Religiöse sinnangebote?

2 Antworten

Hallo sendhelp567,

mit Religion verbinden wir ja das Traditionelle, was links so wie ein festes Gebäude irgendwie etabliert steht. Gleichermaßen vermittelt Religion auch einen Blick in das Geistliche: etwas, was über unsere natürliche Welt hinausgeht - ich sage oft dazu: das Göttliche als eine Eigenschaft.

Auf der rechten Seite des Schaubilds finden wir das Natürliche, was wir aus unserer Umgebung kennen. Das steht zu dem Geistlichen und Göttlichen nicht konträr - auch wenn so manche Glaubensinhalte oder Religionismen aus dem "linken Gebäude" das sagen oder implizieren könnten. Denn für einen selbst wäre Göttlichkeit eine Lebenseinstellung, unter der sich alles Natürliche gestaltet. So findet das unter dem Begriff der Privatreligion - also etwas individuell Persönlichem - zusammen.

Im Sinne dessen lässt sich auch eine Wahrnehmung Gottes darstellen. Die kann von einem Gottesbild des "linken Gebäudes" abweichen und Gott in die Natürlichkeit integrieren.

Bleiben wir ganz auf der rechten Seite des Bildes, hätten wir unter Abwesenheit aller Göttlichkeit nur das Natürliche. Ich nenne das oft rein natürlich. Wir hätten dann damit einen gewissen Umgang. Reine Natürlichkeit ist auch als Lebenseinstellung zu betrachten.

Bleiben wir ganz auf der linken Seite des Bildes, hätten wir Glaubensinhalte und ggf. Religionismen - vielleicht mit einer Abkehr von so manchem Natürlichen.

Ideal erscheint der Weg in der Mitte, wo beides zusammenfindet.

Schauen wir uns mit wenigen Worten Göttlichkeit genauer an. Wir können sie als etwas "jenseitig" raumzeitloses betrachten, worin wir eins sind, worin wir uns gegenseitig und uns selbst gleichermaßen gegenüber nur Fülle und größtmögliche Freiheitsgrade schaffen. Das dürfen wir unabhängig von einem Glauben oder einer Religion betrachten (basiert nur auf Raumzeitlosigkeit eines "Jenseits") - aber mit dem "vollen Programm" aller Natürlichkeit.

Mit vielen lieben Grüßen
EarthCitizen

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

weltliche Sinnangebote könnten sein: "So viel Spaß wie möglich", "je mehr Sex desto besser", "es lebe der Humanismus", "es lebe die Ideologie dies Kommunismus"

Das Schaubild zeigt tradierte Religionen, die grundsätzliche Verhaltensweisen regeln im Unterschied zu "Privatreligionen", in denen der Mensch in der unterschiedlichen Bedürfnisbefriedigung sich einen Gott-Ersatz geschaffen hat.

Mein Fazit: Alle drei Richtungen führen zu keiner wirklichen Sinnfindung, bestenfalls zu einem Ersatz für Sinn.