Religiös sein = peinlich?

15 Antworten

Also, ich war eine zeitlang psychisch sehr instabil. Das hatte damit zu tun, dass ich unbedingt abnehmen wollte und meinem Körper wichtige Nährstoffe fehlten.

In dieser Zeit war ich körperlich total durcheinander - die Haare fielen aus, das Hautbild veränderte sich und ich war den ganzen Tag praktisch nur noch am Weinen -, aber psychisch total davon überzeugt, dass all diese Dinge, die ich erlebte, von Gott kamen. Ich erlebte unglaubliche Dinge, die ganze Welt schien wie ein Traum. Es war wohl eine Psychose, die ich hatte. Der einzig richtige Ort für mich erschien mir eine Kirche oder ein Kloster.

Dieses Erlebnis hat mir zu denken gegeben und ich habe mich anschliessend über Nahtoderfahrungen und dergleichen informiert.Tatsächlich scheint es so zu sein, dass unser Körper, wenn er zerfällt, für Dimensionen empfänglich wird, die uns sonst im Alltag völlig abgehen.

Wenn ich heute über meine damalige Erfahrung spreche, kommt es mir vor, als spräche ich über eine Fremde. Es war aber spannend; wir sind offenbar mehr als wir denken. Und manchen Leuten müssen keine Nährstoffe fehlen; sie haben einen natürlichen Zugang zu diesen Dingen. Es ist einfach die Realität, die ihnen Sinn und Halt im Leben gibt.

Als Christ jage ich auch keine Leute in die Luft, die die Bibel so etwas verbietet!

Mein Glaube an Gott ist mir aber gar nicht peinlich, ganz im Gegenteil!

Es gibt - für mich - einfach viele Gründe (Belege, Beweise, Indizien oder wie man das nennen möchte) dafür, dass es einen Gott gibt, der uns erschaffen hat und dem es eben gerade gefallen hat, sich uns in der Bibel zu offenbaren (die Bibel selbst, die Historizität der Auferstehung Jesu, erfüllte biblische Prophetie, der rote Faden durch die Bibel, Gottes Heilsplan, dass wir die Ewigkeit "in unserem Herzen" haben (dass die Sehnsucht und das Wissen nach einer ewigen Existenz in uns verankert ist; wir merken und spüren, dass das Leben mit dem Tod nicht einfach vorbei ist), dass das Evangelium [= die "Frohe Botschaft" der Errettung durch den Glauben und Gottes Gnade, Liebe und Barmherzigkeit] die Präzision der Überlieferung der biblischen Bücher, die Schöpfung usw.).

5 Beispiele dafür:

Friedrich der Große fragte seinen gläubigen Reitergeneral von Zieten mal, wie er denn die Wahrheit der Bibel beweisen wolle. Von Zieten antwortete nur: "Die Juden, mein König, die Juden!"

Das ist erstaunlich, denn von Zieten konnte damals nur feststellen, dass die Juden, wie von der Bibel vorhergesagt, in viele Länder zerstreut wurden und ihre nationale Identität über so lange Zeit erhalten haben.

Heute können wir feststellen, dass noch viel mehr biblische Prophetie für das Volk Israel erfüllt wurde: Die Juden wurden wieder im angestammten Land gesammelt; diese Sammlung geschah aus vielen Ländern; die meisten nach Israel zurückkehrenden Juden glauben nicht an Jesus als ihren Herrn und Messias; die Staatsgründung erfolgt plötzlich und unter ständigen Konflikten mit den Nachbarstaaten; das Land beginnt nach der Ankunft der Juden aufzublühen.

All das beobachten wir direkt vor unseren Augen. Das sind weder Logikfehler noch ungenaue Prophezeiungen oder gar sich selbst erfüllende Prophezeiungen. Christen haben schon im 18. und 19. Jahrhundert gesagt, dass sich diese Dinge erfüllen würden, eben weil es in der Bibel steht.

Empfehlenswert ist auch dieser Artikel: Ist die Bibel wirklich Gottes Wort?

Es ist komisch das dir das peinlich vor kommt. Da du offensichtlich nicht an Gott glaubst tangiert dich dieses Thema und berührt dich peinlich. Warum nur? Wenn Gott für dich nicht existent ist.

Ich sage immer, leben und leben lassen. Der eine glaubt an Gott, der nächste an Allah, der nächste glaubt nix, und wiederum der nächste glaubt an Wicca und Co.

Ich profitiere sehr von Menschen mit unterschiedlichen Glaubensansichten. Sie haben unterschiedliche Lebensweisen, sehen das Leben unterschiedlich. Ich finde das spannend und entnehme das beste aus allen Erfahrungen für mich selber.

Das Leben ist bunt, die Menschen sind bunt. Man kann sich darüber wunder, mukkieren, peinlich berührt sein, oder aber, man macht das beste draus


oioioi5 
Beitragsersteller
 16.08.2022, 22:11

Klar beschäftige ich mich hin und wieder mit Religion, das ist ja nicht ein kleines Nischenthema, oder wird nur im Stillen unter sich ausgelebt. Ich mach den Fernsehen an und Religion ist omnipräsent, draussen auf den Straßen auch.

Das ist genau so wie wenn ich sag ich mag keine Autos, machen zu bequem und verpesten die Umwelt. Trotzdem seh ich sie ja draußen überall rumfahren, bin also damit konfrontiert.

Und mit dem Leben und Leben lassen, tja das ist eben so eine Sache mit den Religionen. Zumindest die beiden großen Weltreligionen Christtentum und Islam haben da so ihr ganz eigenes Verständnis mit dem Leben LASSEN.

Religiöse Eltern ziehen ihre Kinder schon so auf, diese haben garkeine Wahl. In stark erzkonservativen Utah z.B. so, oder ein der Mehrheit der muslimischen Ländern. Religion behindert Demokratie und Forschung, Bildung, Wohlstand, ....

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Belliwell  16.08.2022, 22:23
@oioioi5
Religiöse Eltern ziehen ihre Kinder schon so auf, diese haben garkeine Wahl. In stark erzkonservativen Utah z.B. so, oder ein der Mehrheit der muslimischen Ländern. Religion behindert Demokratie und Forschung, Bildung, Wohlstand, ....

Da gebe ich dir Recht. Die Kinder werden da mit reingezogen ohne oft eine Wahl zu haben. Wobei, Menschen die aus christlichen Religionen hinaus gehen, haben es nicht unbedingt schwer im Leben. Bei den Moslems siehts da anders aus. Leider.

Wenn Religion völlig privat gelebt werden würde, so wie ich es praktiziere, ohne Kirche im Background, ohne aufgezwungene Lehrmeinung usw, dann wäre es für Forschung, Demokratie, Bildung und Wohlstand kein Problem. Es gibt so einen schönen Bibelvers, der genau sagt was man machen soll. Der steht genau vor dem Vater Unser und lautet....

"Du aber, wenn du betest, geh in dein Kämmerlein und schließ deine Türe zu und bete zu deinem Vater im Verborgenen; und dein Vater, der ins Verborgene sieht, wird es dir vergelten öffentlich. "

Und genau so sehe ich das. Kämmerlein und Türe zu. Da gehört es hin. Man muss das nicht den Leuten aufmissionieren. Und wenn sich jemand interessiert oder solche Themen anspricht, dann kann man antworten. So wie in solch einem Bereich hier auf Gute Frage.

Vielleicht muss man selber erstmal seinen Weg in der Religion gehen, um etwas gelassener mit der Thematik zu werden. An Religion ist nichts peinliches. Religion kann sich positiv auf den Körper auswirken. Das Gebet erdet den Körper, schafft Ruhe und Entspannung. Es ist wie eine Meditation quasi und hilft Stress zu bearbeiten. Menschen mit psychischen Problemen kann Religion helfen. Wenn man im Gebet seinem Gegenüber alles anvertraut, dann kann das sein wie mit einem Tagebuch. Man legt all das ab was den Körper belastet. Das ist zwar kein Ersatz für Therapien, aber es ist eine Art um runter zu kommen. Falls du verstehst was ich meine.

Also ist Religion eine Art von vielen Dingen die gut für den Körper sein können.

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Hallo,

mir ist es egal, wer an was glaubt, solange er mich damit in Ruhe lässt.

LG Sebbie

Ich bin Katholik, und stolz darauf! Mir ist es nicht peinlich!

Peinlich sollte es denen sein, die so tun, als ob es Gott nicht gibt!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung