung(verformen sich dann)....

PS. Er hat ja selber jahrelang bei der Deutschen Bahn gearbeitet...

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Also früher hat man jede einzelne Schien (so 5 bis 10 Meter lang) mit einander verschraubt (Verlascht). Dabei blieben kleine spalten frei und das Gleis konnte sich strecken und stauchen. Heute jedoch werden mehrere Schienen mit einander verschweist. Dadurch entsteht in der Tat eine größere zusammen hängende Schiene, die sich bei Erwärmung, z.B. in der Sommersonne schnell ausdehnt! Die Gefahr dabei ist jedoch, dass die Spurbreite dabei verändert wird oder aber ein Gleis sich nach oben wölbt und gar die Schwellen aus dem Schotter zieht. Gleichfalls drücken solche Schienen auf die schwächsten Bauteile: die Weichen und sprengen diese regelrecht! Deshalb muss nach wie vor in Abhängigkeit von z.B. Weichen dem Gleis Freiraumgegeben werden und die herkömmliche Methode des Verlaschens angewandt werden. Dabei werden zwei Laschen (Stahlstreifen) als Verbindung an den Schienen angebracht - im Baugleis sind oft auch Laschzwingen verbaut - sieht dann wie an einem Schraubstock aus...

Wichtig ist, dass in regelmäßigen Abständen der Spalt zw. der Schiene bleibt, also niemals das ganze Netz verschweißen!!!