Rechtschreibung schnell verbessern (ca. 1 Monat)?

4 Antworten

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Die Grammatik kannst du denke ich mal einfach wiederholen. Bei der Rechtschreibung könnte es hilfreich sein Bücher zu lesen. Da siehst du dann, wie die meisten Wörter geschrieben werden. Nimm einfach ein Buch, das die interessiert und überrede dich selbst zum lesen:D 

Wenn du möchtest, kann ich auch einige Regeln zur Kommasetzung aufschreiben?


kaffeUNDmilch 
Beitragsersteller
 10.02.2016, 16:11

Ja wäre SUPER

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schlaukopf851  10.02.2016, 16:59
@kaffeUNDmilch

Fangen wir mal mit Relativsätzen an, auch Nebensatz genannt: Sie werden durch ein Relativpronomen eingeleitet, zB der, die, das, welche, welches, welcher.  Der Relativsatz wird immer durch ein Komma vom Hauptsatz getrennt. Wird der Relativsatz in den Hauptsatz eingeschoben, dann setzt man vor und hinter ihn ein Komma.  Hier zwei Beispiele:

  Daniel Düsentrieb ist eine Comicfigur, die von Carl Barks erfunden wurde. 

Das erste ist der Hauptsatz, dieser kann auch alleine stehen. Das die im Relativsatz bezieht sich auf Comicfigur. Der Relativsatz steht nach dem Hauptsatz.

Daniel Düsentrieb, der von Carl Barks erfunden wurde, ist eine Comicfigur.

Der Hauptsatz steht zerteilt jeweils vor und hinter den Kommatar. Der Realativsatz ist in den Hauptsatz eingeschoben und das der bezieht sich auf Carl Düsentrieb.

Nebensätze können auch durch eine unterordnende Konjunktion ( weil, da, obwohl, damit, dass, sodass, nachdem, während,...) eingeleitet werden. Diese musst du einfach lernen. Sie stehten ganz normal hinter dem Komma. 

Zum Geburtstag wünsche ich mir ein Buch, weil ich gerne lese.

Nun die Adverbialsätze. Sie werden ebenfalls durch ein Komma vom Hauptsatz getrennt. Es gibt acht verschiedene:

Kausalsatz (Grund, Ursache)  Frage: Warum...? Konjunktionen: da,weil    Bsp.: Ich nutze das Navi, weil ich beim Fahren keine Karte lesen kann.

Konditionalsatz (Bedingung) Frage: Unter welcher Bedingung? Konjunktionen: wenn, falls, sofern Bsp.: Wir werden bald da sein, sofern das Navi uns richtig führt. 

Finalsatz (Ziel, Absicht) Frage: Wozu...? Konj.:damit, dass Bsp.: Fahr schneller, damit wir pünktlich sind. 

Konsekutivsatz (Folge, Wirkung) Frage: Mit welcher Folge? Konj.: sodass Bsp.: Die Ampel war rot, sodass ich anhalten musste.

Konzessivsatz (Einräumung) Frage: Trotz welcher Umstände? Konj.: obwohl, obgleich, auch wenn Bsp.: Obwohl ich die Stadt kannte, habe ich das Navi benutzt.

Temporalsatz (Zeitpunkt/-dauer) Frage: Wann? Seit wann? Wie lange? Konj.: nachdem, als, bis, während, bevor, solange Bsp.: Nachdem mich das Navi in die Irre geführt hatte, schaltete ich es ab. 

Modalsatz (Art und Weise) Frage: Wie...? Konj.: indem, dadurch, dass Bsp.: Ich kam zum Ziel, indem ich Passanten fragte.

Adversativsatz (Gegenüberstellung) Frage: Was passiert im Gegensatz zu..? Konj.: Wohingegen, während Bsp.: Ich fahre mit dem Navi, wohingegen mein Freund eine Landkarte nutzt.

Ein Komma wird auch bei Aufzählungen gesetzt. 

zB: Wir brauchen noch Brot, Salat, Joghurt, Käse und Äpfel. 

Fragewörter können ebenfalls Nebensätze einleiten: zB wann, woher, warum, weshalb, wie, wo, ob,...  (Ich weiß nicht genau, wann er kommen wird)

Hier einfach noch mehr Wörter die Nebensätzen einleiten:

um, ohne, statt, anstatt, außer, als  (Verwenden sie das Gerät nicht, ohne die Anleitung gelesen zu haben -bei Infinitifsatz)

Komma bei Anrede: Henry, fahr bitte langsamer. 

Komma bei Ausrufen/ Kommentaren/Bakräftigungen: Ach, das ist aber schade. 

Komma nach der wörtlichen Rede: "Ich würde gerne ans mehr fahren", rief Jana.

Sorry, hat etwas länger gedauert :D Vielleicht finde ich ja noch Grundlegende Tipps zur Rechtschreibung.

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schlaukopf851  10.02.2016, 18:02
@schlaukopf851

Falls du unsicher bei Wörtern bist, such den Wortstamm, zB verreisen, verreist, abgereist, Reise.
Du schreibst ein Wort mit ä und äu, wenn es ein verwandtes Wort mit a oder au gibt:
Gläser - Glas e oder ä?)
Träume - Traum (eu oder äu?)
Gibt es kein verwandtes Wort mit a oder au, schreibt man es meist mit e oder eu.


Am Wortende klingt b wie p (Lob), g wie k (Tag), d wie t (Hund). Wenn du dir unsicher bisr, verlängere das Wort.
Tag - Tage (Nomen im Plural)
Sand - sandig (Nomen in ein Adjektiv)
wild - wilder (Adjektive gesteigert)
er lobt - wir loben ( Verben in die Wir- oder Infinitvform)


dass oder das?
dass = Konjunktion, leitet einen Nebensatz ein.
das = Relativpronomen, leitet Relativsatz ein, der sich auf ein Wort im Hauptsatz bezieht. (zB Der hohe Preis ist ein Problem, das man nicht vergessen sollte; "das" bezeiht sich auf "Problem"
Probe: Lässte sich "das" durch dieses, welches, jenes ersetzen, handelt es sich um das Relativpronomen.

kurze Vokale - doppelte Konsonanten
Nach einem betonten, kurzen Vokal (a,e,i,o,u) folgen fast immer zwei oder mehrere Konsonanten (alle Buchstaben, außer a, e, i, o, u, y). Beim deutlichen Sprechen könnt ihr sie meist gut unterscheiden, zB kalt (Vokal: a Konsonanten: lt), Pflanze (V: a K: nz), trinken (V: i K: nk)
Wenn du bei einem Wort mit einem betonten, kurzen Vokal nur einen Konsonanten hörst, dann wird er verdoppelt: Tasse, Schiff, wissen, treffen, sonnig, satt.
Achtung: statt kk schreibt man ck und statt zz schreibt man tz: verstecken, Decke, Katze, verletzen.

Lange Vokale
Nach betonten, langen Vokalen folgt meist nur ein Konsonant: Flöte, Besen, geben, tragen
Das h nach einem langen Vokal steht häufig vor den Konsonanten l, m, n, r: kahl, nehmen, wohnen, bohren.

Nur wenige Wörter haben doppelte Vokale, diese muss man sich einfach merken:
aa: Aal, Haar, Paar, Saal, Staat, Waage
ee: Beere, Beet, Fee, Heer, Klee, Meer, Schnee, See
oo: Boot, doof,Moor, Moos, Zoo

langes i:
Das lange i wird meist mit ie geschrieben: Tier, lieb, viel, hier
Wörter mit ih nur bei ihr, ihm, ihn, ihnen, usw.
Manchmal wird das lang gesprochene i durch den Einzeilbuchstaben wiedergegeben: mir, dir, wir, Igel, Klima, Kino, Biber (woran man ie / i unterscheidet, weiß ich nicht.)

s, ss oder ß ?
Das stimmhafte s (weich gesummter Laut, wie bei Sonne, tausend) wird mit einfachem s geschrieben, wenn sich beim Verlängern des Wortes ein stimmhaftes s ergibt. (Gras-Gräser)

Das stimmlose s (harter, gezischter Laut, wie bei küssen, schließen) wird nach einem kurzen, betonten Vokal mit ss geschrieben: essen, Klasse, wissen

Der stimmlose s Laut wird nach einem langen Vokal oder Diphthong (ei, ai, au, äu, eu) mit ß geschrieben, wenn er bei der Verlängerungsprobe stimmlos bleibt: heiß-heißer, Kloß-Klöße


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schlaukopf851  10.02.2016, 18:16
@schlaukopf851



Großschreibung
-Satzanfänge werden groß geschrieben
-alle Nomen oder nominalisierten Wörter (die Liebe, der Buchhändler, etwas Neues, gutes Zuhören)
-Höflichkeitsanrede, zB in einem Brief ( Sie, Ihnen,..)

Nomen und Nomenmerkmale (ist denk ich mal eigentlich bekannt)
-Wörter auf -heit, -keit, -nis, -schaft, -tum, -in, -ung
-können durch Artikel (der,die, das) und Pronomen (unser/dieser) und Präpositionen (bei, am) erkannt werden
-auch durch Adjektive (großer Hund) oder Zahlworte (zwei Tage)

Nominalisierung
Verben, Adjektive und Adverbien schreibt man groß, wenn sie im Satz als Nomen gebraucht werden, zB das Spielen (Verb), das Neue (Abjektiv). Diesen Vorgang nennt man Nominalisierung. Diese kannst du meistens ebenfalls an den Begleitwörtern erkennen:
-ein Artikel (das Spielen)
-ein Adjektiv (fröhliches Lachen)
-Präposition, die mit einem Artikel verschmolzen sein kann (vor Lachen, bei Rot, beim =bei dem Spielen)
-Pronomen (dieses Laufen = Demonstrativpronomen; unser Bestes = Possessivpronomen; etwas Neues, alles Gute = Indefinitpronomen)
-weitere: etwas, manches, alles, nichts, einige, kein, viel, (ein) paar
TIPP: Nicht immer wird ein nominalisiertes Wort durch einen Begleiter angekündigt. Mach die Probe: Wenn du einen Begleiter ergänzen kannst, schreibst du groß: Nicht nur (das) Rätseln ist ein schöner Zeitvertreib.

Eigennamen oder Herkunftsbezeichnungen werden ebenfalls immer großgeschrieben.

Tageszeiten und Wochentage
-sie werden großgeschrieben, wenns sie Nomen sind ( in der Nacht, eines Tages, am Montag, diesen Dienstag)
-sie werden klein geschrieben, wenns sie Adverbien sind ( heute, morgen, gestern, nachmittags,..)
-bei kombinierten Angaben schreibt man die Adverbien klein und die Nomen klein (heute Morgen, gestern Nacht)



Wortgruppen aus Nomen und Verb
-werden getrennt geschrieben (Rad fahren, Handball spielen)
-wenn sie nominalisiert sind, werden sie zusammen geschrieben ( Ich hole dich zum Fußballspielen ab)

Wortgruppen aus Verb und Verb
-werden getrennt geschrieben (kennen lernen, liegen lassen)
-wenn sie nominalisiert sind, werden sie zuammen geschrieben (Das Spazierengehen im Wald ist schön)

Wortgruppen mit sein
-werden immer getrennt geschrieben (froh sein, vorhanden sein)

Wortgruppen aus Adjektiv und Verb
-werden meist getrennt geschrieben (laut singen, schnell rennen)
-entsteht durch die Verbindung ein Wort mit neuer Gesamtbedeutung, schreibt man es zusammen (schwarzfahren = fahren ohne Faharschein, schwerfallen = Mühe bereiten)





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Dafür gibt es ganz viele Seiten im Internet mit denen du gerade grammatikalisch besser werden kannst. Auf Dauer hilft lesen auch sehr.


Auf die schnelle wird das denke ich mal nichts, aber du könntest in jeder Klausur, sobald du auf ein Wort triffst wo du dir unsicher bist, das Wort auf ein Schmierzettel schreiben und zuhause nach recherchieren, wie man das Wort richtig schreibt. Buch lesen hilft bestimmt auch, aber nicht in einer solch kurzen Zeit.