Rassismus fragen?

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Die Art, wie die Fragen formuliert sind, ist schon sehr tendenziös, es sind rhetorische Fragen, die ahnen lassen, dass du eine Antwort "Nachplappern" sollst - bitte nicht selber denken! Aber das mache ich jetzt trotzdem, ich Rebell.

  1. Im berühmten Roman 1984 werden Wörter verändert und ersetzt, um ihre Bedeutung entweder zu verändern oder auszulöschen. Die Idee dahinter ist es, dass Menschen irgendwann gar keine Kritik oder ungewollten Dinge mehr äußern können, weil es kein Wort dafür gibt. Genau das scheint mir hier der Fall zu sein. Anstatt "N-Wort" braucht man offenbar ein neues Wort - was aber dazu führen wird, dass jenes Wort irgendwann den Status des "N-Worts" übernimmt. Man verschiebt so das Problem.
  2. Weil man es als weiße Person besser weiß! Man hat als weiße Person entschieden, wie sich schwarze Menschen fühlen sollen und was sie erfreut und was nicht. Was diese Menschen darüber denken und fühlen ist irrelevant, sie wissen es nicht besser und ihre Meinung ist nicht wichtig genug, angehört zu werden. Klingt das komisch, arrogant und ... rassistisch? Jap. Ist es auch. Genau wie die Forderung von Nummer 2.
  3. Ein offener Diskurs über Themen sollte (wieder) möglich sein, inklusive der "bösen Themen" die gewise Lehrkräfte gerne ausklammern, weil sie "Emotionen verletzen" und "Vorurteile schüren könnten." Das ist aber mit Sicherheit nicht die Antwort, die hier erwartet wird.
  4. Internalisierter Rassismus bedeutet offenbar, dass man "negative Stereotype" akzeptiert - was ja nicht sein darf - auch wenn sie stimmen, wie z.B dass afrikanische Menschen sehr viel lebhafter / lauter sind, als z.B Deutsche. Und wenn das auch noch ein betroffener so bestätigt - oh mein Gott. Schlimm, ganz Schlimm. Man unterstützt damit quasi Rassismus. Wenn du also als schwarze Person zb behauptest, dass Schwarze lauter sind, als weiße Menschen (was natürlich was mit der Kultur, nicht mit dem Melanin zu tun hat) unterstützt du "White Supremacy" - klingt absurd, aber ist wieder wie Nummer 1: Keine Abweichungen, nicht mal in den eigenen Reihen, Schwarze wissen es eben offenbar nicht besser, deswegen muss man es ihnen sagen, was sie dürfen und nicht dürfen.
  5. Rassismus stärkt und erhöht die eigene Gruppe und vermindert bzw. negativiert die einer anderen. Rassismus existiert schon immer und ist eine Form der Abgrenzung. Von Dörfern, Stämmen, Staaten und Volksgruppen. Man unterteilt zwischen zwei Gruppen, wahlweise Hautfarbe, Herkunft, Religion und andere "unterscheidende Faktoren" und stellt "seine Gruppe" als besser dar und zeigt (echte und auch erfundene) Defizite bei der anderen Gruppe auf. Das tut manchen Menschen emotional weh, selbst wenn jene "Defizite" wahr sind und existieren. Unter dem Vorwand "Rassismus" lässt sich wunderbar sachliche, oder auch berechtigte Kritik abwehren, um nicht an sich arbeiten zu müssen. Ein Beispiel gefällig? In Kanada hat eine Black-Only Theatergruppe auf Steuerzahlergeld ein Theater nun beschlossen, dass es "keine weißen" Menschen zulässt. Das ist allerdings nun "Kein" Rassismsu in den Augen dieser Menschen, wäre es aber, wenn es umgekehrt wäre. In der Schweiz gibt es aktuell eine Ähnliche Sache, was noch absurder wird, wenn man bedenkt, dass die Schweiz keine indigene, schwarze Bevölkerung hat.