Welche der Säuren eignen sich nicht zum Ansäuern einer Lösung und warum?

5 Antworten

Wenn Du irgendeine Lösung ansäuerst, dann willst Du mit ihr nachher irgendetwas tun. Dieses Irgendetwas sollte nicht vom Anion der Säure gestört werden, und nach diesem Kriterium wählst Du die Säure aus.

Salpetersäure wirkt oxidierend, und das stört oft — deshalb nimmt man sie nur, wenn andere Möglichkeiten ausfallen (wenn Du z.B. eine Pb²⁺-Lösung hast, die sowohl mit Chlorid als auch mit Sulfat eine schwerlöslice Verbindung ergeben). Auch Phosphor­säure ist keine gute Wahl, weil viele Metallionen damit unlösliche Phosphate, Komple­xe oder andere Ferkel geben. H₂SO₄ und HCl sind dagegen verlgeichsweise neben­wir­kungs­frei und daher vorzuziehen.

Wenn man aber nur leicht ansäuern will, ist man mit Essigsäure besser beraten, weil man dann autoatisch bei einem pH von etwa 2 bis 3 hängenbleibt, während man mit den starken Säuren H₂SO₄ und HCl sofort unter 1 fällt.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Chemiestudium mit Diss über Quanten­chemie und Thermodynamik

Eine generelle Antwort darauf ist nicht möglich. Welche Säuren sich eignen und welche nicht, hängt von der speziellen Problemstellung ab. Wenn man z.B. in einem Ansatz Chloridionen nachweisen will, ist es kontraproduktiv Salzsäure bei der Aufarbeitung einzusetzen. Das gilt sinngemäß auch für die übrigen Säuren.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Eigentlich sind alle dazu geeignet, kommt halt immer drauf an, was man vor hat!

Halogenid-Ionen werden mit HCl gefällt, nur AgCl löst sich mit Konz HCl wieder auf! da würde man wohl Salpetersäure nehmen!

Dazu ist konz HCl Atem-reizend, ansonsten billig, aber nicht oxidierend! Mit konz kann man Rost weg komplexieren und verdünnt geht zB Kalk weg! In Kombi mit Peroxiden, Permanganat und anderen Oxmitteln entsteht Chlor, was natl ungünstig ist. Dafür Verdampfen auch kleine Reste, wenn man sie nur grob wegwischt!

Schwefelsäure ist ebenfalls billig, stinkt nicht, dafür muss man mit Wasser aufpassen und Calcium wie auch andere Erdalkalimetalle und Blei bildet schwer lösliche Sulfate! Reste verdampfen nicht einfach und man hat schnell mal einen dünnen Film am Ärmel.

Phosphorsäure zählt, gerade so zu den starken Säuren. Normal benutzt man sie selten. Eher mal die Salze als Puffer!

Salptersäure ist oxidativ und bildet dann nitrose Gase, dafür sind auch die ErdalkaliSalze wasserlöslich.

Wir nutzen im Labor tatsächlich alle der genannten Säuren (aq) zum Ansäuern...

HCl ist ein Gas und eignet sich daher nicht so toll. Würde (theoretisch) aber auch gehen (mit entsprechenden Sicherheitsvorkehrungen....nicht nachmachen). Die anderen 3 Säuren (Schwefelsäure, Phosphorsäure, Salpetersäure) sind in konzentrierter Form aber auch nicht so toll zu handeln...


Spikeman197  09.03.2019, 23:53

Aus dem Kontext ergibt sich, dass mit HCl Salzsäure gemeint ist! Und alle vier sind Standard im Labor!

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jrltk  10.03.2019, 00:33
@Spikeman197

Ok, HCl als Gas wäre für mich der einzige Grund gewesen, warum das vielleicht nicht passen könnte. Klar, in wässriger Verdünnung (und z.T auch konzentriert) ist das alles Laborstandard.

Was ergibt sich denn noch aus dem Kontext? Um welche Lösung handelt es sich denn? Einfach nur Wasser oder ist da noch mehr drin? HNO3 und H2SO4 sind stark oxidierende Säuren (im Gegensatz zu den anderen beiden), vielleicht ist das gemeint?

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