Samuel 15:3 erklärung?

2 Antworten

Wie uns die Mescha-Stele zeigt, war das damals in der Gegend so üblich:

"14 Und Kamōsch [der Hauptgott der Moabiter] sprach zu mir: Geh, nimm Nabō von Israel weg. Und ich

15. ging bei Nacht los und kämpfte mit ihm vom Anbruch der Morgenröte bis mittags. Und ich nahm

16. es ein und tötete alles (in) [ihm]: siebentausend Mä[n]ner und Knaben und Frauen und Mäd[ch]en

17. und Sklavinnen, denn der ʻAschtōr des Kamōsch hatte ich es geweiht. Und ich nahm von dort [… die Gerä]te?

18. JHWHs und schleppte sie vor Kamōsch."

Du musst den Kontext beachten. Der Vers bezieht sich auf das Gericht gegenüber der Amalekitern. Dieses Volk war Abgrund tief böse, und hat für mehrere Generationen das Volk Gottes angegriffen, unschuldige Frauen - Kinder des Volkes Israel getötet. Gott hat versprochen, dass komplette Volk der Amalekiter auszulöschen, wenn sich dieses Volk nicht bekehrt. Da Gott ein Gnädiger Gott ist, gab er ihnen Jahrhunderte Zeit umzukehren, jedoch ist keine Generation umgekehrt, sondern hat weiter das Volk Israel immer und immer wieder angegriffen. Wenn keiner umkehrt zur Buße, muss Gott richten, demnach hielt er sein Versprechen, dass komplette Volk auszulöschen. Wichtig ist, dass diese Passage aus dem Alten Testament nichts mit uns heutigen Christen zu tun hat, und kein Tötungsbefehl an uns heute ist. Das war ein direkter Befehl, von vor Tausenden von Jahren direkt an die Israeliten - gegen die Amalekiter gerichtet. Der Gott der Bibel ist ein Gnädiger Gott, der will das jeder gerettet wird, und kein Gefallen hat am Richten.

„So wahr ich lebe, spricht Gott, der Herr: Ich habe kein Gefallen am Tod des Gottlosen, sondern daran, daß der Gottlose umkehre von seinem Weg und lebe! Kehrt um, kehrt um von euren bösen Wegen!“ (Hesekiel 33:11)

In Genesis 18:22-33 bittet Lot darum, die Städte Sodom und Gomorra zu verschonen, wenn sich auch nur eine bestimmte Anzahl von gerechten Menschen darin befindet. Er beginnt mit der Frage nach 50 gerechten Menschen und Gott erklärt sich bereit, die Städte zu verschonen, wenn auch nur zehn gerechte Menschen gefunden werden. Diese Interaktion zeigt Gottes Bereitschaft, Barmherzigkeit zu gewähren, wenn sich nur wenige im Volk dem Guten zuwenden würden.

Jedoch ist er auch Gerechter Richter, der auch richten tut wenn man nicht umkehrt, auch wenn er eigentlich will das jeder gerettet wird, weil er uns liebt. Jedoch zwingt er sich niemanden auf, und überlässt uns den freien Willen, jedoch mit den Konsequenzen. Bei Sodom und Gamorra hätte er das ganze Volk verschont, wäre jemand umgekehrt, bei den Amalekitern und jedem anderen Bösen Volk oder Menschen wäre dies genauso der Fall. Jedoch ist keiner von den Amalekitern umgekehrt, und hat weiterhin die Israeliten terrorisiert, weshalb er richten musste, um sein Volk zu schützen, denn aus diesem Volk kam später die Erlösung - der Heiland Jesus Christus.


Schemset  14.02.2024, 07:06

***Achtung Sarkasmus***

Ja, all diese bösen, mordlustigen Babies... Das ist natürlich wirklich gerecht und gut von deinem Gott, die ausrotten zu lassen. Immerhin haben ihre Vorfahren mal Leute getötet...

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User22193  14.02.2024, 16:45
@Schemset

Sehr humorvoll. Kannst du mir die Frage beantworten, inwiefern du weißt, dass diese Generation im erwachsenen Alter nicht die gleichen Missetaten wie ihrer Vorfahren wiederholen? Es geht nicht darum; dass, (ich zitiere) : „Die mordlustigen Babies gerichtet wurden aufgrund dessen; dass ihre Vorfahren „mal“ Leute getötet haben“, sondern dass diese Generation das gleiche wiederholt hätten wie ihre Vorfahren. Laut Bibel hat Gott dem Volk der Amalekiter 400 Jahre Zeit gegeben, umzukehren. Jede Generation hat die gleichen Absichten gehabt wie ihre Vorfahren, das Volk Gottes auszurotten. Gott ist allwissend und gerecht, demnach wusste er das dies sich in weiteren 400 Jahren nicht ändern wird, demnach ist Gott treu zu seinem Volk gewesen und hat - indem er die Amalekiter komplett gerichtet hat, sein Volk beschützt. Was hätte es gebracht, die neue Generation nicht zu richten, wenn sie im erwachsenen Alter das gleiche getan hätten, wie die Generationen ihrer Vorfahren zuvor? Zudem Babies laut Bibel automatisch zu Gott in seine Gegenwart und in sein Reich kommen, aufgrund der Unschuldigkeit - demnach hat er sie nur zu sich geholt. Gott ist derjenige der Leben gibt, und auch wieder nimmt. Gnädig, aber auch ein gerechter Richter.

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Schemset  14.02.2024, 19:21
@User22193

Lassen wir uns das auf der Zunge zergehen... Einerseits ist es gerecht von Gott, die Babies töten zu lassen, weil Gott vorhersehen kann, dass sie später im Leben Böses tun werden. Sie werden also prophylaktisch gerichtet wegen der Verbrechen, die sie einst begehen würden.

Andererseits sagst du, sei es auch weiter kein Problem, wenn Babies sterben, weil sie aufgrund ihrer Unschuld direkt zu Gott gelangen.

Also was denn nun, sind die Babies nun schuldig oder unschuldig? Hast du ein deterministisches Weltbild? Haben die Babies überhaupt einen freien Willen, wenn sie gar nicht anders können, als später Verbrechen zu begehen?

Und wenn dein angeblich gerechter Gott Verbrecher vorsorglich tötet, damit sie nicht schuldig werden können... Warum hat er das dann bei Hitler und seinen Schergen nicht erledigt?

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