Religiöse Inhalte im Unterricht?
Mein Kind soll im Deutsch Unterricht Grade ein Weihnachtsgedicht lernen. Es ist aber so daß wir nicht religiös sind und auch kein Weihnachten feiern. Dürfen Lehrer im Unterricht überhaupt religiös Inhalte verteilen wenn es nicht Religionsunterricht ist?
Um welches Gedicht handelt es sich denn?
Grundsätzlich freue ich mich, dass noch Gedichte gelernt werden.
"draus vom Walde komm ich her"
17 Antworten
Art. 136 Grundgesetz:
(4) Niemand darf zu einer kirchlichen Handlung oder Feierlichkeit oder zur Teilnahme an religiösen Übungen oder zur Benutzung einer religiösen Eidesform gezwungen werden.
Ein Gedicht ist keine kirchliche Handlung oder Feierlichkeit, keine religiöse Übung oder Eidesform. Sondern einfach nur ein Gedicht, das im Deutschunterricht (und nicht im Religionsunterricht) behandelt wird.
Die Kinder werden auch mal was über die griechische oder römische Götterwelt lesen müssen, da kann man sich auch nicht dagegen wehren, weil man nicht dran glaubt.
Die europäische Kultur ist durch das Christentum geprägt. Und Wissen über unsere Kultur kann nicht schaden, auch wenn man keinen Glauben hat. Geht mir auch so, trotzdem mag ich im Dezember Glühwein. Das Weihnachtsfest ist inzwischen ziemlich weltlich geprägt. Ich kenne genügend Muslime, die Weihnachtsbäume haben und sich Geschenke machen, weil ihre Kinder das schon aus dem Kindergarten kennen und das auch gern haben wollen. Es verlangt ja niemand von Deinem Kind, daß es betet.
Von den Eltern. Ich habe mit meinen Kindern das Original gefeiert, das germanische Julfest. Das Frühlingsfest der Ostara, den Ernting, den Jahreskreis.
Und ich habe meinen Kindern den Unterschied zu den darüber geschmierten "christlichen" Festivitäten genau erklärt. Uns so ist es in ihren Familien heute mit meinen Enkeln.
Das Versuche ich auch. Nur wird in der Schule oft verlacht und polarisiert, mein Kind dadurch oft verunsichert. Und Grade Lehrer sollten ihren Einfluss nutzen Kindern die Vielfalt Nähe zu bringen statt sie in ihrer Verbissenheit zu bestätigen "ungläubige" zu verlachen
Auch da habe ich damals Gegenteilige erlebt. Und völliges Unverständnis seitens des gesamten "christlichen" Lehrkörpers.
Ich hatte schon öfter Diskrepanzen da ich mein Kind während eines Kirchenbesuchs Zuhause behalten habe da es kein Betreuungsangebot von der Schule gab und die Direktorin meinte das könne ich nicht machen. Im Endeffekt musste sie sich mit dem Vorwurf, nicht religiöse Kinder zu diskriminieren, auseinander setzen. Und ich muss mein Kind zu jedem einzelnen Kirchenbesuchs entschuldigen MIT BEGRÜNDUNG da es anscheinend "Pflichtveranstaltung" sind.
Ja, auch das kenne ich.
Mein Ältester mußte selbst im "christlichen" "Religions" - Unterricht auf seinem Platz sitzen bleiben - kein anderweitige Betreuung möglich angeblich - aber er "brauche sich ja nicht daran beteiligen".
Wenn er das aber tue und "vom Herrn Jesu" hören wolle so würde man das dem "suchenden Kind" natürlich nicht verwehren...
Ich zog mit der Familie um - aus diesem Grunde. An der folgenden Grundschule gab es keine "christliche" Indoktrinierung.
Wie ich diese "christlichen" HEUCHLER liiieeeb......
Soetwas finde ich einfach unverantwortlich! Wie kann man Kinder nur zu soetwas zwingen? Ich durfte mich damals wenigstens in den Flur setzen! Aber Kinder derart unter Druck zu setzen ist einfach unmöglich!
Liebe predigen und Hass verbreiten, seit eh und je ihr Motto
Genau richtig.!
Es geht NICHT darum über das Medium Deutsch - Unterricht Kindern eine absurde "Religion" einzureden.
"draus vom Walde komm ich her" ist doch kein christliches Gedicht! Das ist ein Samichlaus-Gedicht, das sagen die Kinder auf, damit sie Nüsse, Schokolade und Mandarinen kriegen. Kein Mensch denkt dabei an etwas Religiöses und wenn die Christen diesen Brauch hätten verhindern können, hätten sie es vielleicht getan.
Also wenn vom Christkind am himmelstor die Rede ist und dem lieben Herren Christ klingst es schon Recht religiös
Wenn man religiös erzogen ist vielleicht. Ich habe mir das Christkind immer als kleinen, freundlichen Engel vorgestellt, der den Weihnachtsbaum bringt. Sonst hatte das Christkind für mich keine Funktion, geschweige denn eine Verbindung zum Gekreuzigten.
Weihnachten ist heutzutage eher kulturell als religiös.
Viele dieser scheinbar christlichen kommen ursprünglich aus ganz anderen Kulturen. Ist ja aber nicht das erste mal, dass sich das Christentum an anderen Kulturen bedient...
Jedenfalls finde ich nicht, dass Weihnachten mittlerweile allzuviel mit der Religion zu tun hat. Es geht viel mehr um das fest selbst und die Kultur. Von daher finde ich das in Ordnung.
Ich stimme der Antwort von User Tinkerbell263 vollkommen zu.
Natürlich ist es Kultur, immerhin wurden Menschen, die nicht an Gott glaubten, hingerichtet und heidnische feste einfach adaptiert und "verchristlicht".Also woher sollen Kinder von der Wintersonnenwende oder dem Ostern fest der Fruchtbarkeit wissen?