Probleme mit Kindergarten/Erzieherin?
Hallo,
meine Tochter (vor kurzem 5 geworden) geht seit Oktober 2022 in den Kindergarten. Leider ging es nicht früher, da keine Plätze frei waren und wegen Corona. Die Eingewöhnung lief nicht sehr gut, sie klammerte sich an mich und hat oft geweint. Sie ist wohl sehr schüchtern (nur im Kindergarten, zu Hause ein ganz anderer Mensch) und wir reden zu Hause nur Englisch, wenig Deutsch. Mit ihrer Erzieherin hat sie sich wohl auch nicht so gut verstanden (?) und nach 2 Wochen Eingewöhnung meinte ihre Erzieherin sie hätte keine Zeit mehr, sie müsse sich auch noch um die anderen Kinder kümmern. Wir waren sehr traurig und wollten schon abbrechen, doch dann wurde die Erzieherin krank und eine andere Erzieherin hat übernommen. Dann lief die Eingewöhnung super und auch meine Tochter geht jetzt gerne hin. Meine Kleine hat jetzt sogar 2 Freundinnen gefunden.
"Leider" ist die Lieblingserzieherin nur eine Teilzeitkraft und nicht immer da. Wenn sie nicht da ist, übernimmt die andere Erzieherin und sie berichtet mir bei der Abholung meiner Tochter wie der Tag war, leider immer nur schlechtes. Von, meine Tochter würde nicht essen, bis sie würde beim Turnen nicht mitmachen, sie würde nicht malen, sie würde nur rumsitzen, nicht spielen etc hatten wir schon alles durch. Heute meinte sie wieder, dass bald neue Kinder kämen und sie nicht die Zeit hätte sich nur um meine Tochter zu kümmern. Sie meinte auch ihre Freundinnen würden, so wie sie sich jetzt "benimmt" bald nicht mehr mit ihr spielen und ich war total schockiert. Ich rede jeden Tag mit meiner Tochter wie ihr Tag war, sie meint immer alles war super, aber sie wollte heute nun mal nicht malen, lieber Knete spielen, oder sie hatte nicht so viel hunger, ihr macht turnen nicht so viel Spaß, etc. Was ich persönlich garnicht so schlimm finde? Oder sehe ich die Sache vielleicht zu locker?
Die Erzieherin gibt mir immer ein schlechtes Gefühl, als wäre meine Tochter eine große Last für sie.
Dazu kommt, dass die Erzieherin mich immer bei der Abholung anspricht und meine Tochter hört natürlich alles mit, andere Eltern auch. Heute hat meine Tochter das erste Mal zu mir gesagt, sie möchte nicht dass die Erzieherin immer schlecht über sie redet und das hat mich sehr sehr traurig gemacht. Soll ich die Erzieherin darauf ansprechen?
Meine Tochter ist zu Hause ein sehr lautes, wildes und auch glückliches Kind, sie kann aber auch sehr bockig werden, das weiß ich, aber sie ist wirklich garnicht so, wie die Erzieherin sie beschreibt?
Wie gehe ich am Besten mit der Situation um? Hat jemand Erfahrungen, spreche ich die Erzieherin nochmal darauf an? Oder mache ich dadurch vielleicht unsere "Beziehung" kaputt?
Liebe Grüße.
2 Antworten
Also ich finde das echt schwierig zu beurteilen. Ich bin mir nicht so sicher, ob du selbst voreingenommen bis und der Kita keine Chance mehr geben willst. Bei vielen sind die Vorstellungen von einer Kita leider auch völlig überzogen. Und viele reagieren bei Kritik an den eigenen Kindern sehr allergisch. Natürlich muss dich die Erzieherin darauf hinweisen, was nicht so gut läuft. Und warum soll das Kind das nicht hören? Bei uns hat man das auch immer so gemacht. Die Frage ist immer, wie man das sagt. Ich frage mich nur, warum ihr nach 2 Wochen Eingewöhnung schon hinschmeißen wolltet? Es ist doch völlig normal, dass es auch Kinder gibt, bei denen die Eingewöhnung ein paar Wochen dauert. Dafür muss jetzt nicht die Erzieherin wochenlang um das Kind rumtanzen. Es dauert eben. Ich selbst habe es oft erlebt (bin keine Erzieherin), dass Eltern mit negativer Grundeinstellung (zur Kita oder zu einem Erzieher oder eigene Trennungsängste), diese ungewollt auf die Kinder übertragen. Kinder spüren das und hören manches und sind dann auch negativ eingestellt. Ich muss sagen, dass es hier auf den Ton (von beiden) ankommt. Wenn das alles sachlich passiert, dass finde ich es o.k. und dich leider viel zu empfindlich. Oder deine Ansprüche sind zu hoch. Wenn das alles aber in einem unangemessenen Ton/Umgebung/Wortlaut stattfindet, dann musst du die Erzieherin ansprechen und deine Bedenken mitteilen - denn das geht so nicht.
Hallo, vielen Dank für deine Antwort. Nein, nicht ich wollte abbrechen, sondern die Erzieherin! Ich finde die Kita toll und ich finde auch den Austausch gut, meine Tochter meinte zu mir, sie möchte nicht dass man schlecht über sie redet, sonst hätte ich wahrscheinlich garnicht reagiert, aber es stimmt, es macht mich natürlich sehr traurig sowas zu hören.
Ich habe selbst in einer Kita gearbeitet und weiß, wie schwierig die Eingewöhnung für das Kind und die Eltern sein kann.
Erst einmal möchte ich vorwegschicken, dass auch Kinder bei Erwachsenen ihre Sympathien und Antipathien haben. Deine Tochter versteht sich einfach mit der Aushilfserzieherin besser. Das ist ganz natürlich.
Es müsste ja noch mindestens eine weitere Kraft in der Gruppe sein. Vielleicht kann sie es etwas ausgleichen, wenn es mit der anderen Erzieherin nicht so gut klappt?
Dass Kinder in der Gruppe ein völlig anderes Verhalten zeigen, kommt sehr oft vor. Sie waren noch nie in solch einer Situation. Fremder Ort, fremde Erwachsene und eine große Zahl an Kindern. Das verunsichert die Kinder und es dauert, bis sie lernen, damit umzugehen. Das lebhafteste Kind kann in der Kita völlig schüchtern auftreten und auch auf die Angebote wie Turnen oder ähnliches völlig anders reagieren als man es von ihm gewohnt ist.
Einen Punkt gibt es noch: Dein Verhältnis zu der Erzieherin (mit der es nicht so klappt) überträgt sich auf Deine Tochter. Sie spürt diese leichte Disharmonie zwischen Euch beiden. Noch dazu, da sie bei den Tür-und Angelgesprächen mit dabei ist. Kinder haben ein enormes Feingefühl und spüren, wenn etwas nicht ganz stimmt.
Es wäre besser, wenn diese Gespräche unter 4 Augen, ohne Deine Tochter, stattfinden würden. Vielleicht kannst Du das mit der Erzieherin vereinbaren?
Ich würde auf jeden Fall den Dialog mit der Erzieherin suchen! Nur so lässt sich Vertrauen aufbauen und können gemeinsame Lösungen gefunden werden.
Deine Tochter scheint auch nicht mehr so zu leiden wie am Anfang, meine ich herausgelesen zu haben. Das ist schon ein großer Fortschritt! Dass sie Angebote nicht gerne mag, ist völlig natürlich und kann sich im Laufe der Zeit noch ändern.
Ich kann einfach nur raten, immer im Gespräch zu bleiben.
Ich denke, das wird sich alles noch geben und Deine Tochter wird dann auch die sein, die sie zu Hause ist.
Ich wünsche ihr und Dir alles Gute!