Reaktionsgleichung von Salzsäure und Calcium?

2 Antworten

Von Experte Ralph1952 bestätigt

Moin,

nein, das sind keine Säure-Base-Reaktionen (im üblichen Sinn), sondern es handelt sich um Redoxreaktionen.

Das kannst du dir so vorstellen, dass bei Säure-Base-Reaktionen Protonen (H^+-Ionen) von einem Reaktionsteilnehmer an einen anderen übergeben werden, während bei Redoxreaktionen Elektronen den Besitzer wechseln.

Reaktion 1)

Calcium und Salzsäure reagieren zu Calciumchlorid und Wasserstoff.

Ca + 2 HCl ---> CaCl2 + H2↑

Schaffst du den Rest jetzt allein?

Versuch's mal... Wenn du im Kommentar deine Ergebnisse einstellst, schaue ich drüber und helfe gegebenenfalls weiter...

LG von der Waterkant


LillySue123 
Beitragsersteller
 04.01.2021, 15:07

Wow vielen Dank für deine Mühe! Okay ich hab es jetzt noch mal versucht - hoffentlich ist es jetzt einigermaßen richtig...

Also Aluminium = 3VE, das heißt es gibt diese 3 Außen-/ Valenzelektronen ab und es ist danach dreifach positiv geladen Al³⁺

Das Wasserstoffatom kann jetzt von der Salpetersäure (HNO₃) als Proton (einfach positiv geladenes Teilchen) abgegeben werden, der Nitrat-Säurerest ist also NO₃.
Stickstoff ist in der 5. HG und kann 3 VE eines anderen Teilchens aufnehmen um die Edelgasregel zu erfüllen = N³⁻
Sauerstoff ist in der 6. HG und will noch 2 Elektronen = O²⁻ ; es ist außerdem drei mal vorhanden NO₃ das heißt man braucht insgesamt 6 Teilchen um hier bei jedem die Edelgasregel zu erfüllen.
Insgesamt müsste man bei NO₃ also 9 Elektronen zugeben um es zu neutralisieren

Ungefähr richtig bis dahin?

Dann habe ich überlegt wie viele Aluminium-Atome ich jetzt bräuchte, um das auszugleichen bzw. um 9 Kationen zu erhalten. Ich brauche also drei Aluminiumteilchen Al₃ .

3Al + HNO₃ → Al₃NO₃ + H

Aber wie komme ich jetzt auf das Wasserstoffatom - weil ein Metall + Säure = Salz + Wasserstoff oder?

Muss dann die Gleichung so lauten: 2Al₃ + 2HNO₃ → 2Al₃NO₃ + H₂ ?
Weil hier habe ich dann ja auch alles aussgeglichen oder? 2Al₃ kann insgesamt 18 Kationen abgeben und 2NO₃ benötigt 18 und man hätte jetzt noch zwei Wasserstoffatome. Ich hoffe mein Gedankengang hat sich nicht allzu verkapselt in der falschen Richtung verirrt :)

Jetzt zu der Barium-Phosphorsäuren-Geschichte, da bin ich leider immer noch etwas hilflos, auch wenn deine Erklärungen wirklich gut waren.

Ba = 2. HG = Ba²⁺
Phosphorsäure = H₃PO₄ ; den Wasserstoff gibt sie als Protonen ab also ist der Säurerest PO₄

Phosphor = 5. HG = P³⁻ ; Sauerstoff = 6. HG = O²⁻ und hiervon vier Stück ; man benötigt insgesamt also 11 Kationen um dies auszugleichen oder?

Aber beim Barium kann man keine 11 Kationen "bekommen" - muss man das Ganze dann irgendwie verdoppeln also qasi 2PO₄ und man sucht dann 22 Kationen, dann benötigt man aber 11 Barium und ich würde jetzt einfach mal vom Gefühl her sagen, dass das eher falsch klingt... ??

Sorry, dass ich dich jetzt die ganze Zeit behellige, aber ich versuche wirklich es zu verstehen!! Also danke danke für deine Erklärungen und es wäre toll wenn du nochmal antworten würdest!

Liebe Grüße

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DedeM  04.01.2021, 16:48
@LillySue123

Ja, ich merke, dass du dir wirklich Mühe gibst, das alles zu verstehen. Darum helfe ich dir wirklich gerne.

Aber was du offenbar noch nicht ganz verstanden hast, ist, dass es - etwas vereinfacht gesagt - grundsätzlich zwei verschiedene Möglichkeiten gibt, um als atomares Teilchen eine Edelgaskonfiguration in der Elektronenhülle hinzubekommen: einmal die Abgabe oder die Aufnahme von Elektronen (die dann zu geladenen Teilchen, den Ionen und zu einer Ionenbindung führt). Auf der anderen Seite gibt es die Möglichkeit, Elektronenpaare zu bilden und als Bindungspartner gemeinsam zu nutzen. Das führt zu Atombindungen (= Elektronenpaarbindungen = kovalente Bindungen).

Dein Problem ist, dass du zwar die Kationen (von Aluminium und Barium) völlig richtig bestimmt hast, aber dann versuchst, dieses Schema auf den jeweiligen Säurerest der verwendeten Säuren zu übertragen. Aber in den Säureresten läuft das anders!

Merk dir: Ionen werden gebildet, wenn sich Metalle und Nichtmetalle miteinander verbinden.
Atombindungen werden ausgebildet, wenn sich Nichtmetalle mit Nichtmetallen verbinden.

In deinen Beispielen sind Calcium, Aluminium und Barium Metalle. Aber in den Säuren sind zunächst einmal nur Nichtmetalle miteinander verbunden. In der Salzsäure ist ein Wasserstoffatom (H) an ein Chloratom (Cl) gebunden. In der Salpetersäure ist ein Wasserstoffatom an ein Sauerstoffatom gebunden, während außerdem dieser Sauerstoff mit zwei weiteren Sauerstoffatomen alle auch noch an ein Stickstoffatom gebunden sind. Und in der Phosphorsäure sind an ein Phosphoratom vier Sauerstoffatome gebunden, wobei drei dieser vier Sauerstoffatome außerdem jeweils noch einmal mit einem eigenen Wasserstoffatom verbunden sind. H, O, N, P, Cl, alles Nichtmetalle. Und Nichtmetalle untereinander geben keine Elektronen ab. Sie wollen nämlich alle Elektronen aufnehmen. Wenn aber alle Elektronen aufnehmen und deshalb keiner Elektronen abgeben will, dann müssen solche Atome einen anderen Weg als die Abgabe-&-Aufnahme von Elektronen finden, um doch noch zur angestrebten Edelgaskonfiguration zu kommen. Und dieser Weg besteht darin, dass sich die Atomrümpfe bindende elektronenpaare miteinander teilen (oder besser ausgedrückt: bindende Elektronenpaare gleichzeitig gemeinsam nutzen). Wie das geht, erkläre ich mal am einfachsten Beispiel, der Salzsäure:

Salzsäure besteht - wie gesagt - aus einem Wasserstoff- und einem Chloratom. Das Wasserstoffatom hat ein Valenzelektron, das Chloratom hat sieben Valenzelektronen. Beiden fehlt zur Erlangung einer Edelgaskonfiguration nur ein weiteres Elektron. Hätte das Wasserstoffatom nämlich zwei Elektronen in seiner Hülle, dann hätte es die gleiche Konfiguration wie ein Helium-Edelgasatom. Und hätte das Chloratom acht Valenzelektronen, dann hätte es in seiner Hülle die gleiche Elektronenverteilung wie Atome des Edelgases Argon.

Darum möchten sowohl das Nichtmetallatom vom Wasserstoff als auch das Nichtmetallatom vom Chlor jeweils ein Elektron aufnehmen (aber keins abgeben). Wie lösen sie das Problem? Nun, sie bilden ein Elektronenpaar. Jeder Bindungspartner steuert das eine bzw. eines seiner Valenzelektronen bei. Das Elektronenpaar wird nun zwischen die beiden Atomrümpfe platziert und verbindet die Atomrümpfe miteinander (deshalb: bindendes Elektronenpaar und Elektronenpaarbindung). Und nun kommt's: Der Clou ist nämlich, dass jeder der beiden Atomrümpfe für sich in Anspruch nehmen kann, dass das bindende Elektronenpaar zu ihm gehört. Das Wasserstoffatom kann also für sich reklamieren, dass das bindende Elektronenpaar zu ihm gehört. Gleichzeitig kann aber auch das Chloratom behaupten, dass das bindende Elektronenpaar zu ihm gehört. Beide Atomrümpfe nutzen das bindende Elektronenpaar gleichzeitig gemeinsam! Wenn man aber nun die Elektronen in beiden Hüllen zählt, kommt man beim Wasserstoff auf zwei Elektronen (das Elektronenpaar gehört zu ihm!), während das Chloratom nun acht Valenzelektronen hat (das gemeinsam genutzte Elektronenpaar plus drei nichtbindende Elektronenpaare, die von den sieben ehemaligen Valenzelektronen nicht für die Bindung genutzt wurden).

Der Kommentar hier wird langsam zu lang. Darum schicke ich ihn mal los und schreibe gleich in einem neuen Kommentar weiter...

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DedeM  04.01.2021, 17:19
@DedeM

So, weiter geht's:

Nun fragst du dich vielleicht, wie es dann doch zur Bildung von Ionen aus Säuremolekülen kommen kann!? Das liegt an folgendem Phänomen.

Wie du jetzt weißt, würde das Chloratom gerne ein Elektron aufnehmen. Darum zerrt es an dem bindenden Elektronenpaar.

Das Wasserstoffatom möchte auch ein Elektron aufnehmen. Deshalb zieht es ebenfalls an dem bindenden Elektronenpaar.

Aber in diesem Fall ist das Chloratom stärker. In der chemischen Fachsprache bezeichnet man die (relative) Stärke, mit der ein Atomrumpf ein bindendes Elektronenpaar zu sich heran zieht, als Elektronegativität (EN).

Chlor hat also eine größere EN als Wasserstoff (nämlich 3,1 gegenüber 2,2). Tja, und wenn nun ein Salzsäuremolekül in die Nähe eines anderen Reaktionspartners kommt, dann kann es passieren, dass das elektronegativere Element (hier Chlor) dem Wasserstoffatom das bindende Elektronenpaar doch ganz abnimmt. Das Wasserstoffatom hätte dann gar kein Elektron mehr. Es wäre dann auch gar kein echtes atomares Teilchen mehr, weil das Elektron in seiner Hülle ja das einzige war. Ohne dieses Elektron fällt die Hülle vollkommen weg. Es bleibt nur noch der Atomkern übrig. Und in diesem Atomkern befindet sich beim Wasserstoff genau ein Proton. Deshalb sagt man auch, dass Säuren Protonen abspalten können (sie sind Protonenspender, Protonendonatoren).

Was auf den ersten Blick vielleicht gemein klingt, nämlich dass der Säurerest das „arme Proton rausschmeißt”, kann man auch anders (tröstlicher) ausdrücken. Das Wasserstoffatom hat von dem ständigen Gezerre am bindenden Elektronenpaar so die Schnauze voll, dass es sich bei erster Gelegenheit einen anderen Bindungspartner sucht und das Chloratom mitsamt dem bindenden Elektronenpaar allein zurück lässt.

Entschuldige die bildhafte Sprache. Ich hoffe, sie hilft dir dabei, das alles besser zu verstehen und zu behalten...

Aber was passiert eigentlich genau, wenn ein Proton ein Säuremolekül verlässt und sich einem anderen Bindungspartner anschließt?

Nun, zunächst einmal ist das Proton ja positiv geladen. Es verlässt das Säuremolekül also als positiv geladenes Teilchen. Das ehemalige Säuremolekül bleibt dadurch als negativ geladenes Säurerest-Anion zurück.

So kommt es, dass aus einem ungeladenen (neutralen) Säuremolekül ein positiv geladenes Proton und ein negativ geladener Säurerest werden. Im Falle der Salzsäure wären das also ein H^+ und ein Cl^–.

Im Falle der Salpetersäure wären das wieder ein H^+, aber dann ein Nitrat-Anion. Das sieht so aus: NO3^–. In deiner Bearbeitung oben hast du das Minuszeichen vergessen!

Das Nitrat-Anion ist nun aber ein Ion, das als Ganzes stabil zusammen bleibt. Hier brauchst du also nicht zu überlegen, in welcher HG die einzelnen Atome stehen und welche Ionen sie bilden würden. Wie gesagt, es sind alles Nichtmetalle. Und die sind durch Atombindungen miteinander verbunden. Im Nitrat-Anion sind demnach drei Sauerstoffatome an ein Stickstoffatom gebunden. Und eines der drei Sauerstoffatome ist einfach negativ geladen, weil es zuvor mit dem Wasserstoff verbunden war, der aber sein einzelnes Elektron beim Sauerstoff zurückgelassen hat, als er als Proton das Säuremolekül verließ.

Für deine Reaktion bedeutet das: Es gibt folgende Ionen, die du kombinieren musst:

Al^3+ und NO3^–

Du benötigst gemäß der Kreuzregel 3 x das Nitrat-Anion und nur einmal ein Aluminium-Kation. Die Formel von Aluminiumnitrat lautet dann#

Al(NO3)3

Warum gibt es hier eine Klammer um das „NO3”? Nun, du willst doch in der Formel zum Ausdruck bringen, dass du das gesamte Nitrat-Anion (NO3^–) dreimal brauchst. Wenn du aber

AlNO3 3 schreiben würdest (also ohne die Klammer), dann bezieht sich die letzte Index-3 nur auf die vor ihr stehende Index-3, da ein Index sich immer nur auf das bezieht, was unmittelbar vor ihm steht.

Tja, mit der Klammer bezieht sich die letzte Index-3 auch auf das unmittelbat vor ihr Stehende, nämlich auf die Klammer. Und in der Klammer steht „NO3”, also hast du das dreimal. Genau das wolltest du erreichen, nicht wahr?

Die Reaktionsgleichung dazu lautet also:

2 Al + 6 HNO3 ---> 2 Al(NO3)3 + 3 H2↑

Ich hatte versprochen, dir auch die andere Lösung zu verraten (falls nötig). Willst du das? Oder willst du es doch noch einmal selbst versuchen. Nur was du selbst versuchst zu lösen, wird dir am Ende weiterhelfen.

Du entscheidest. Wenn du es willst, verrate ich dir die Lösung...

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LillySue123 
Beitragsersteller
 04.01.2021, 18:20
@DedeM

Glänzend!

Also ich habe es jetzt mit der letzten Gleichung nochmal versucht:

Barium = Ba²⁺

H₃PO₄ trennt das Wasserstoffatom als Proton ab (Protonendonator), dass heißt PO₄ behält das Valenzelektron, welches es sich mit dem Wasserstoff geteilt (Elektronenpaarbindung) hat und ist somit einfach negativ geladen PO₄⁻ .

Oder ist es so, dass es dreifach negativ geladen ist, weil es drei Wasserstoffatome sind, die es "ausgrenzt" ?

1) Wenn ersteres richtig ist, würde man also ein Barium und zweimal den Säurerest benötigen: Ba(PO₄)₂

2) Wenn die zweite Möglichkeit richtig ist, bräuchte man 3 Bariumatome und zweimal den Säurerest: 3Ba(PO₄)₂

1) Ba + 2H₃PO₄ → Ba(PO₄)₂ + 3H₂

2) 3Ba + 2H₃PO₄ → 3Ba(PO₄)₂ + 3H₂

Ich hoffe jetzt ist es richtig - zumindest habe ich das Gefühl sehr viel bei unserem Disput hier gelernt zu haben!

Liebe Grüße

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DedeM  04.01.2021, 18:56
@LillySue123

Schön, dass es dir hilft, den Stoff besser zu verstehen. Ich merke auch, dass dein Verständnis steigt. Aber an zwei Stellen liegst du noch nicht komplett richtig:

  1. Ja, Phosphorsäure ist eine dreiprotonige Säure (sie hat drei gebundene Wasserstoffatome, die sie alle als Protonen abspalten kann).
  2. Du musst dich noch etwas mehr an die Kreuzregel gewöhnen...

Du hast schon erkannt, dass ein Phosphorsäuremolekül drei Protonen abspalten kann. Das ist gut so!
Nun überlegen wir mal gemeinsam, was das bedeutet. Wenn nur ein Proton abgespalten wird, dann sähe das so aus:

1. Abspaltung eines Protons:

H3PO4 ---> H^+ + H2PO4^–
Phosphorsäure zerfällt in ein Proton und ein Dihydrogenphosphat-Anion.
Beachte, dass in der Formel vom Dihydrogenphosphat-Anion noch zwei Wasserstoffatome gebunden vorhanden sind, weil ja nur eines als Proton abgegeben wurde. Das erkennst du auch am Namen des Anions. „Di” ist ein griechisches Zahlenwort und bedeutet „2". „Hydrogen” bezieht sich auf den lateinischen Namen vom Wasserstoff, der „hydrogenium” lautet. Und „Phosphat” ist die Bezeichnung für den völlig deprotonierten Säurerest der Phosphorsäure (PO4^3–). Der Name besagt also „zweimal-Wasserstoff-am-Phosphatrest” oder auf schlau eben Dihydrogenphosphat.
Weil nur ein Proton abgespalten wird, hat das Dihydrogenphosphat-Anion auch nur eine einfache negative Ladung.

2. Abspaltung eines Protons:

H2PO4^– ---> H^+ + HPO4^2–
Ein Dihydrogenphosphat-Anion zerfällt in ein Proton und ein Hydrogenphosphat-Anion.
Beachte hier, dass die Abspaltung eines weiteren Protons dazu führt, dass das resultierende Anion nun zweifach negativ geladen ist.
Beachte ferner, dass aus dem „Dihydrogen...” jetzt nur noch ein „Hydrogen...” geworden ist, weil im Rest ja nur noch ein gebundenes Wasserstoffatom verblieben ist.

3. Abspaltung des letzten Protons:

HPO4^2– ---> H^+ + PO4^3–
Ein Hydrogenphosphat-Anion zerfällt in ein Proton und einen Phosphatrest.
Beachte hier, dass der Phosphatrest nun dreifach negativ geladen ist.

Für deine Gleichung brauchst du wahrscheinlich nur das Phosphat-Anion (also PO4^3–).

Dann sind deine Ionen

Ba^2+ und PO4^3–

und gemäß der Kreuzregel lautet die Formel von Bariumphosphat dementsprechend

Ba3(PO4)2

Alles klar?

Wie versprochen, gibt es jetzt die dritte Lösung deiner Aufgaben: Das Reaktionsschema (die Reaktionsgleichung) dieser Reaktion sieht so aus:

6 Ba + 2 H3PO4 ---> 2 Ba3(PO4)2 + 6 H2↑

Wenn du aber noch etwas üben willst, kannst du dir ja mal überlegen, wie die Formeln und Gleichungen aussehen müssen, wenn du statt des Bariumphosphats (siehe oben) die Salze Bariumdihydrogenphosphat bzw. Bariumhydrogenphosphat herstellen solltest...

Wenn du dir die Mühe machst und das noch postest, gucke ich mir auch das an...

LG von der Waterkant

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LillySue123 
Beitragsersteller
 04.01.2021, 20:33
@DedeM

Hey das war wirklich klasse von dir-ich glaub ich hab es jetzt drauf! Ich schau mal morgen ob ich noch die von dir vorgeschlagene Aufgabe löse, heute schaff ich es leider nicht mehr. Aber bis dahin vielen Dank für deine Geduld und die langen und ausführlichen Erklärungen, sie haben mir echt viel gebracht! Wirklich, ganz toll und sehr sehr kompetent!!
Liebe Grüße!

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DedeM  04.01.2021, 20:47
@LillySue123

Gern geschehen... Ich mache jetzt auch mit der Internet-und-Computer-Arbeit Schluss und hau mich noch ein bisschen vorn Fernseher.

Gute Nacht...

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LillySue123 
Beitragsersteller
 04.01.2021, 12:09

Okay also:

Al + 2HNO₃ → Al(NO₃)₂ + H₂

Ba + 2H₃PO₄→ Ba(PO₄)₂ + 3H₂

Bei dem letzten bin ich etwas unsicher...

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DedeM  04.01.2021, 12:50
@LillySue123

Das stimmt (leider) noch nicht ganz. Das darfst du nicht formalistisch durchführen (nach dem Motte: wenn er 2 HCl geschrieben hat, müssen es auch 2 HNO3 oder 2 H3PO4 sein...).

Du musst zunächst darauf achten, welche Ionen (Kationen) die Metalle bilden. Das geht so:

Calcium (aus dem ersten Beispiel): steht in der 2. Hauptgruppe (HG) im Periodensystem der Elemente (PSE). 2. HG bedeutet zwei Außenelektronen (= Valenzelektronen). Die werden bei der Ionenbildung abgegeben. Die Abgabe von negativ geladenen Elektronen führt dazu, das positiv geladene Ionen (= Kationen) entstehen (bedenke: ein Atom ist neutral, gibt dann etwas negativ geladenes ab und wird dadurch zu einem positiv geladenen Ion; logisch, oder?). Da Calciumatome zwei Valenzelektronen hat, die es abgeben wird, entstehen zweifach positiv geladene Calciumkationen:

Ca ---> Ca^2+ + 2 e^–
Calciumatom wird zu zweifach positiv geladenem Calciumkation, indem es zwei Elektronen (an irgendwelche anderen Teilchen) abgibt.

Der Säurerest der Salzsäure (HCl) ist das Chlorid-Anion (Cl^–). Das erkennst du wie folgt: Die Salzsäure hat ein gebundenes H-Atom, das sie als ein Proton abgeben kann (es ist eine einprotonige Säure). Ein Proton ist einfach positiv geladen (H^+). Wenn das Säuremolekül dieses eine Proton abgibt, bleibt ein einfach negativ geladenes Teilchen zurück. Das ist im Grunde wie bei der Bildung des Calciumkations, bloß anders herum: Ein ungeladenes (neutrales) Molekül gibt ein einfach positiv geladenes Proton ab, wodurch ein einfach negativ geladenes Ion zurück bleibt:

HCl ---> H^+ + Cl^–

Soweit, so klar (hoffe ich).

Und nun kommt's: Aus dem Calciumkation und dem Säurerest-Anion bastelst du jetzt ein Salz. Dabei gilt: Du musst von beiden Ionensorten so viele für die Formel des Salzes benutzen, dass keine der entgegengesetzten Ladungen übrig bleiben.

Die Calcium-Kationen sind zweifach positiv geladen (Ca^2+). Das Chlorid-Anion ist aber nur einfach negativ geladen (Cl^–). Darum kann die Formel von dem Salz Calciumchlorid nicht CaCl lauten, weil dann von den zwei positiven Ladungen des Calciumkations nur eine durch die eine negative Ladung des Chloridanions ausgeglichen wird. Die zweite positive Ladung bliebe also unausgeglichen übrig. Aber wenn du zwei Chloridanionen verwendest, kannst du beide positiven Ladungen des Calciumkations ausgleichen. Darum lautet die Formel vom Salz Calciumchlorid

CaCl2

Und nun verrate ich dir noch einen Trick, mit dem du die korrekten Formeln von Salzen recht sicher ermitteln kannst, nämlich die sogenannte Kreuzregel:

Du hast doch beim Calciumchlorid die Ionen

Ca^2 und Cl^1–

Ich habe jetzt mal die „1" vor das Minus beim Chloridanion hingeschrieben, die man ja normalerweise weglässt. Das tat, ich, damit du nun die Kreuzregel besser nachvollziehen kannst.

Die Kreuzregel besagt nun, dass du die Zahl vor einer Ladung über Kreuz als (tief gestellten) Index an des Symbol des jeweils anderen setzen musst. Dann wird bei Calciumchlorid aus

Ca^2+ Cl^1–: Ca1Cl2

Die „2” vor dem Plus am Calciumkation wird in der Salzformel zur (tiefgestellten) Index-2 am Chloridanion. Die „1” vor dem Minus am Chloridanion wird in der Salzformel zur Index-1 am Calciumkation.

Und weil man den Faktor „1” weglässt (also nicht aufschreibt), wird aus

Ca1Cl2 am Ende die Formel CaCl2 für Calciumchlorid.

Alles klar?

So! Und nun wieder du: Aluminium steht im PSE in der 3. HG. 3. HG heißt drei Valenzelektronen. Die werden Aluminiumatome bei der Ionenbildung abgeben. Dann werden daraus...

Salpetersäure (HNO3) hat ein gebundenes Wasserstoffatom, das sie als Proton abspalten kann. Wenn ein Salpetersäuremolekül dieses Proton abspaltet, dann bleibt ein Nitrat-Säurerest zurück. Der hat die Ladung...

Versuch's jetzt noch einmal selbst.

Ich schaue mir das dann gerne noch einmal an und verrate dir - falls noch nötig - dann auch die Lösungen.

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LillySue123 
Beitragsersteller
 04.01.2021, 11:49

Hey super, danke ich probiers gleich mal aus!

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Von Experte LeBonyt bestätigt

Ich denke es entsteht Calciumchlorid als Salz und elementarer Wasserstoff.

Ca + 2 HCl -> CaCl2 +H2

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung