Rettungssanitäter Ausbildung, ich komme nicht hinterher?
Ich mache im Moment eine Ausbildung zum Rettungssanitäter.
Was soll ich sagen, ich finde es total schwierig. Ich wusste natürlich schon am Anfang, dass es eine eher harte Zeit werden wird und auch, dass es nicht so einfach werden wird, allerdings habe ich nicht damit gerechnet, dass es mir so schwer fallen wird. Es ist ziemlich viel Stoff, sehr viel aufeinmal und alles ziemlich gequetscht. Ich weiß gar nicht mehr, wo ich zuerst anfangen soll, außerdem habe ich große Probleme, mir die ganzen Schritte und medizinischen Fachbegriffe zu merken, ich finde es wahnsinnig kompliziert, es will einfach nicht funktionieren. Vielen fällt es leicht, mir allerdings überhaupt nicht. Ich komme total durcheinander und bin mittlerweile am verzweifeln. Anatomie fand ich zB schon immer einfach, beziehungsweise, es ist mir damals immer leicht gefallen, aber auch hier ist es um einiges schwieriger für mich. Ich habe das Gefühl, völlig durch den Lehrgang zu fallen, bei den Fallbeispielen komme ich manchmal so durcheinander, dass ich total nervös werde und denke, dass ich gar nichts auf die Reihe bekomme. Nun haben wir nächste Woche unsere Prüfung und ich bin verzweifelt. Meine Dozenten beruhigen mich zwar und meinen, dass es auf jeden Fall klappen wird und dass dieser Druck normal sei, aber ich glaube nicht mehr daran.
Habt ihr irgendwelche Tipps für mich? Oder hat jemand Erfahrungen?
4 Antworten
Du schaffst das!!!!!, du musst an dich selber ganz fest glauben und dann wird das schon werden!!!. Eine klare Struktur hat mir beim Lernen geholfen, denn zugegebenermaßen, ist es für die kurze Dauer viel Stoff, was eben daran liegt, dass an der Dauer der Ausbildung seit ihrer Einführung im Jahre 1977! nicht's mehr geändert worden ist, gleichzeitig aber auch der Rettungssanitäter immer mehr theoretisches Wissen und praktisches Können haben muss. Ich habe bestimmte Kapitel solange gelernt, bis ich es mir fest eingeprägt hatte und dann bin ich zu dem übergegangen, was mir schwerfällt es mir zu merken. Jeder hat Themen, in denen er besonders gut ist, andere, in denen er mittelmäßig ist und welche, die einem besonders schwerfallen, welche Themen dies sind, dass ist bei jedem individuell verschieden. Du wirst es später auch in den Ausbildungspraktika und auch im späteren Berufsleben von Angehörigen aller Qualifikationsgrade hören, dass sie in Thema XY besonders gut und in Thema XY dafür nicht so gut sind. Dass ist selbst bei Ärztinnen und Ärzten so, die müssen im Studium auch durch alle Themen hindurch aber danach, da entscheiden sie sich dann für eine bestimmte medizinische Fachrichtung, in der sie schon im Studium besonders gut gewesen sind und machen darin dann ihre Facharztausbildung. Lasse dich also nicht entmutigen und mache weiter, Versuche es auf jeden Fall. In den Fallbeispiel, gehe strukturiert nach dem -C- ABCDE- Schema vor, auch in der Abschlussprüfung natürlich!, dann wird dass schon werden, unser Dozent hat immer gesagt, dass das (c)ABCDE- Schema der Schlüssel zur erfolgreichen praktischen Prüfung ist. Wenn du mit dem (c)ABCDE-Schema, dass die Ausbildungsstätte dir ausgehändigt hat, nicht so gut klarkommst, dann ist es enorm hilfreich, wenn du dir ein eigenes machst und aufschreibst, dass habe ich selber auch gemacht. Natürlich keine Maßnahmen verändern, ich meine Dinge wie die Gestaltung, Begriffe, die dir persönlich besser liegen verwenden, anders ordnen, zum Beispiel Pulsmessung vor Blutdruckmessung schreiben und dergleichen. Mache dir eine eigene Auflistung mit den Fachbegriffen, wenn du sie dir aus den Texten im Lehrbuch nur schwer merken kannst. Konzentriere dich bei der Anatomie und Physiologie zunächst nur auf die Anatomie und Physiologie der Vitalfunktionen.
Mfg und viel Erfolg für deine Prüfung wünsche ich dir!!!.
Probier´die Prüfung auf jeden Fall.Vielleicht hast Du dir zu viele Sorgen gemacht. Sollte die Prüfung jedoch schief laufen, dann wäre es gut, mit einem der Ausbildungsbeauftragten über deine fachlichen Probleme zu reden.
Hi,
Oder hat jemand Erfahrungen?
Den RS-Fachlehrgang habe ich durchaus auch als anstrengend empfunden - viel Wissen ohne sinnig aufeinander aufzubauen und das in einer recht kurzen Zeit vermittelt, auch wenn es (rückblickend) nicht besonders in die Tiefe ging.
Es ist, wie Rollerfreake schon sagte, eine Ausbildung, die in ihrem Grundaufbau "überaltert" ist und didaktisch kaum mit den Anforderungen des 21. Jahrhunderts in Einklang zu bringen ist.
Aber auch da kann man sich durchaus durchbeißen!
Habt ihr irgendwelche Tipps für mich?
Prinzipiell rettet eine Sache die Ausbildung (und den Patienten): Struktur.
Sowohl beim Lernen, als auch in den praktischen Fallbeispielen. Wissen muss sinnvoll aufeinander aufbauen (Pathophysiologie vor Anatomie und Physiologie macht beispielsweise wenig Sinn), wichtige Handlungsabläufe vor unwichtigen (dafür bietet sich <c>ABCDE bzw. <x>ABCDE an).
Wissen verknüpfen ist nicht nur für die Praxis essentiell, sondern erleichtert das Lernen ungemein.
Gerade, wenn die Struktur oder der Ablauf dir Probleme bereitet, macht es wesentlich mehr Sinn, sich erstmal darüber im Großen und Ganzen Gedanken zu machen, als über Einzelthemen.
Und dann ist da auch einfach die Frage: wie lernst du?
Manchmal ist es schon ausreichend, die eigene Lernmethode zu hinterfragen und eine andere auszuprobieren. Nicht jeder kommt mit jeder Lernmethode gleich gut zurecht - und es macht einen signifikanten Unterschied, ob man sich Wissen in fünf Stunden "reinprügeln" muss, oder innerhalb einer Stunde mit Spaß und stressfrei lernt.
LG
Es gibt Hunderte Berufe, vielleicht solltest du dir einen anderen aussuchen.