PZB/LZB Erklärung bei Zügen?
Hallo! Ich interessiere mich sehr für Züge. Vor kurzem habe ich mir das Spiel "Train Sim World 5" gekauft, um Züge fahren zu können. Ich verstehe allerdings noch nicht ganz das Prinzip der PZB und LZB. Kann mir das bitte jemand verständlich erklären? Ich kenne die vor allem aus den Zügen der Deutschen Bahn.
Danke im Voraus!
Mit freundlichen Grüßen
Hannah
3 Antworten
Hallo, PZB und LZB sind technische Einrichtungen, die den Bahnbetrieb sicherer machen. Es werden dabei wichtige Informationen an den Triebfahrzeugführer übermittelt. PZB (Punktuelle Zug Beeinflussung) arbeitet mittels Signalen, die mittels verschiedener Lichtbilder anzeigen, ob ein Streckenabschnitt befahren werden darf, und wenn ja, ob Beschränkungen, besonders die Fahrgeschwindigkeit betreffend, einzuhalten sind. Jedem Hauptsignal ist ein Vorsignal in bis zu 1.5 km Entfernung zugeordnet. Der Abstand variiert mit der für die Strecke zulässigen Höchstgeschwindigkeit. Je nach Signalsystem können auch Kombinierte Signale errichtet sein. Diese können auch verschiedene Fahrgeschwindigkeiten vorschreiben.
Elektrische Magnete, die an die Gleise montiert sind, übertragen dabei bestimmte "Befehle" auf ein Empfangssystem auf der Lok oder Triebwagenzug. Diese Befehle müssen vom Lokführer(in) mit einer Bedieneinheit unmittelbar bestätigt werden und dann muss entsprechend reagiert werden. Bleiben die Bestätigung oder eine Bremsreaktion aus, löst die Lokseitige PZB-Einheit eine Zwangsbremsung aus, die den Zug mittels Schnellbremsung zum Stillstand bringt. Eine Art Fahrtenschreiber erfasst dies auch. Insgesamt kann die PZB bei Fahrgeschwindigkeiten bis 160 km/h eingesetzt werden.
Nun die LZB: Anders als die Punktuelle Befehlsübertragung bzw. Beeinflussung ist die LZB (Linien Zug Beeinflussung) eine Art Antennenkabel, das zwischen den Schienen eines Gleises verlegt ist und in Abschnitte unterteilt ist. Innerhalb eines jeden Abschnittes werden permanent Informationen über den Zustand der vorausliegenden Strecke in den Führerstand übermittelt. Die Reichweite beträgt bis zu 10 km. Die LZB zeigt indirekt an, ob voraus fahrende Züge oder andere Einflüsse wie Weichenstraßen oder einfache Gleisbögen eine Verringerung der Fahrgeschwindigkeit erfordern und zeigen auf einem Display oder Monitor im Fahrstand die zu erwartende, reduzierte Geschwindigkeit oder einen Halt an.
Die LZB der ersten Generation erfordert dann entsprechende Reaktionen des Fahrpersonals. Die 2te Generation ermöglicht, die Steuerung der Lok / Triebwagenzug direkt in die LZB einzuhängen, so dass der TFZ nur nur aufpassen muss. Prinzip >Mensch überwacht Maschine und umgekehrt<.
Deine Frage beinhaltet nicht die ebenfalls obligatorische SiFa, die auch "Totmann-Schalter" genannt wird. Hierbei handelt es sich um eine Maschinenseitige Einrichtung zur Lokführerüberwachung. Ein elektrischer Schaltkreis muss alle 28 - 30 Sekunden einmal kurz unterbrochen werden. Dies kann mittels Hand- oder Fusstaster erfolgen. Passiert das nicht, wird nach etwa 3 Sekunden ein Warnton im Fahrstand ausgegeben und nahezu unmittelbar danach der Zug Zwangsgebremst.
Fahrzeuge die nicht schneller als 40 km/h fahren können, sind meistens ohne Beide Sicherungseinrichtungen dabei. Deren Gewicht ist mit maximal 20 Tonnen eher gering.
Bevor du mit PZB/LZB anfängst, würde ich mich erstmal mit Haupt- und Vorsignalen auseinandersetzen. Dazu gibt es gute Tutorials auf YouTube. Wenn das soweit durchschaut hast, schau mal hier
http://tf-ausbildung.de/BahnInfo/pzb90.htm
oder ebenfalls auf YouTube.
Kurz gesagt, musst du bei "Halt erwarten"-Signalen oder Geschwindigkeitsreduzierungen auf unter 100km/h PZB-Wachsam bestätigen und gewisse Bremskurven und Geschwindigkeitsabstufungen einhalten.
Viel Erfolg!
PZB= Punktförmige Zugbeeinflussung
LZB = Linienförmige Zugbeeinflussung.
Die ganze PZB/LZB zu erklären ist sehr umfangreich. Grob gesagt überwachen beide Systeme das Verhalten des Lokführers gegenüber den Signalen.