richtig gendern
Wenn man in einem Text so gendert: LehrerIn, SchülerInnen,... Wie sagt man dann: die Beziehung von SchülerInneN und LehrerInneN / SchülerInnen und LehrerInnen ???
Weil eigentlich ist bei der männlichen Form da ja dann auch noch ein "n" am Ende. Oh man ich hoffe ich habe mich verständlich ausgedrückt!?
11 Antworten
Abgesehen davon, dass SchülerIn und LehrerIn nicht korrekt ist - das hat man früher mal geschrieben, aber jetzt nicht mehr - ist das große N am Ende noch überflüssiger.
Es heißt korrekt: Schülerinnen und Schüler und Lehrerinnen und Lehrer.
Aber leider falsch.
Wenn etwas häufig gebraucht wird, wird es nicht zwangläufig richtig dadurch.
Richtig und falsch ist immer eine Frage der Sichtweise. Laut Duden ist diese Schreibweise wohl richtig. Wenn man aber in die Tiefen der Gender-Debatte einsteigt, gibt es wieder neue Schreibweisen. Zum Beispiel:
- Schüler_innen: Das ist das sogenannte "Gender-Gap" (= Lücke). Es soll darauf hinweisen, dass die normale Schreibweise auch viele (Nicht-)Geschlechter ignoriert.
- Schüler*innen: Das ist der sogenannte "Gender-Star". Auch er macht darauf aufmerksam, dass es abseits von Schülern und Schülerinnen weitere Formen von Sexualität gibt.
Aber für den alltäglichen Sprach- und Schreibgebrauch ist es ja schon viel Wert, wenn überhaupt in irgendeiner Form gegendert wird.
Leider gibt es zum "richtigen gendern" immer noch keine allgemein gültigen Regeln. Aber unterschieden wird nach gesprochenem Wort und Schriftsprache. Im gesprochenen Wort wird niemand ausgelassen, der gemeint ist, also immer die Damen und Herren, etc. - Die Kanzlerin hat diesbzgl. elegant und einfach "die Menschen" wieder entdeckt.
Die Schriftsprache unterscheidet zwischen freien Texten (verantwortlich ist hier der Autor oder die Autorin) und der Formsprache, also amtliche Sprache im weitesten Sinne öffentlicher Einrichtungen bis hin zu Formularen. Hier ist ein umfassendes Merkblatt zu finden:
http://www.wdb-berlin.de/uploads/Presse/Downloads/WDB_Publikation_Gender.pdf
Binnen-I ist unkorrekt, ebenso wie die sonstige abenteuerliche Abwechslung von Groß- und Kleinbuchstaben, von Gedanken- und Schrägstrichen in einem Wort.
Das haben anscheinend einige noch nicht mitbekommen, denn das sogenannte 'Binnen-I' (das große I mitten im Wort) ist immer noch relativ verbreitet.