Psychiater notiert sich nichts beim Gespräch?
Weiss einer was das zu bedeuten hat, wenn ein Psychiater sich nichts notiert bei einem Therapie Gespräch? Normalerweise notieren sich Psychologen und Psychiater die Infos. Die Schwester meint der Psych. Arzt ist sehr nett und sympathisch, aber er schrieb nur bei der ersten Sitzung Infos auf und an der 2-4 Sitzung nichts mehr. Sie erzählte ihm viel, also kann der doch nicht alles auswendig im Kopf behalten nach einer Stunde ? Weiss einer mehr, ob das normal ist oder eher unüblich ? Ich danke euch.
9 Antworten
Hallöchen
Mein Ex Partner war auch lange Zeit in psychiatrischer Behandlung
Immer wieder habe ich auch an Sitzungen teilgenommen (auf Wunsch des Arztes)
Ich kann Dir daher nur aus dieser Erfahrung mitteilen,das der Arzt nicht unbedingt alles notiert,was der Patient ihm mitteilt
Du wirst ja merken,ob Dein behandelnder Doc bei den Behandlungen noch weiss,worüber ihr im Vorfeld gesprochen habt.
In erster Linie muss sowieso die Chemie stimmen
Zwischen Arzt und Patient
Ich bin mir sicher,das sich ein Psychologe n a c h dem Gespräch jedes Einzelnen Notizen macht,um auch nochmal das Gesprochene in Ruhe durchzugehen
Du kannst aber auch direkt den Arzt ansprechen,wenn es Dich verunsichert,und Du eine Erklärung dafür suchst
Ich wünsche Dir,das Du Dich angenommen,und verstanden fühlst
Von Herzen Angel

Ich selber habe Sozialarbeit studiert und arbeite mit Drogensüchtigen. Wir dürfen nicht sagen, dass wir jemanden therapieren, aber intensive Beratungsgespräche gehen durchaus in diese Richtung. Während eines solchen Gesprächs möchte ich intensiv zuhören und meinem Klienten in die Augen schauen. Für‘s schreiben habe ich dann wirklich keine Zeit und kann mich auch ohne das viel besser konzentrieren. Aufschreiben würde mich ablenken.
Nach dem Gespräch, wenn ich wieder alleine bin, weiss ich den Inhalt noch sehr genau und schreibe dann einen entsprechenden Verlaufsbericht. Es geht manchen meiner Kollegen so wie mir, manche können sich mit dem Hund aufschreiben von Notizen sogar sehr gut konzentrieren.
So etwas ist doch bei jedem Menschen unterschiedlich, wahrscheinlich gehört dein Therapeut eher zu den zuhörenden Gesprächspartnern.
Ich denke, dass du ihm durchaus vertrauen kannst. Wenn du es genau wissen willst, frag ihn einfach. Er wird erfahren und therapeutisch genug sein, dir eine befriedigende Antwort zu geben.
Sei froh, dass er dir richtig zuhört, statt mit den Gedanken bei dem zu sein, was er grad schreibt.
Du bist ja immer im Gespräch dabei u er kann dann was nachfragen.
Es wäre möglich, dass der Therapeut das Gespräch nicht ernst nimmt. Eine andere Möglichkeit wäre, dass er sich nur das wichtigste merkt und am Ende in einem Bericht zusammenfasst. Würde er sich alles aufschreiben was gesagt wird, würde es ewig dauern, bis er wichtige Details wiederfindet auf die er vielleicht eingehen möchte.
Ansonsten vielleicht vorsichtig drauf ansprechen und mal schauen, was er sagt.
In der ersten Sitzung findet eine Anamnese statt, da wird viel gefragt (meist laut Fragebogen), und die Antworten notiert. Das macht man aber nur einmal. In den Folgesitzungen kann man sich kurz auf die Inhalte beziehen und diese notieren. Manche haben halt ein gutes Gedächtnis, und schreiben im Anschluss der Sitzung die wichtigsten Themen auf. Es ist auch viel angenehmer zu merken, dass der Psychiater seine ganze Aufmerksamkeit auf dich richtet, und nicht andauernd den Blickkontakt unterbricht um etwas zu schreiben.