Satanismus Rituale?

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Ave Satanas!

ich beschäftige mich in letzter Zeit viel mit dem modernem Satanismus.

Bitte gewöhne dir dann ab "moderner" Satanismus zu sagen. Es gibt nur eine Form des Satanismus, daher ist dieser Präfix auch völlig überflüssig. Andere vermeintliche Formen des Satanismus existieren nur in den Hirnen einiger uninformierter Idioten, die sich von der satanischen Panik leiten lassen.

Der Satanismus entstand 1966. Es gibt keine weiteren Kodifizierungen über diesen hinaus.

Erst ein Mal Sind Rituale eigentlich Pflicht? Also kann man sich auch so Satanist*in nennen, auch wenn man keine Rituale durchführt?

Die Rituale sind ein Psychodrama und somit Meditationstechniken um sein Unterbewusstsein zu stimulieren und sich von Affekten und Emotionen zu befreien.

Pflicht sind sie keinesfalls, aber gute Anhaltspunkte um die Psyche gesund zu halten. Die Satanische Bibel gibt zudem nur Vorschläge für Rituale, man kann diese aber in der Form abwandeln, wie es das eigene Unterbewusstsein am meisten anspricht.

was genau ist gemeint mit „aufreizenden Gewändern“?

Du kennst etwaige Teilnehmer am Besten und darauf sollte acht gegeben sein.

Und _muss_ man das wirklich machen, auch wenn man sich dann dabei unwohl fühlt oder so? 

Nein, keinesfalls. In dem Fall ist es als Frau wichtig sich bedeckt zu halten um gar keine Reize auszulösen. Entweder ganz oder gar nicht. Halbe Reizauslösung führt eher zum Gegenteil und ist dann erniedrigend.

Und warum müssen die Männer nicht auch aufreizende Gewänder tragen, um die Frauen zu erregen?

Zu der Zeit, zu der die Satanische Bibel verfasst wurde, war das Bild der Frau und der Libido noch etwas rückschrittlich und man hat der Frau nicht die Libido beigemessen, wie es heute der Fall ist. Dementsprechend ist das aus heutiger Sicht auch auf Frauen anzuwenden.

Und muss eine Frau alleine auch aufreizende Kleidung tragen?

Nein, siehe oben.

Wichtig ist nur, dass jeder sich wohl fühlt und damit einverstanden ist. Andernfalls: Verhüllen.

Kann man eigentlich henochisch falsch aussprechen? Oder ist das egal und man spricht es einfach so wie man denkt, dass es ausgesprochen wird?

Bevor man sich zwanghaft an einer Aussprache bemüht, die man ohnehin nicht hinbekommt, sollte man es so aussprechen wie man sich am wohlsten fühlt. Es geht nicht um die korrekte Aussprache, sondern um die Selbstsicherheit, die dabei besteht.

Muss ein KELCH benutzt werden? Oder gehen auch andere Gefäße (Solang sie nicht aus Gold sind)

Es sollte etwas symbolisches sein, das dich in besonderer Weise anspricht. Du kannst auch andere Gefäße nutzen, ich würde aber kein gewöhnliches schlichtes Glas empfehlen.

Und im Satanismus ist es ja so, dass der Mensch das Höchste aller Wesen ist, also es gibt keine höhere Macht wie Gott oder Teufel nh? Aber wir kann es dann sein, dass satanist*innen an das Funktionieren der satanischen Rituale glauben? Weil es wird ja eindeutig eine höhere macht „gerufen“ um die Situation zu verändern. Oder ist es so, dass Satanist*innen nur für das Ritual mal daran glauben? Oder hab ich das falsch verstanden? 

Die Rituale sind ein Psychodrama und besitzen den Zweck das Unterbewusstsein auf manipulative Art zu stimulieren. Es ist nicht zwangsläufig etwas Übernatürliches daran. Alleine auf Psychologischer Ebene sollen diese Rituale andocken.

Woraus liest man die „Anrufung Satans“, die „infernalischen Namen“, die Anrufung für die jeweilige Zeremonie (Lust, Mitleid, Zerstörung) und die henochischen Schlüssel vor? Aus der satanischen Bibel? Oder muss man sie sich auf ein extra Blatt Papier/Pergament schreiben und von dort aus vorlesen? Oder ist das egal?

Steht dir völlig frei. Ich nutze die Satanische Bibel.

Welcher henochische Schlüssel ist der Richtige für mein Ritual?

Jener, der auch hier den besten manipulativen Zweck für dein Begehren erfüllt.

Und zuletzt: ich habe in der satanischen Bibel die Anleitung der Rituale ehr so empfunden als wäre das ganze Recht getaktet und hätte einen klaren Ablauf. Jetzt hab ich allerdings immer mal wieder in anderen Quellen von angeblichen Expert*innen gelesen, dass diese Anleitungen nur als eine Art Muster helfen und jede*r Satanist*in sich sein persönliches Ritual quasi selbst gestalten kann. Ist das so richtig?

Rituale zu verändern und anzupassen ist grundsätzlich möglich, benötigt aber einen erfahrenen Priester um die Nuancen der Manipulation korrekt einzubauen. Es gibt viele Kleinigkeiten, die im ersten Moment nicht auffallen, aber essentiell für ein Ritual sind, daher sollte man erst einmal mit den vorgefertigten Ritualen umgehen und diese beherrschen, bevor man sich selbst daran wagt.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Verwurzeltes und hochrangiges Mitglied der Church of Satan

Saubandenkiddy  19.06.2024, 08:35

Natürlich gab es den Satanismus, auch schon vor 1966! Das ist vor allem, eine Frage der Logik! Es wird immer Menschen gegeben haben, die sich enttäuscht vom Christentum und der christlichen Kirche, an einen (für sie) real existierenden Satan gewendet haben werden. Im übrigen, sind sich auch heutige Historiker, weitgehend darüber einig, das in der frühen Neuzeit, tatsächlich eine geheime satanische Sekte existierte, deren Mitglieder, vielerorts in Europa, tätig waren, denn anders, lassen sich die übereinstimmenden Schilderungen, des Hexensabbats, nicht erklären. Und nein: Die Rede, ist hier nicht, von den üblichen Punkten, welche im "Hexenhammer" vorgegeben werden und unter der Folter, abgepresst wurden.

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Saubandenkiddy  19.06.2024, 11:12
@MagisterSamael

Bestimmt ein gutes Buch, wohlgemerkt über den modernen, atheistisch geprägten Satanismus. Ändert aber nichts daran, das die Menschen in der Antike, im Mittelalter und in der frühen Neuzeit, ihre Götter, Geister und Dämonen, noch als sehr reale Wesenheiten, wahrgenommen haben, welchen auch noch in christlicher Zeit, konkret Opfergaben dargebracht wurden und werden. Also nicht blos symbolisch oder an sich selbst, als Verkörperung eines göttlichen Prinzips. "Moderne" Konzepte, wie Archetypen, Selbstermächtigung u.ä., dürften (wenn überhaupt) aber höchstens Mystikern und Philosophen bekannt gewesen sein.

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MagisterSamael  19.06.2024, 11:42
@Saubandenkiddy
Bestimmt ein gutes Buch, wohlgemerkt über den modernen, atheistisch geprägten Satanismus.

Es ist fatal über etwas zu urteilen, das man nicht kennt.

Das Buch beinhaltet jegliche historische Begrifflichkeiten und klärt selbst darüber auf, dass der Begriff "Satanismus" tatsächlich älter ist als die Bewegung. Dieser Begriff war aber historisch eine Abwertung seitens des Christentums und es gab niemals eine Bewegung unter diesem Begriff - Bis zur Church of Satan.

Aber wenn du das Buch lesen würdest, würdest du das selbst erfahren und nicht solch einen völligen Schwachsinn propagieren.

Ich weiß auch ernsthaft nicht worüber ich hier mit dir diskutiere. Meine Dissertation behandelte okkulte Sonderlehren.

Aber Dunning-Kruger Persönlichkeiten im Internet haben bekanntlich immer mehr Ahnung als studierte mit Doktortitel in exakt diesem Thema...

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Saubandenkiddy  19.06.2024, 12:12
@MagisterSamael

Ich denke nicht, das es "Schwachsinn" ist, davon auszugehen, das es für einige Menschen damals, eine logische Schlussfolgerung war, sich an dämonische Wesen, der jüdisch- christlichen Mythologie, wie Satan, Lilith oder Asmodeus zu wenden, wenn die jahrelangen Gebete, an Jesus Christus, die Jungfrau Maria und etliche Heilige, keinen Erolg zeitigten. Dafür brauche ich auch nicht, Religionswissenschaft oder sonstwas studiert zu haben. Ein wenig Ahnung, von Psychologie und ein gut ausgeprägter Sinn für Emphatie, lässt das erahnen, was damals nicht schriftlich festgehalten wurde, da meine Annahmen, auf ganz typischen, menschlichen Denkmustern basieren. Zumal früher, ohnehin kaum jemand schreiben konnte, wodurch logischerweise, auch nur recht wenig, aus bestimmten, vergangenen Epochen überliefert wurde.

Ps: Das hier richtet sich nicht ausschließlich an dich, sondern auch ganz allgemein, an jeden Leser, den dieses Thema interressiert.

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MagisterSamael  19.06.2024, 17:39
@Saubandenkiddy

Super, danke für dein Eigentor.

Damit eine Bewegung, Sonderlehre oder vergleichbares Religionswissenschaftlich anerkannt wird, muss eine Kodifizierung geschehen sein, die das Leitwerk für die Religion/Bewegung/Lehre bildet. Ist dies nicht geschehen, ist es eine namenlose Lehre. Sprich: Keine schriftlichen Beweise = Namenlose Bewegung. So einfach ist es bei uns in der Wissenschaft.

Und da die von dir angesprochenen Persönlichkeiten dem abrahamitischen Leitwerk folgen, ist es eine abrahamitische Sonderlehre und auf keinen Fall etwas, das den Begriff "Satanismus" tragen kann.

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Saubandenkiddy  20.06.2024, 04:39
@MagisterSamael

Ich dachte da auch viel weniger, an eine durchdachte, allgemeingültige Lehre, die einem richtigen Konzept folgt, sondern eher, an lose Gruppierungen von eher ungebildeten Teufelsanbetern, deren Rituale, sich vermutlich, aus umgekehrtem Christentum, Volksglaube und entstellten Überresten, der vorchristlichen Götterkulte Europas zusammensetzten, gepaart mit einer kräftigen Portion Perversion und Sadismus.

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MagisterSamael  20.06.2024, 13:55
@Saubandenkiddy

Ja und wo steckt dort der Begriff "Satanismus" drin?

Darum geht es ja - das ist und war kein Satanismus.

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Saubandenkiddy  20.06.2024, 14:51
@MagisterSamael

Da erschliesst sich mir jetzt nicht so ganz der Unterschied, zwischen dem (in den Hexenprozessen gebrauchtem) Wort Teufelsanbetung, einerseits und dem (vielleicht etwas moderneren) Begriff Satanismus. Laut Wikipedia, bedeutet die griechische Endung -ismus, in etwa so viel, wie Meinung, Lehre oder Schule. Von daher, wäre der Satanismus, einfach nur die Lehre von/ über Satan. Da Satan, ja soviel wie "Wiedersacher" bedeutet, könnte man Satanismus wohl auch als "Gegenlehre" oder "von der etablierten Meinung abweichend" verstehen.

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Saubandenkiddy  20.06.2024, 15:53
@MagisterSamael

Die Hauptargumente, die hier gegen einen theistischen Satanismus vorgebracht werden, sind die geringe Zahl der Anhänger, so wie das Fehlen eines gemeinsamen Konzepts. Hier spiegeln sich allerdings lediglich die Ansichten, der grossen dogmatischen Weltreligionen wieder! Die meisten paganistischen Naturreligionen z.B., sind ein Sammelsurium, blosser Opferkulte, ohne "tieferen Sinn", sprich: Ich gebe den Göttern was- sie geben mir was. Auch Voodoo, Santeria und Candomble beispielsweise, haben keinerlei theologischen Überbau. Dennoch haben sie viele tausende von Anhängern in Afrika und Lateinamerika.

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MagisterSamael  22.06.2024, 14:33
@Saubandenkiddy

Korrekt, es sind synkretische Religionen und keine kodifizierten Religionen. Die Anhängerzahl ist auch hier völlig egal, es gibt keine intersubjektive Lehrmeinung und jeder legt es nach seinem Gemüt aus. Zudem sind die von dir genannten Begriffe ebenfalls Bezeichnungen von außen und die Anhänger lehnen diese Begriffe teilweiße vehement ab.

Der Satanismus hingegen ist aber eine richtige und kodifizierte Religion. Denominationen müssen sich damit auf die Kodifizierung und das grundsätzliche Dogma beziehen, andernfalls können sie nicht unter dem Begriff anerkannt werden.

Da aber das grundsätzliche Dogma auf Atheismus bzw. Antitheismus basiert, kann es analog keinen Theistischen Satanismus geben - Diese Behauptung ist einfach nur Dummsinn höchster Güte.

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Frances007 
Beitragsersteller
 06.06.2024, 19:41

Heist dass, dass wenn ich alleine ein Ritual durchführe, es egal ist was ich trage? Weil es gibt ja niemanden an den ich Reize (egal ob halb oder ganz) aussenden könnte oder nicht, also müsste ich mich demzufolge weder verdeckt halten noch aufreizende Kleidung tragen? Also ist es egal was ich trage?

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MagisterSamael  07.06.2024, 00:53
@Frances007

Jein.

In dem Fall würde ich Kleidung empfehlen, die den symbolischen Zweck erfüllt wie etwa eine Mönchskutte (in schwarz).

Aber grundsätzlich benötigt es diesen aufreizenden Part hier nicht, das stimmt.

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Frances007 
Beitragsersteller
 07.06.2024, 07:24
@MagisterSamael

Also würde es ohne so eine Kleidung die einen symbolischen Zweck erfüllt nicht gehen?

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MagisterSamael  16.06.2024, 19:23
@Frances007

Wichtigster Grundsatz: Du musst dich wohl fühlen und du weißt selbst am Besten mit welcher Kleidung du dich am besten manipulieren kannst.

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Das nennt man Psychodrama und ist nur ein Schauspiel zur emotionalen Kontrolle.

Warum LaVey nur daran dachte, dass Frauen Männer erregen? Weil er eben ein Mann war. Er ist seiner Zeit schon voraus gewesen, aber in diesem Punkt hat er eben nicht an die Frauen gedacht.

Ist aber auch egal. Die wenigen Satanisten machen Rituale.

Du scheinst dich nicht so viel mit dem Satanismus zu beschäftigen. Die Bedeutung der Rituale wird nämlich bereits bei der Grundliteratur recht deutlich.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – gefestigte Satanistin

MagisterSamael  02.06.2024, 20:29
Er ist seiner Zeit schon voraus gewesen, aber in diesem Punkt hat er eben nicht an die Frauen gedacht.

Korrektur:

Zu der Zeit wurde den Frauen seitens der Wissenschaften noch eine geringere Libido und wenig sexuelles Verlangen beigemessen. Sie waren nach gesellschaftlicher Auffassung eher prüde.

Dies ist mitunter ein Grund, der hier hinein fließt.

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Pervicacia  02.06.2024, 20:44
@MagisterSamael

Widerspricht sich meiner Ansicht jetzt nicht. Das war eben eins der Dinge wo er eben ein Kind seiner Zeit war und hat da eben nicht an die Frauen gedacht. Ich würde es eher als Ergänzung sehen.

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Nein, Rituale sind keine Pflicht.

Die anreizenden Kleider sind natürlich auch keine Pflicht. Du wirst zu nichts gezwungen. Gemacht wird es nur um andere Teilnehmer zu erregen. Damit ist das Ritual viel intensiver und man hat das Gefühl, das Ritual "funktioniert" besser.

Rituale haben keinen Affekt auf die reale Welt. Sie dienen zur selbst Manipulation (= höhere Magie).

Bsp:

• Wenn du beispielsweise total aufgebracht bist, muss du ein Ventil finden und damit abzuschließen

• Wenn du dich machtlos fühlst, hast du das Bedürfnis was zu machen

Ich selbst führe keine Rituale durch. Daher kann ich zu den anderen Fragen nichts genaueres sagen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Atheistisch Religiös - Satanimus (ohne Zugehörigkeit)